“Wir sind wieder da, wir sind wieder da, mit neuen Stoff, nur härter, alles klar, alles klar, wir sind wieder da, unser Traum wird wahr. Unser Dank gilt nur euch, euch ganz allein, für die schönste Zeit unseres Lebens, auf ein schönes Jahr, auf ein schönes Jahr, wir sind wieder da.” – als jene Klänge durch die Boxen von Felix’ Autoradio dröhnten, war ich sofort gefangen.

Mit dem Album “Gegengift” der Deutschrock-Band Frei.Wild, das letztes Jahr rauskam, leckte ich Blut \” und besuchte in dieser Woche in der Stuttgarter Schleyerhalle mit Felix mein erstes Frei.Wild-Konzert \” für mich eine Premiere, für ihn schon fast Routine. Seit 2009 geben die 4 Jungs von Frei.Wild jedes Jahr zwischen Weihnachten und Silvester in diversen Städten eine X-Mas Tour mit aktuellen und alten Songs.

Mit unserem Kumpel Christoph und seiner Freundin Mandy trafen wir uns am Cannstatter Bahnhof. Es ist schon längst dunkel geworden in Stuttgart \” es hatte ein wenig was von Europapokal-Spiel unter der Woche. Mittwoch Abend, Cannstatter Bahnhof, Wasenseite und gemeinsam die Mercedesstraße entlang laufen. So vertraut, so viele Leute, und doch etwas ganz anderes.

An der Schleyerhalle warteten schon viele Leute, fast durchgängig in schwarzen T-Shirts, Pullis und Jacken. Felix hatte sein Auto schon mittags direkt an der Schleyerhalle geparkt, fürs erste schmissen wir dort nur unsere Jacken und Schals hinein, um danach minutenlang in einer sich nur langsam voran bewegenden Schlange zu stehen. Eine gefühlte Ewigkeit später erreichten wir endlich die Kontrollen.

Und direkt danach wieder anstellen: an der Toilette, am Fanstand \” wo wir 4 uns noch alle eindeckten mit den offiziellen Tour-Shirts mit der Aufschrift “Die Welt brennt” und dem 4-teiligen Tourplan auf der Rückseite \” und dann endlich hinein ins Getümmel. Offiziell sollte dies das bisher größte Konzert der Südtiroler sein, die sie als Hauptact auftreten. Auf gehts, heut wird die Schleyerhalle gerockt!

Die Vorbands waren in Ordnung, das Warten auf Frei.Wild zog sich ewig lang. Pünktlich um 21:45 Uhr, als das Warten seinen Höhepunkt erreichte, konnte es losgehen. Viel über das Konzert beschreiben vermag ich nicht \” wer es nicht selbst erlebt hatte, sollte dies in jedem Falle nachholen. Supertolle Stimmung, geniale Songs, ein grandioser Abend.

Wir verbrachten das Konzert relativ weit hinten, wo das Drücken und Quetschen noch nicht so stark war, die Temperaturen etwas kühler und der Platz zum Bewegen wesentlich größer war. Im Lauf des Abends machte ich unter anderem Bekanntschaft mit aus dem Nichts kommenden Pogo, mit einem auf dem Boden schlafenden Pulliträger der zuviel gebechert hatte und mit einer übers komplette Bein reichenden Bierdusche.

Ein unvergessliches Erlebnis haben uns die Jungs bereitet, es hat jede Menge Spaß gemacht, aber mich auch viel Kraft gekostet. Eine Erkenntnis des Abends: ich bin zu kaputt für sowas. Aber ich arbeite dran, mein Knie ist hoffentlich in einem halben Jahr wieder soweit in Ordnung, das auch solche Veranstaltungen keine Probleme mehr für mich darstellen.

Nach 120 schweißtreibenden, aber begeisternden Minuten, als alle Lieder des Programms gesungen wurden, war es auch leider schon wieder vorbei. Ohne große Zugabe, die sich bestimmt viele gewünscht hatten, gingen die Lichter wieder an und die Zuschauer, alle mehr oder weniger kaputtgerockt, verließen über die zahlreichen Ausgänge die Halle. Schnell saßen wir wieder im Auto, brachten Christoph und Mandy noch zum Cannstatter Bahnhof.

Zwar meldete ich mich auf Frontsänger Philipp Burgers Frage, wer zum ersten Mal überhaupt ein Frei.Wild-Konzert besucht, und auch beim Song “Mehr als tausend Worte”, den Männer und Frauen getrennt singen sollten, versagte mir und vielen anderen Damen die Lautstärke, aber dennoch bin ich mir sicher: das war nicht mein letztes Frei.Wild-Konzert.

Gerne wieder \” danke für den tollen Abend, an Frei.Wild, die gesamte Schleyerhalle, an Mandy die erstaunliche Becher-Tausch-Qualitäten an den Tag legte, an den Security-Mann der ein Gruppenfoto von uns machte und in erster Linie an Felix der mir das Ticket besorgt hat und somit den Weg ebnete, Pogo live mitzuerleben.

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“Weil du mich nur verarscht hast”

Sonst sind es die Schwaben, die mich verzücken \” ab und an dürfens aber auch mal die Südtiroler. In diesem Sinne: “Ja wir sind frei und wild, wir sind Frei.Wild, was den Durst nach Rock in deinen Ohren stillt, Frei.Wild hier, Frei.Wild dort, für die ganzen Pisser ist das Mord, Frei.Wild an jedem Ort”. Bis zum nächsten Mal!

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