Am Sonntag noch im Stadion, einen Tag später im Ost-Allgäu zu Fuße von Schloss Neuschwanstein. Während mein Felix gerade draußen im Dunklen herumläuft, um Fotos von den beleuchteten Schlössern Neuschwanstein und Hohenschwangau zu machen, habe ich meinen Surfstick in einer Gegend mit schlechter Netzabdeckung zum Laufen bekommen. Und ohne Internet folglich auch kein Spielbericht \” im Stadion immer hautnah dabei, ist es unabdingbar, dass ich mir das Spiel oder zumindest die Highlights nochmal zu Gemüte führe.

Nach dem ersten anstrengenden Tag unseres Kurzurlaubs kann ich nun schlussendlich doch noch in die Tasten hauen, auch wenn ich am späten Montag Abend vermutlich nicht mehr fertig werde mit meinem Rückblick auf den Schlusspunkt einer perfekten Woche. Es war wieder Bundesliga-Alltag in Stuttgart, heutiger Gegner: wieder mal Freiburg. Erst vor wenigen Tagen schlugen wir an gleicher Stelle den SCF mit 2:1 im DFB-Pokal und zogen damit ins Finale gegen die Bayern ein. Unbeschreibliche Jubelszenen in der Cannstatter Kurve, solche Erlebnisse prägen ein Leben lang.

Wie motiviert man sich denn jetzt am Besten, wo doch das wichtigste Spiel der gesamten Saison bereits hinter uns liegt? Ein Blick auf die Tabelle sollte Motivation genug sein, denn rein rechnerisch ist bei einer Niederlage gegen den Tabellenfünften sogar noch der Abstieg drin. Gedanken, die keiner von uns so recht wahr haben will, war der VfB in den letzten Tagen doch kaum wieder zu erkennen. Was war also hier und heute zu erwarten von unserer Mannschaft? “Jetzt ist alles egal”? “Jetzt erst recht!”?

Von Süßigkeiten und verletztem Stolz

Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal vor einem Spiel so tiefenentspannt war. Es war Freiburg, es war die Möglichkeit der Bundesliga-Revanche für das schändliche 0:3 im Breisgau, der ungeliebte badische Nachbar. Ohne Nervosität, ohne übergroße Anspannung und befreit von der Angst, dass eine Niederlage großen Schaden anrichten würde, liefen wir gemeinsam zum Stadion. Dort erblickten wir recht schnell den “Finale!”-Banner von Mittwoch wieder, er hing außen am Oberrang der Cannstatter Kurve herunter. Da waren sie wieder, die frischen Erinnerungen an einen großen Abend.

Ein Bierchen in Ehren kann keiner Verwehren. Im Kreise unserer Fanclub-Leute zischten wir noch eins, bevor es hinein ging. Der Weg führte wie so oft über meine rothaarige Lieblingsordnerin, die mich wie immer vorsorglich nach Gummibärchen, Schokolade, Menthos und Lollis durchsuchte. Nichts gefunden. Ich Schlimme aber auch! Es war nicht mehr so war wie noch vor wenigen Tagen, einen Pulli brauchte es trotzdem, mich fröstelte es ein wenig, als wir die Treppenstufen zum Blockeingang hinauf liefen. Leider ohne das obligatorische Cannstatter Blättle nahm ich meinen angestammten Platz ein.

Der Blick zum Gästeblock: wieder voll, es werden wohl wieder ziemlich viele Freiburger da sein, manche von Ihnen waren seither vielleicht auch gar nicht mehr zuhause. Der Weg ist nicht besonders lang, 200 Kilometer trennen die südlichste Großstadt Deutschlands von der Landeshauptstadt, die ihren Ruf als Nummer Eins im Ländle erst wieder herstellen muss. In der Hinrunde verlor man sowohl gegen den heutigen Gegner als auch gegen Hoffenheim, verletzter Stolz kann durchaus schmerzhaft sein.

Wenn eine Niederlage verschmerzbar wäre

Es dauerte noch einige Zeit, bis das Spiel angepfiffen wurde, die Mannschaft war noch nicht einmal zum Aufwärmen aufs Feld gekommen. Umso schöner dafür der Blick zur Anzeigetafel: “So schießt man Tore gegen Freiburg” \” wie viele Erinnerungen! Wieder verblüffte ich mit genauen Datums- und Ergebnisangaben, doch man möge mir nachsehen, dass besondere Spiele eben besonders in meinem Gedächtnis hängen bleiben. Schön wars, mein erstes Spiel mit eigener Dauerkarte sowie mein erstes Haupttribünen-Spiel auf Krücken. Die Breisgauer kamen zuerst zum Aufwärmen aufs Feld, freundlich begrüßt vom Stuttgarter Anhang: “Finaaaaleee, ohoooo!”

