page-header

In: Februar 2012

26
Feb

Eine neue Perspektive

Schmunzelnd saß ich schräg auf dem roten Klappstuhl und blickte über die kühle Betonmauer in Richtung Cannstatter Kurve, die sich schon zu großen Teilen geleert hatte. Die Strapazen des Tages haben sich durchaus gelohnt. Und ich gebe zu, diese neue Perspektive hatte durchaus auch etwas für sich, auch wenn ich mich bereits freue, wieder in den Stehblock zurück zu kehren. Und so nahm ich mir meine Krücken und ächzte die Treppenstufen zurück nach draußen. 5 Stunden zuvor. Es war nicht gerade leicht, ruhig zu bleiben. Ein besonderes Spiel, in mehr als einer Hinsicht. Das erste post-operative Stadionerlebnis seit meiner Knie-Operation vor etwas mehr als 2 Wochen. Dadurch verpasste ich das 5:0 daheim gegen Berlin, mir blutet auch noch heute das Herz. Nun bin ich wieder da, wenn auch noch nicht ganz so mobil wie ich es gerne wäre. Danke für das Bild, Jonas! Noch bin ich auf 2 Krücken und…

26
Feb

Kurzer Prozess

Es gibt Spiele, von denen ich gehofft hatte, sie nie wieder ins Gedächtnis zurückrufen zu müssen. Jene Spiele, die lange her sind und fast schon Opfer der Verdrängung wurden. Weniger, weil ich nicht darüber schreiben wollte, vielmehr durch die zwischenzeitliche Knie-Operation. Es war das letzte Heimspiel vor meinem großen Tag auf dem Operationstisch, als mir die Ärzte der Sportklinik Stuttgart das Knie aufschnitten und mir schmerzlich bewusst wurde, dass dies das Ende einer fast 3-jährigen Serie bedeutet. Ich hatte gehofft, diese Serie endet mit einem schöneren Erlebnis. Auf der anderen Seite: was hatte ich denn erwartet? Wenige Tage nach dem kleinen Erfolgserlebnisses in Leverkusen war der Mittwoch Abend sowohl mein letzter Arbeitstag sowie auch das letzte Heimspiel. Es war ziemlich knapp und die Zeit reichte gerade so zum heimkommen, umziehen, Bauchtäschle umschnallen und wieder losrennen, solange es meine Beine noch erlaubten. Auf dem Weg zum Stadion überholten wir viele, zwischen…

09
Feb

Mein Knie und ich – Teil 1

Liebe Stammleser, liebe neue Leser, liebe VfBler, Freunde, Kollegen, Bekannte – nein, es gibt noch keinen Spielbericht vom desaströsen DFB-Pokal-Aus gegen Bayern München. Ich sitze hier am frühen Donnerstag Morgen etwas fröstelnd am Rechner, wohlwissend, dass ich bald aufbrechen muss. In einigen Stunden werde ich am Knie operiert, ein arthroskopischer Eingriff von ca. 50 Minuten, der mich ein paar Tage außer Gefecht setzen wird. Das mit dem “außer Gefecht sein” ist aber so eine Sache. Grundsätzlich gilt ja, dass die Gesundheit viel wichtiger ist als jedes VfB-Spiel. Wer mit Leidenschaft dabei ist, wird dem aber unter Umständen nur mit einem Veto zustimmen. Bei mir gab es kein Veto. Die Operation muss gemacht werden, und so wird es sich zutragen, dass ich am Samstag, wenn der VfB daheim die Hertha aus Berlin empfängt, vermutlich noch nicht einmal aus dem Krankenhaus entlassen bin. Ute33 Jahre, gebürtig aus Leipzig, seit 2010 wohnhaft in…

08
Feb

Gegen die Strömung

Was habe ich damals gefroren. Über 2 Jahre es her, als uns ein eisiger Winter ein Heimspiel gegen Hoffenheim bei -17°C bescherte. Wir haben gebibbert, geschlottert, gefroren. Und doch waren es nur einige Stunden. Hätte mir damals jemand gesagt, dass ich einen ganzen Tag mit solchen Temperaturen ausharren müsste, diesen hätte ich für verrückt erklärt. Das Auswärtsspiel in Leverkusen ging an die Substanz, in jeder erdenklichen Weise, die man sich nur vorstellen kann. Große Erwartungen hatte ich keine, die Erfahrung des letzten Gastspiels beim Pillenclub war Ernüchternd und die aktuelle Situation unserer Mannschaft nicht so berauschend, dass man locker von einem Sieg hätte ausgehen können. Worauf ich mich lediglich sehr freute, war die angekündigte Schifffahrt, die die aktive Fanszene für alle VfB-Fans organisiert hatte, eine sehr feine Sache. Schlafen zu gehen lohnte sich nicht mehr. Am Freitag Abend, als ich im Wohnzimmer auf der Couch lag und mir genüsslich im…

07
Feb

Nicht einmal mit 11 Stürmern

Die Jungs hätten stundenlang mit 11 Stürmern spielen können \” sie hätten wohl trotzdem kein einziges Tor geschossen. Sind wir schon so weit gesunken, dass wir nach einem deutlichen 0:3 neidlos anerkennen müssen, wie viel besser der Gegner war \” wenn dieser nicht etwa FC Barcelona heißt sondern Borussia Mönchengladbach? Ist es schon an der Zeit, in Frage zu stellen, was der Verein bereit ist zu kämpfen? Ich bin mir dessen bewusst, wie spät dieser Spielbericht kommt. Ich zeige mich geständig und ehrlich zu gleich, indem ich sage: ich hatte in dieser ganzen Woche nicht den Hauch einer Muße, auch nur ein paar weitere Worte über dieses Spiel zu verlieren. Es war nicht immer der Mangel an Zeit, der verhinderte, dass ihr diese Worte zeitnah lesen konnte. Vielmehr war es Abneigung, das Geschehene und Gesehene in Wort und Bild zu verpacken, es mit verbitterter Mine runter zu schlucken und sich…