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In: 2010

26
Jul

Wer nicht hüpft, der ist ein Ulmer

“Ah, da war ja noch was!” Fast 2 Monate (!!) später kommt nun auch endlich ein Bericht zum besuchten Spiel TSV 1860 München II gegen den SSV Reutlingen 05. Abseits der üblichen VfB-Spiele lautete so nun der offizielle Saisonabschluss. Aufgrund der Entfernung zum Datum – das Spiel fand schon am 29. Mai statt – wird dies nur ein Kurzbericht. Große Trauer unter meinen Lesern wird das jedoch wohl kaum auslösen. Der Großteil meiner Leserschaft besteht aus VfB-Fans, mal mehr oder weniger des Vielfahrens verschrieben, wer sich die Teilnahme an diesem Spiel jedoch nicht von allein erklären kann, dem sei gesagt: im Namen der Fanfreundschaft. Die Stuttgarter Ultras, das Commando Cannstatt, pflegt eine Freundschaft zum südlich von Stuttgart beheimateten SSV Reutlingen, der sich in der Regionalliga Süd durchschlug. Durch den bevorstehenden, leider insolvenzbedingten Zwangsabstieg der Reutlinger ging es im letzten Spiel in München um nicht mehr als um die Ehre. Grund…

11
Mai

Als Rückrundenmeister nach Europa

Rückblende: “…begleitet von der Portion Frust und Unverständnis, die vor dem Spiel nicht zu erwarten war, aber auch nach dem Spiel nicht einfach vergessen werden konnte.” (19.09.2009: VfB Stuttgart – 1. FC Köln, 0:2), “Schnell weg von diesem Ort der Schmach. Um 2 Wochen später zurückzukehren, mit neuer Hoffnung und alten Befürchtungen.” (04.10.2009: VfB Stuttgart – Werder Bremen, 0:2), “Einst schwor ich, der VfB wäre meine Liebe, für die ich durch dick und dünn gehen würde. Und in diesen Wochen erneut: durch ganz, ganz, ganz dünn.” (17.10.2009: VfB Stuttgart – FC Schalke 04, 1:2), “Um mich von den Gedanken abzulenken, das bei dem Verein, den ich mehr liebe als alles andere, derzeit so viel im Argen liegt, berichtete ich von erfolgreichen Reisen mit dem VfB Stuttgart – von Zeiten, als meine Fußballwelt noch in Ordnung war.” (05.12.2009: VfB Stuttgart – VfL Bochum, 1:1). Das alles scheint nun so lange her….

10
Mai

Heimspielabschluss unter Tränen

Ich hatte gehofft, nicht wieder in ein altes Muster zu verfallen. Ewig lange her scheinen die Tage, als ich nach besuchten Spielen regelmäßig einige Tage brauchte, um einen ansprechenden Bericht zu verfassen. Etwas wehmütig sitze ich nun vor dem Editorfensters und versuche in Worte zu fassen, wie sich der Abschied von der geliebten Cannstatter Kurve ins Gedächtnis gebrannt hat. Das Spiel gegen Mainz, mit dem wir vorzeitig das internationale Geschäft hätten klar machen können, geriet zur Nebensache. Vielmehr war es das Gemeinschaftsgefühl und der schwere Abschied, was diesen 1. Mai zu einem besonderen Tag machte. Viele von euch, verehrte Leser, kenne ich schon eine ganze Weile, manche wiederrum erst seit kurzer Zeit. Einige von euch schauen nur gelegentlich hier vorbei, andere wiederrum sind zum ersten Mal hier und auch Stammleser darf ich begrüßen. Ein paar von euch begleiten mich schon seit meinen Anfängen vor nicht einmal 3 Jahren, nicht wenige…

