Der erste Schritt war getan, das Hinspiel gewannen wir sensationell mit 2:0 auswärts in Timisoara, Rumänien. Es war die Reise meines Lebens, denn ich erlebte dieses Spiel live. Nun war es an der Zeit, den letzten Schritt zu tun und in die Champions League einzuziehen.


Geliebtes Stadion

Und auch hier ließ ich es mir nicht nehmen, dabei zu sein. Ich hätte ja nicht gedacht, dass ich Heim- und Auswärtsspiel der Champions League Qualifikation sehen würde, und somit organisierte ich mir unlängst das Ticket für das Qualifikations-Heimspiel an jenem Mittwoch Abend des 26.08.2009. Es wurde wieder zu einem mehrtägigen Urlaub, um die Zeit bis zum Bundesliga-Heimspiel gegen Nürnberg zu überbrücken.

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Nach einem halben Arbeitstag brachen wir in Leipzig am Hauptbahnhof auf. Angekommen in Stuttgart, schon längst zu meiner zweiten Heimat geworden, wurde erst einmal sämtliches überflüssiges Gepäck ins Schließfach im Bahnhof Bad Cannstatt eingeschlossen, von wo ich von meiner guten Freundin Julia abgeholt wurde und wir gemeinsam zum Stadion pilgern wollten.


Bea (links), Julia (rechts) und Ich – meine Mädels

Es ist nun schon einige Zeit her, dass ich meine ebenfalls gute Freundin Bea das letzte Mal gesehen habe, und so traf man sich dann zu Dritt am Fancenter neben dem Stadion. In einer gemütlichen Weiberrunde scherten wir uns nicht um die Menschen um uns herum, in diesem Moment waren nur wir 3 und die Biermischgetränke wichtig, es wurde viel erzählt und gelacht, es war eine Wohltat. Zumal meine Jungs von tooor.de nicht aufgetaucht sind und ich somit meine ganze Aufmerksamkeit den Ladies widmen konnte.


Die Hände zum Himmel

Der Puls stieg, die Minuten bis zum Anpfiff des Qualifikations-Rückspiels vergingen wie im Flug, bis es Zeit wurde, aufzubrechen. Auf den Stufen zu meinem Platz in Block 37c fand ich eine einwandfrei erhaltene Stadionzeitung, die nur wenige Seiten fasste, aber ebenso mein Repertoire an mitgebrachten Stadionzeitungen vervollständigen sollte wie alle anderen auch. Normalerweise hätte ich vermutet, das ich am Platz einen von meinen Jungs treffe, leider war keiner von ihnen da und so schaute ich das Spiel quasi allein – der nette Sitznachbar, mit dem man plaudern konnte, war nur ein kleiner Trost.

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Wohlwissend, dass wir schon mit einem Bein in der Champions League Gruppenphase standen, waren für das Spiel, das nun endlich beginnen konnte, keine großen Überraschungen zu erwarten. Und genau so gingen meine Jungs auch in diese Partie hinein, als hätten sie schon gewonnen anstatt etwas zu verlieren haben. Und wir wissen sehr wohl aus Erfahrung, dass eben jene allzu lockere Einstellung nach hinten losgehen kann.


Mit wehenden Fahnen in die Königsklasse

Viel ist dann tatsächlich nicht passiert. Um ehrlich zu sein: gähnend lange Minuten. Und die Halbzeitpause kam dann auch schon recht schnell wie ein Segen, denn so konnte ich mich mit Martin, den ich einst beim Hinspiel gegen Frankfurt kennenlernte, treffen und wir noch eine Stärkung in Form von Flüssigkeit zu uns nehmen konnten.

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Wenn das Spiel schon nicht das Gelbe vom Ei ist, und man in einem Bereich der Cannstatter Kurve sitzt, der eher als Sitzpublikum bekannt ist, was tun? Man wechselt ungemerkt den Block und so ging ich mit Martin kurz vor Wiederanpfiff hinein – im Block 33 war es dann schon um einiges angenehmer. Man rückte zusammen damit ich Platz habe. Gestört hat sich keiner, gestanden haben ohnehin alle.


Stimmungsvolle Flutlicht-Atmosphäre

Somit sah ich das Spiel von dort aus weiter, wo die Stimmung zumindest prächtig war, man aber zumindest noch die Freiheit hat, unangerempelt Fotos und Videos zu machen. Und das nutzte ich voll aus, denn das Spiel nahm, man wollte es zuerst kaum glauben, kurz vor Schluss noch einmal ein wenig Fahrt auf. Eine Welle des Angriffs nach der anderen rollte auf uns zu: der VfB stürmte, Timisoara zitterte – doch es sollte nicht sein. Die Minuten bis zum Anpfiff wurden länger und länger, meine Kamera war fast im Dauerbetrieb nach vorne aufs Spielfeld gerichtet – ich vermag es ja durchaus zu können, das aufzeichnen von Toren mitsamt dem Jubel, dem Geschrei, dem Gespringe und dem Geschüttel. Aber es blieb leider aus.

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Nur noch wenige Sekunden – auch wenn das Tor nicht fallen wollte, so sangen wir voller Inbrunst und aus ganzem Herzen: “Stuttgart in der Champions League” – ein torloses Unentschieden reichte uns dank des 2:0 im Hinspiel. Lange habe ich kein so langweiliges Spiel gesehen, man wollte kein Risiko eingehen, ein wenig mehr hätte es schon sein dürfen. Aber war ich sauer? Nein, nicht wirklich.


Torlos? Egal!

Als ich mich nach dem Spiel wieder mit Julia traf, bei der ich übernachten durfte, verabschiedete ich mich dann auch von meinem guten Freund Martin, der in Richtung Bus musste. Er fuhr nach Hause nach Biberach an der Riss, Julia und Ich nahmen die Bahn zum Böblinger Bahnhof, wo wir mit dem Auto nach 10 Minuten in Holzgerlingen waren.

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Ein lahmes Spiel, das war klar, aber immerhin war die Champions League nun beschlossene Sache. Und als ich meine Augen schloss, fing ich an, zu überlegen, wo ich die 90 Euro für das Champions League Paket herbekomme – alle 3 Heimspiele des VfB in der Champions League. Fast schon “selbstverständlich” hatte ich es längst in Auftrag gegeben. Immerhin hatte ich kaum Zweifel an einer erfolgreichen Qualifikation.


Bruddel-Martin und ich 🙂
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