Entspannt schaute ich mich um. Ausverkauft würde es nicht sein, die Wichtigkeit dieses Spiels für beide Vereine war wesentlich geringer als noch vor einigen Tage. Für uns ging es hier “nur” noch um das frühzeitige Sichern des Klassenerhalt, für die Freiburger darum, den Europa League Platz aus eigener Kraft zu erreichen, den wir ja durch das Pokalfinale bereits inne haben. Immernoch ein wichtiges Spiel mit 3 wichtigen Punkten als Aussicht, doch konnte man den meisten VfB-Fans bereits anmerken, dass sie mit einer Niederlage noch eher hätten leben können als im Pokalhalbfinale.

Auch ich war eine davon. Zu verschenken hatten wir nichts, wenn wir gewinnen, wäre es natürlich gigantisch. Doch keiner würde pfeifen, wenn dem nicht so wäre. Alle waren noch auf Wolke 7 und schwebten nach wie vor etwa einen Meter über dem Boden, den Pegel der Euphorie erneut zu erreichen, wäre nicht nur schwierig, sondern regelrecht eine Herkules-Aufgabe. Ich bin nachwievor so froh, dass ich das in meiner geliebten Cannstatter Kurve miterleben durfte. Wenn ich in 50 Jahren auf mein Leben zurückblicke, das Spiel am vergangenen Mittwoch wird definitiv hängen bleiben.

Auftakt zum kleinen Derby reloaded

Mit netten Plaudereien und Tagträumerei brachte man auch die letzten paar Minuten herum. Ein wenig Anspannung machte sich dann bei mir dennoch breit, das ließ sich nicht völlig verhindern. Mit dem Rauslaufen der Mannschaften zeigte auch die Cannstatter Kurve ihr wunderschönes Bild aus Schwenkfahnen, Doppelhaltern und Schals \” 8.000 Stehplätze, treue Seelen, leidenschaftliche Fans und viele gute Freunde.

Sie ist stets eines der ersten Motive an jedem einzelnen Spieltag. Dieser Kurve wohnt ein besonderer Zauber inne, der mich gefesselt hat, seit ich einst im April 2008 ein erstes Mal meinen Fuß ins Neckarstadion setzte. Aus gelegentlichen Ausflügen ins damals 500 Kilometer weit entfernte Stuttgart wurden regelmäßige Audienzen, die Vereinsmitgliedschaft und die Dauerkarte folgten im Jahre 2009, der Umzug nach Stuttgart im Jahre 2010. Rückwirkend betrachtet: ich habe alles richtig gemacht.

Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer hatte das Spiel bereits eröffnet, während ich mit Auge und Ohren ganz woanders war, hatten die Gäste vor 50.600 Zuschauern (fast 10.000 leere Plätze im Baden-Württemberg-Duell, schade!) nach nur 3 Minuten die erste Gelegenheit, die Abwehr stand stabil, die Kurve sang sich langsam ein. Beim “langsam” sollte es bleiben, ist es für uns Fans ja ebenso schwer wie für die Mannschaft, nach den bombastischen Erlebnissen von vor wenigen Tagen das selbe Engagement an den Tag zu legen, wie in dieser unheimlich wichtigen, nein, sogar wichtigsten Partie.

Der größte Nerv-Faktor

Fast eine Viertelstunde war gespielt, als spätestens dem Letzten im Stadion bewusst wurde, dass es wohl nicht die Wiederholung des großen Spiels geben wird. Erstmal abwarten, es war ja noch Zeit. Den Gedanken hatte ich gerade zu Ende gedacht, da wurde es aufregend. Christian Gentner, heute für den immernoch erkrankten Serdar Tasci ersatzweise der Kapitän, legte sich den Ball via Doppelpass mit Alexandru Maxim selbst vor, übersah dabei aber auch den herannahenden Vedad Ibisevic, der Ball ging neben das Tor.