25
Apr

Unbeugsamer Wille

Es wurde nicht die Chaosfahrt, die ich befürchtet hatte. Alles klappte bestens, was besonders erfreulich ist, wenn man bedenkt, dass nur wenige Tage zwischen “Ich weiß noch nicht, ob ich nach Bochum fahr!”, “Ja, ich fahr doch!”, “Wie komm ich da eigentlich hin?” und dem Spiel am Freitag Abend lagen. Ich habe es überlebt und kehrte mit 3 Punkten aus dem Ruhrpott zurück. Viele Wege führen nach Rom Bochum, doch leider entpuppten sich die wenigsten als brauchbar. Bahn? Seit dem Problem mit der Aschewolke wurden die Preise angezogen. Hinzu wäre ich nach vielen Stunden Fahrt noch einigermaßen gut angekommen, doch zurückzu wäre ich erledigt gewesen. Selbst mit dem Wochenendticket fuhr keine Bahn mehr Richtung Heimat (die echte Heimat, also Leipzig) und auch mit der Gültigkeit bis 3 Uhr wäre das nicht machbar gewesen. Fliegen? So kurzfristig zu teuer. Gerd hätte Spaß daran gehabt, erklärte er mich nach Barcelona doch zum…

21
Apr

Die Sonnenseite des Lebens

Etwas schöneres kann es nicht geben: traumhaftes Wetter, ein superschönes Wochenende, ein Heimsieg der eigenen Mannschaft und die Gewissheit, dass es besser ist, schwach anzufangen und stark aufzuholen als andersrum. Nur eines fehlte, um komplett glücklich zu sein: ein Eis. Ein zu verschmerzender Verzicht, der Sommer beginnt ja erst richtig. Wieder begann das Wochenende schon am Freitag. Leider genieße ich nicht den Luxus des Prinzips “Freitag nach eins macht jeder seins”, ein halber Urlaubstag wurde verbraucht um mich bereits halb 3 von meinem Büro in der Leipziger Südvorstadt abholen zu lassen. Ich liebe es, wenn Stammfahrer Reinhart mit dem großen Mercedes Viano vorfährt – es hat etwas von einer großen Tour, die man macht. Und auch wenn es nicht gerade 3000 Kilometer quer durch Europa sind, so ist die Reise ins Ländle mit knapp 500 Kilometern eine der unbestritten schönsten Strecken, die ich jedes Mal gerne wieder antrete – in…

12
Apr

Neunzehn lange Jahre

Ein paar Fragen an meine VfB-Leser: wie oft wart ihr schon in Berlin? Wie oft seid ihr ohne Punkte und mit hängenden Köpfen wieder heimgefahren? Wie oft habt ihr gehofft, der Fluch möge brechen um dann doch wieder angesichts der Niederlage mit dem Schock in den Gliedern im Gästeblock des Berliner Olympiastadions zu stehen? Ich bin mir sicher, dass einige von euch nun diese Worte lesen und den Kopf nicken, ihr wisst, was ich meine. Nach 19 langen Jahren des Wartens schrieben wir nun Geschichte, mit dem ersten Sieg seit 1991. Ich war damals 5 Jahre alt und der einzige Bezug zum Fußball war ein mit Luft aufgepumpter Gummiball, mit dem ich mir die Wohnungseinrichtung vorgenommen habe, sehr zum Leidwesen meiner Eltern. Währenddessen haben jedes Jahr aufs Neue viele Brustringträger den Weg in die Hauptstadt gefunden, teilweise mit Anfahrtswegen von 700 Kilometern und mehr, alles für den Verein, den wir…

06
Apr

Christian, es gibt Freibier!

Insider sind wirklich etwas Tolles, ziehen sie auch verdutzte Blicke auf sich. Den Titel dieses Beirags widme ich meinem Kumpel Kevin aus Kreuztal (Nähe Siegen) in Nordrhein-Westfalen, den ich hiermit noch grüßen möchte. Im Osternest lagen 3 Punkte, die erst faulig zu sein drohten, sich am Ende dann aber doch noch als genießbar erwiesen. Aus einem einfachen Heimspiel im Kampf um die internationalen Plätze wurde ein ausgedehntes Osterwochenende, man brauch bereits am frühen Morgen des Karfreitags auf, als die Straßen leergefegt waren und sämtliche Leipziger noch friedlich in ihren Betten schlummerten. Wer meine Motiv anzweifelt, es kann eine der schönsten Sachen der Welt sein, an einem Feiertag so früh schon aus dem Schlaf gerissen zu werden, der hat keine Vorstellung von meiner Liebe zu diesem Verein und allem, was er in mein Leben hineingebracht hat. Statt wie üblich die gewohnte Strecke “A38-A9-A6-A71” zu fahren, hieß unsere erste Station Trusetal im…

