Niemand hatte gesagt, es würde leicht werden. Im Gegenteil. Viele Jahre wischten wir uns spätestens am letzten Spieltag den Angstschweiß von der Stirn, schnauften erleichtert “Grad nommol gut gange!” und wollten nie erleben müssen, wie sich die zweite Liga wohl anfühlen würde. Kein Zuckerschlecken, das wurde uns immer suggeriert. Kleinere Stadien, weniger Tickets, unattraktiverer Fußball, ganz zu schweigen von den bescheidenen Anstoßzeiten. Dass in Liga 2 alles viel blöder ist, haben wir Fans schon vorher gewusst. Doch die Mannschaft wusste es anscheinend nicht.

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Das mit dem Klassenerhalt war schon immer so eine Sache. Nichts anderes hätte den Spielern die Motivation geben können als der Blick auf vergangene Zeiten. Der große Wunsch, sich von Anderen unabhängig zu machen und frühzeitig den Kopf aus jener Schlinge zu ziehen, die uns am 14. Mai diesen Jahres schlussendlich doch das Genick gebrochen hatte. In der Bundesliga zu bleiben, war dabei kein gänzlich über alle Maßen anspruchsvolles Ziel, das man wagte, auszusprechen.

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Wie schwer es werden kann, wieder aufzusteigen, davon haben wir nach den letztendlich schönen Momenten gegen St. Pauli nun in Düsseldorf schmerzlich erfahren müssen. Versteht mich bitte nicht falsch, keinesfalls habe ich dieser Tage ernsthaft erwartet, der VfB würde so furios starten, dass er sich frühzeitig an der Spitze festsetzen würde. Wie deprimierend der Zustand des Kaders jedoch mitunter ist, darauf war ich nicht vorbereitet. Erschreckend zu sehen, wie viel Arbeit und Zeit noch in diese Mannschaft gesteckt werden muss. Zeit, die wir aber womöglich nicht haben.

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Eine Frage des eigenen Anspruchs

Die Konkurrenz schläft nicht. Das Auftaktspiel gegen St. Pauli wurde zwar knapp und letztlich ein wenig glücklich gewonnen (in den Augen vieler psychologisch wichtiger als ein 4:0-Sieg), doch wie erklärt man sich eine erneut erschreckend schwache Darbietung in Düsseldorf? Sollten wir es nicht besser wissen, die eigenen Chancen konsequent zu nutzen, die positive Stimmung vom Auftaktsieg mitzunehmen und einen eher mittelmäßigen Zweitligisten klar und deutlich zu schlagen?

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Sind wir wirklich so weit gesunken, dass unsere Ansprüche derart niedrig verortet werden dürfen? Ich weiß es nicht. Man möchte fast sagen, alles unterhalb der 102-Punkte-Marke in dieser Saison wäre eine schlichte Enttäuschung. Nicht, weil man arrogant ist und sich für etwas Besseres hält, nein, da reicht es schon aus, wenn man seine Pappenheimer vom VfB gut genug kennt. Viel und oft gewinnen, nur, um ganz sicher zu gehen, dass es am Ende dieser mit Sicherheit zäh werdenden Spielzeit zum direkten Wiederaufstieg reicht.

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Denke ich nur ein Jahr zurück, erinnere ich mich an das zweite Saisonspiel in Hamburg, das nach der Auftaktniederlage gegen Köln nach Führung doch noch verloren wurde. Wir hatten in der Hansestadt übernachtet, lange blieb ich wach und konnte meine Wut und Enttäuschung kaum zügeln. Jegliche Hoffnung auf Besserung schien in jener Nacht schon fast verloren, sie kehrte noch einmal zurück, nur um sich am Ende doch noch als Trugschluss zu entpuppen. Hoffnung ist beim VfB ein schweres Unterfangen. Jedenfalls für mich.

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Ausnahmsweise Wichtigeres

Ich hätte gelogen, wenn ich behauptet hätte, dass meine Konzentration unter der Woche dem ersten Auswärtsspiel der neuen Spielzeit galt. Es gab tatsächlich einmal, man mag es kaum glauben, etwas wesentlich Wichtigeres. Meine Führerscheinprüfung am Mittwochmorgen war das Ereignis, auf dass ich nun letztlich acht Monate hingearbeitet hatte, in meinem Kopf war einfach kein Platz, mir Gedanken darüber zu machen, wie sich der VfB in Düsseldorf wohl schlagen würde, es fehlte gar die Muße und Zeit, die Geschehnisse vom St. Pauli Spiel zu verarbeiten.