Wer ist schuld? Wenn es nach einem Einzelnen der Zuschauer (ich sage bewusst “Zuschauer” statt “Fan”) im Block 33b geht, natürlich der Bosnier. Ununterbrochen schimpfte er über ihn und pfiff ihn aus. Mein allergrößter persönlicher Nerv-Faktor in der Cannstatter Kurve, große Fresse, nichts dahinter. Als er beim Heimspiel gegen Bremen die Beherrschung verlor, wies ich ihn darauf hin, dass es ihm frei stünde, zu gehen, wenn es ihm nicht passt und er kundtut, sich \” ich zitiere \” “diese verdammte Scheiße” nicht mehr ansehen zu können. Und dass dort (mit einem Fingerzeig die Treppe hoch), der Ausgang sei.

Den Rest des Spiels, was zum Glück nicht mehr lange war, zog er es vor, mir sein Recht auf freie Meinungsäußerung in eklatanter Lautstärke darzulegen und mich mit mehr als lächerlichen Beschimpfungen provozieren zu wollen. Mal ist es für ihn Vedad Ibisevic, mal ist es Martin Harnik, mal ist es Bruno Labbadia. Was dieser Mensch in der Kurve verloren hat, werde ich wohl nie verstehen. Die Verbitterung eines 70-jährigen Bruddlers, das Gehirn eines Achtjährigen und das verblüffende Aussehen von Felix’ großem Bruder Fabian.

Zum Glück wars Abseits

Die unmittelbare Nähe zu den Leuten vom Fanclub habe ich aus Gründen der besseren Fotoposition bereits schon mehrere Minuten vor dem Anpfiff verlassen und verlagerte meinen Standpunkt gut 2 Meter nach links zum Treppenrand, der seit dieser Saison peinlich genau vom Ordnungspersonal freigehalten wird, mir aber so zumindest etwas mehr Bewegungsfreiraum für meine Fotos ermöglicht. Ist alles vor und neben mir zugestellt, wird es für mich natürlich unwahrscheinlich schwer, im wahrsten Sinne des Wortes, die Übersicht zu behalten.

Unsere Jungs waren überlegen, wenn auch nicht viel. Besser in den Zweikämpfen, genauer in den Pässen, gefährlicher in den Aktionen nach vorne. Umso irritierter war ich, als nach einem Freiburger Angriff der mitgereiste Anhang von seinen Plätzen aufsprang und jubelte. Ein Blick zum Linienrichter, “Gott sei Dank”, es war Abseits. Es dauerte einige Zeit, bis sich der Gästeblock beruhigt hatte, provozierende Gesten unserer Kurve in deren Richtung natürlich inklusive.

Wenn der VfB nur aus allen, oder zumindest vielen Chancen, die sie vom Gegner bereitwillig zur Verfügung gestellt bekommen, etwas machen würde, würden wir in der Tabelle nicht da stehen, wo wir jetzt sind. Was gegen Gladbach und am Mittwoch gegen aufopferungsvoll, aber glücklos agierende Breisgauer schon recht gut funktionierte, war die ganze bisherige Saison immer stets der Stolperstein gewesen.

Mitten ins Glück

Dann war es doch endlich soweit, nach etwas mehr als einer halben Stunde erreichte Martin Harniks Zuckerpass den mitgelaufenen und völlig ungestörten Christian Gentner, der mit dem Kopf einnickte und die Cannstatter Kurve laut jubeln ließ. Wie eingangs bereits kund getan, wäre hier eine Niederlage leichter zu verdauen als noch vor wenigen Tagen. Aber wenn wir hier schonmal drauf und dran sind, hätten wir die 3 Punkte natürlich trotzdem ganz gerne.

Blitztabelle, wie gern ich dich auf der Anzeigetafel sehe nach solchen schönen Toren! Platz 10 wäre drin, wenn wir nach 90 Minuten immernoch mindestens ein Tor mehr geschossen haben als die völlig hilflosen und heillos überforderten Freiburger. Hier geht noch was, die Jungs hatten trotz der kräftezehrenden Partie am Mittwoch immernoch die Energie, auf weitere Tore zu gehen.

“Schiiiiieeeeeeeeß!” brüllte es laut aus der Cannstatter Kurve. Wie wäre es schön gewesen… Was hat Oliver Baumann eigentlich so weit draußen gemacht? Viele Meter war er aus seinem Kasten heraus gekommen, auf Höhe der Mittellinie hatte Martin Harnik den Ball erobert und schoss ihn im hohen Bogen Richtung Tor. Alle hielten den Atem an.Würde sich das Spielgerät noch rechtzeitig vor dem Tor senken und uns in einen Freudentaumel versetzen? Leider nicht \” es wäre ja fast zu schön gewesen, um wahr zu sein.