21
Mrz

Schön wars nicht, aber wichtig

Am liebsten wäre ich heute gar nicht aufgestanden. Zu gemütlich war es in meinem kuscheligen Bett, in dem ich seit 2 Uhr nachts lag und das Spiel gegen Hannover 96 Revue passieren lassen habe. Für eines der schlechtesten, aber dennoch effektivsten Spiele habe ich mich nun doch rausgepellt um euch mit einem frischen Bericht zu versorgen. Freundin Julia und ich: die Schwäbin und die Halb-Schwäbin Zu allem Unglück hatte ich gestern auch noch einen schlechten Tag, als mich mein Stammfahrer Reinhart um kurz nach 7 an der Haustüre abholte. Letztenendes saß ich auf dem Rücksitz auf halb 8 und schlief die meiste Zeit der 4 einhalb Stunden durch, mit einer erstaunlichen Rekordgeschwindigkeit waren wir schon dreiviertel 12 (oder Viertel vor 12?) da. Seinen Kommentar, ich hätte ja nun genug geschlafen und müsste nun fit sein, konnte ich nur müde belächeln als ich mich am Stuttgarter Hauptbahnhof habe raussetzen lassen und…

21
Mrz

24 Stunden Barcelona

Es ist nicht alles so reibungslos gelaufen, wie ich mir das vorgestellt hatte, aber unterm Strich habe ich die Zeit schon sehr genossen, die ich in Barcelona hatte. Das waren zwar leider nicht mehr als so ziemlich genau 24 Stunden, und auf die 90 Minuten, die das Spiel gedauert hat, für das ich hergekommen war. Ebenso der Stress am Flughafen bei der Rückreise, welcher auch ein bisschen viel für mich war, dennoch war es letztenendes eine tolle Fahrt. Und das habe ich wahrlich noch nie in Verbindung mit einer 0:4-Klatsche in einem Satz sagen können. Nun öffne ich mein Logbuch und lasse euch Teil haben an einer stressigen, aber trotzdem schönen Reise. Mittwoch, 17.03.2010 04:00 Uhr Welch unmenschliche Uhrzeit! Das unbarmherzige Anspringen meines Radioweckers, es schenkte mir zumindest die richtige Musik zum Aufwachen: “I Gotta Feeling” von den Black Eyed Peas. “I gotta feeling that tonight’s gonna be a good…

20
Mrz

Elf Versager und Fünftausend Sieger

Mehr als (fast) alles andere auf dieser Welt hätte ich diesen Artikel “Das Wunder von Barcelona” genannt, nach dem 1:1 im Hinspiel hatten wir noch eine kleine Chance, auch im Camp Nou zu bestehen und doch ins Viertelfinale einzuziehen. Es hatte nicht sollen sein. Und wo ich zwischenzeitlich noch sagte “Wäre ich nur daheim geblieben” wurde es dann doch noch ein eindrucksvoller Abend. Nicht wegen Lionel Messi, sondern einzig und allein dank 5.000 mitgereisten Fans, die nicht nur Lärm, sondern auch eine Gänsehaut machen können. Wer den Bericht meines Kurztrips nach Barcelona lesen möchte, der kann das hier tun. Hier geht es erst einmal nur um das Spiel. Ich steige ein um ca. 17:30 Uhr am Mittwoch, den 17.03.2010, als mich mein erster Weg des Aufenthalts zum “Rambla del Mar” führte, ein hübsches Fleckchen am Hafen, dort wurde eigens für die zahlreichen Fans eine Fanmeile errichtet mit Gastronomie und Tischkickern,…