page-header

In: April 2010

25
Apr

Unbeugsamer Wille

Es wurde nicht die Chaosfahrt, die ich befürchtet hatte. Alles klappte bestens, was besonders erfreulich ist, wenn man bedenkt, dass nur wenige Tage zwischen “Ich weiß noch nicht, ob ich nach Bochum fahr!”, “Ja, ich fahr doch!”, “Wie komm ich da eigentlich hin?” und dem Spiel am Freitag Abend lagen. Ich habe es überlebt und kehrte mit 3 Punkten aus dem Ruhrpott zurück. Viele Wege führen nach Rom Bochum, doch leider entpuppten sich die wenigsten als brauchbar. Bahn? Seit dem Problem mit der Aschewolke wurden die Preise angezogen. Hinzu wäre ich nach vielen Stunden Fahrt noch einigermaßen gut angekommen, doch zurückzu wäre ich erledigt gewesen. Selbst mit dem Wochenendticket fuhr keine Bahn mehr Richtung Heimat (die echte Heimat, also Leipzig) und auch mit der Gültigkeit bis 3 Uhr wäre das nicht machbar gewesen. Fliegen? So kurzfristig zu teuer. Gerd hätte Spaß daran gehabt, erklärte er mich nach Barcelona doch zum…

21
Apr

Die Sonnenseite des Lebens

Etwas schöneres kann es nicht geben: traumhaftes Wetter, ein superschönes Wochenende, ein Heimsieg der eigenen Mannschaft und die Gewissheit, dass es besser ist, schwach anzufangen und stark aufzuholen als andersrum. Nur eines fehlte, um komplett glücklich zu sein: ein Eis. Ein zu verschmerzender Verzicht, der Sommer beginnt ja erst richtig. Wieder begann das Wochenende schon am Freitag. Leider genieße ich nicht den Luxus des Prinzips “Freitag nach eins macht jeder seins”, ein halber Urlaubstag wurde verbraucht um mich bereits halb 3 von meinem Büro in der Leipziger Südvorstadt abholen zu lassen. Ich liebe es, wenn Stammfahrer Reinhart mit dem großen Mercedes Viano vorfährt – es hat etwas von einer großen Tour, die man macht. Und auch wenn es nicht gerade 3000 Kilometer quer durch Europa sind, so ist die Reise ins Ländle mit knapp 500 Kilometern eine der unbestritten schönsten Strecken, die ich jedes Mal gerne wieder antrete – in…

12
Apr

Neunzehn lange Jahre

Ein paar Fragen an meine VfB-Leser: wie oft wart ihr schon in Berlin? Wie oft seid ihr ohne Punkte und mit hängenden Köpfen wieder heimgefahren? Wie oft habt ihr gehofft, der Fluch möge brechen um dann doch wieder angesichts der Niederlage mit dem Schock in den Gliedern im Gästeblock des Berliner Olympiastadions zu stehen? Ich bin mir sicher, dass einige von euch nun diese Worte lesen und den Kopf nicken, ihr wisst, was ich meine. Nach 19 langen Jahren des Wartens schrieben wir nun Geschichte, mit dem ersten Sieg seit 1991. Ich war damals 5 Jahre alt und der einzige Bezug zum Fußball war ein mit Luft aufgepumpter Gummiball, mit dem ich mir die Wohnungseinrichtung vorgenommen habe, sehr zum Leidwesen meiner Eltern. Währenddessen haben jedes Jahr aufs Neue viele Brustringträger den Weg in die Hauptstadt gefunden, teilweise mit Anfahrtswegen von 700 Kilometern und mehr, alles für den Verein, den wir…

06
Apr

Christian, es gibt Freibier!

Insider sind wirklich etwas Tolles, ziehen sie auch verdutzte Blicke auf sich. Den Titel dieses Beirags widme ich meinem Kumpel Kevin aus Kreuztal (Nähe Siegen) in Nordrhein-Westfalen, den ich hiermit noch grüßen möchte. Im Osternest lagen 3 Punkte, die erst faulig zu sein drohten, sich am Ende dann aber doch noch als genießbar erwiesen. Aus einem einfachen Heimspiel im Kampf um die internationalen Plätze wurde ein ausgedehntes Osterwochenende, man brauch bereits am frühen Morgen des Karfreitags auf, als die Straßen leergefegt waren und sämtliche Leipziger noch friedlich in ihren Betten schlummerten. Wer meine Motiv anzweifelt, es kann eine der schönsten Sachen der Welt sein, an einem Feiertag so früh schon aus dem Schlaf gerissen zu werden, der hat keine Vorstellung von meiner Liebe zu diesem Verein und allem, was er in mein Leben hineingebracht hat. Statt wie üblich die gewohnte Strecke “A38-A9-A6-A71” zu fahren, hieß unsere erste Station Trusetal im…