Noch Fragen, Freiburg?

Im Pokalspiel war er selbst noch als Torschütze in Erscheinung getreten, heute sicherte er sich den Titel “Man of the match” \” Martin Harnik, etwas glücklos in der gesamten Saison, doch dann, wenns wichtig ist, ist er da. Er war es, der sich kurz vor der Halbzeitpause den Ball nach einem Patzer von Julian Schuster erkämpfte und auf seinen Sturmkollegen Vedad Ibisevic passte, der nun alleine auf Oliver Baumann zurannte. Oh man, bitte lass ihn dieses Tor machen…

An schlechten Tagen hat ein Torhüter einen solchen Ball. Schwebst du sowieso schon auf Wolke 7, gelingt es dir aber, den völlig bedröppelt dreinguckenden Torwart zu tunneln und den Ball vor deinen eigenen Fans im Tor unterzubringen. Noch vor der Pause 2:0, das läuft doch schonmal ganz gut. Was machen eigentlich die Freiburger? Nix. Peinlich berührtes Schweigen bei den Gästen. Etwas anderes hatten wir auch nicht erwartet.

Danach war dann erstmal Pause. Ein paar Minuten verharrte ich noch an Ort und Stelle, haderte ein wenig mit mir selbst, wie es mir nur gelingen könnte, im Block zu wandern und weiterhin sowohl eine gute Sicht aufs Spielfeld zu haben sowie eine gute Position für tolle Fotos. Meine Wanderung endete oben im Block, eine neue Perspektive, neue Leute, neuer Versuch. Auch wenn das natürlich bei Zweien nicht so gut ankam, aber auf eine lustige Art und Weise, die beiden waren schon ganz nett. Und laut. Ziemlich laut.

Macht mal was für Torverhältnis!

Meine Wanderung im Block war nicht die einzige. Mit dem Wiederanpfiff des Spiels richteten sich die Blicke auf den Oberrang, an dessen Balustrade ein paar Ultras den großen “Finale”-Banner vom Pokalspiel herunterhingen ließen. Zunächst dachte man, es würde in der Mitte der Cannstatter Kurve enden und dort entweder mit reichlich Gaffa-Tape befestigt werden oder aber wieder eingerollt werden. Ich sollte eines besseren belehrt werden und was die Leute damit anstellten, war provokant und überaus lustig zugleich.

Doch zunächst einmal war der VfB wieder am Drücker. Offenbar hat das Spiel am Mittwoch den Breisgauern übel zugesetzt, anders kann ich mir diese Schlafmützigkeit nicht erklären. Nicht, dass es uns in der Situation groß stören würde, so muss aber jeder Fan des Brustrings so ehrlich sein und eingestehen, dass es auch unser Glück war, dass die Freiburger am Mittwoch sehr viel schwächer spielten als man von ihnen erwartet hatte \” was ja auch die große Spannung des Pokalhalbfinals ausgemacht hatte, die vertauschten Favoritenrollen.

Wenn wir schonmal mit 2:0 führen und die ungeliebten Badenser schon keine Anstalten machen, etwas dagegen zu tun, warum nicht gleich etwas fürs Torverhältnis tun? Wenige Sekunden nach Beginn des zweiten Durchgangs wäre unserem Österreicher im Sturm beinahe das schnelle 3:0 geglückt, den Torwart zu tunneln war in diesem Moment aber nicht das richtige Mittel.

Die Geschichte vom wandernden Banner

Im oberen Teil des Stehblocks ermöglichten sich mir neue Motive, es sah schon beeindruckend aus, wenn alle ihre Hände heben, alle ihr Schals auspacken oder alle gemeinsam hüpfen. Das, was ich sonst normalerweise nur aus einer seitlichen Perspektive kenne, war mal ganz nett von oben anzuschauen. Apropos oben: Da war doch noch was…

Mit Erstaunen und einem nicht geringen Maß an Belustigung sah ich dabei zu, wie das große “Finale”-Banner von der Mittwochs-Choreographie nicht wie gedacht in der Mitte der Kurve endete, sondern schließlich sogar weiter wanderte, um die Kurve herum, Richtung Gegentribüne. Die ersten Reihen sind immer ganz brav aufgestanden, wenn sich das Team näherte, das behutsam den Banner in den Händen hielt. Gar keine leichte Aufgabe bei dieser gigantischen Größe.

Sie werden doch nicht etwa…?! Weiter ging es über die Gegentribüne, an dessen rechtem Rand, kurz vor dem Gästebereich zahlreiche leere Plätze vom Ordnungsdienst bewacht wurden. Ein Blick zum Gästeblock, Tobsuchtsanfälle und wütende Gesten der Freiburger. Gibt es eine Definition für Provokation, sie würde wohl so aussehen. Großmaulige SCF-Fans behaupteten später, das Team habe sich nicht getraut, den Banner einmal komplett herumwandern zu lassen, doch war es das Ordnungspersonal, das sie daran hinderte. Super Aktion!

Doch noch Spannung in den Schlussminuten

Das Warten auf den nächsten Treffer ging weiter. Minute um Minute konnten wir beobachten, dass die Jungs weiterhin Tore schießen wollten, auch wenn sie ja “schon” mit 2:0 in Front lagen. Das zu beobachten, ist nicht nur eine große Verbesserung zu so manchen Spielen der vergangenen Monate, natürlich freute es auch die heimischen Fans, die ununterbrochen für ihr Team sangen und klatschten. Danach verflachte das Spiel etwas, doch die Aufmerksamkeit war weiterhin sehr hoch.

Knapp 10 Minuten vor Schluss hätten die meisten dem Geburtstagskind diesen Treffer gegönnt, doch traf der quirlige Ibrahima Traoré zuerst nur den Pfosten und im Nachschuss nur das Außennetz, wie sehr er sich gefreut hätte, konnte ich mir gut vorstellen. Ein 3:0 wäre, gemessen an den vielen Möglichkeiten, nicht unverdient gewesen. Es hätte uns spannende Schlussminuten ersparen können.

Der Treffer für die Gäste in der 88. Minute kam \” glücklicherweise \” viel zu spät. Der nach 63 Minuten eingewechselte Ivan Santini traf kurz vor Ende der regulären Spielzeit dann doch zum 2:1-Anschluss. Spannende Schlussminuten, in denen man natürlich auch fürchten musste, ein 88 Minuten gehaltenes 2:0 am Ende noch herzuschenken, wir erinnern uns an Leverkusen, als wir binnen 5 Minuten das Spiel und 3 sicher geglaubte Punkte aus der Hand gaben und an Nürnberg, als man unnötigerweise einen späten Ausgleich kassierte.

Acht Tage, drei Spiele, drei Siege

Drei Minuten Nachspielzeit. Wo der Referee die hergenommen hatte, ist mir unbegreiflich. Gegen Ende rettete uns Ulle noch den Sieg, in dem er einen Schuss zum möglichen 2:2 meisterlich parierte. Dann war er endlich da, der Abpfiff! Konnte das hier wirklich wahr sein? Drei Siege in 8 Tagen? Wer sind diese Jungs und was haben die mit unseren VfB-Spielern gemacht? Als hätten sie auf tolles Fußballwetter gewartet, um nach dem langen und kalten “Frühling” ihre tolle Rückrunde zu starten.

Ein weiteres Mal sanken die Breisgauer auf dem Rasen zusammen, während der VfB, die wahre Nummer Eins im Ländle, feiern durfte. Die Freiburger hätten auf den vierten Platz vorrücken können, jetzt stagnieren sie auf dem fünften, mit der Gefahr im Nacken, an den letzten Spieltagen noch eingeholt und überholt zu werden. Die VfB-Fans interessierte das natürlich herzlich wenig, kein Mitleid mit den Badensern.

Die Kurve leerte sich schneller als noch direkt nach dem begeistert gefeierten Pokalfinaleinzug, doch brauchten auch wir wieder Ewigkeiten mit Verabschieden und Abklatschen, bis auch wir soweit waren, wieder die Heimreise antreten zu können. Das Restprogramm ist mit Vorsicht zu genießen. Die Augsburger im Aufwind. Die Fürther, die nichts mehr zu verlieren haben. Die Schalker mit der Chance auf einen Europa League Platz. Und zu guter letzt die Mainzer, für die es in der Tabelle eigentlich um gar nichts mehr geht. So viele Punkte wie möglich holen, und dann befreit nach Berlin fahren.

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