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Erst als mir der Fahrprüfer vom TÜV die Hand reichte, mir meinen Führerschein in die Hand drückte und mir herzlich gratulierte, war wieder Platz für neue Dinge in meinem Kopf. Für den kompletten Freitag hatte ich mir frei genommen, ein notwendiges Übel, das bis zum Mai wohl noch einige Male erforderlich sein wird. Die erste Auswärtstour konnte gegen zehn Uhr morgens starten, standesgemäß mit unseren Freunden Gerd, Ingrid und Helmut.

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So rollten wir vom Parkplatz und fuhren die Straße in Weinstadt-Beutelsbach hinunter, über Marbach auf die Autobahn in Richtung Nord-West. Kein Abstieg und keine schlechte Phase wird uns je davon abhalten können, weiterhin dem VfB durchs ganze Land hinterherzureisen, wenngleich es nicht immer einfach ist, die sportlichen Leistungen mit Geduld und einer immer weiter währenden Hoffnung zu ertragen. Es gibt auch Tage, an denen fällt gerade das unendlich schwer.

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Erinnerungen an Düsseldorf

Es gibt Dinge, die werden sich vermutlich niemals ändern. Dass der VfB traditionell stotternd anläuft, dass er uns Fans den letzten Nerv raubt und dass er sich aber trotzdem auf unsere Unterstützung verlassen kann. Genauso traditionell wie mein Nickerchen auf der Hinfahrt, so dass ich naturgemäß stets mindestens ein Drittel der Anreise zum Auswärtsspiel verschlafe – fast so, als wollte ich vorschlafen für das mühselige Bilder bearbeiten auf der Rückfahrt. Kaum aufgewacht, rollten wir zur Pause auf einem Rasthof ein. Toilettenpause, Kaffee und sogar von uns mitgebrachter Kuchen, anlässlich meines Führerscheinerwerbs.

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Ganz neu ist Düsseldorf für mich nicht. Einst spielte hier im Frühjahr 2013 der VfB in der ersten Liga gegen die Fortuna, verlor mit 1:3 und vermochte uns am Ende der Spielzeit trotz allem, uns zu versöhnen, sei es auch nicht der Liga-Wettbewerb gewesen sondern eine tolle Pokal-Saison. In der Bundesliga wurden wir damals Zwölfter, viel Begeisterung löste der zwischenzeitliche Abstiegskampf nicht aus, doch wenn wir damals gewusst hätten, was uns die nächsten Jahre erwarten würde, wir wären vielleicht dankbarer gewesen.

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Ein kurzer Halt in der Düsseldorfer Altstadt, ein schnelles Abendessen und mit jener alten Straßenbahn zum Stadion zurück, in die wir vor drei einhalb Jahren schlicht nicht hinein gekommen waren. Viele Dinge sind in den letzten Jahren hängen geblieben, selbst an die protzigen Häuser an der Kaiserswerther Straße konnte ich mich noch erinnern. Nach einem langen Fußmarsch von der Haltestelle zum Gästeeingang stieg langsam die Anspannung. Wieviel könnte ein zweiter Sieg zum Auftakt wohl sein? Wir werden es nie erfahren.

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Erste Zweifel an der Aufstiegstauglichkeit

Das Wiedersehen mit Freunden und Bekannten gehört an manchen Spieltagen zum Besten, was es gibt, sollte der VfB im sprichwörtlichen Sinne nicht mitspielen. Da stand ich nun, am oberen Ende der Treppe und beobachtete die Menschen, die an mir vorbei in den Gästeblock strömten. Der Fußball selbst fehlte mir in der Sommerpause nicht unbedingt, die Menschen drumherum allerdings schon.

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Jedes Mal kribbelt es ein wenig, wenn man den Block betritt, zum ersten Mal einen Blick aufs Spielfeld und die Tribünen wirft, sich dann umdreht und schaut, wo man seinen Platz wohl einnehmen würde. Einmal quer durch den Block bis ans andere Ende, dort kam ich schließlich zum Stehen, zog meinen schwarzen Pulli aus und schob meine Hände in die Hosentaschen. Ich war gelassen. Noch. Was blieb mir denn auch anderes übrig?

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Vor meinen Augen füllte sich der Block und ich blickte in viele hoffnungsvolle Gesichter, die keine zwei Stunden später lang und länger sein würden. Ich wollte mich der Illusion nicht hingeben, dass der VfB richtig gut in die Saison starten würde und nach der knappen Nummer am zurückliegenden Montag auch sein zweites Spiel gewinnen würde, denn dafür ist der Kader im Moment bei all den Verletzungen einfach nicht ausreichend. Und ich will hoffen, dass sich Jan Schindelmeiser dessen bewusst ist.

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Das fortwährende Verletzungspech

Eine kleine Choreographie auf der einen Seite, ein weiß-rotes Fahnenmeer auf der anderen Seite, vor 37.137 Zuschauern konnte es losgehen, darunter waren über 3.200 VfB-Fans. Sehr viel lief am Anfang nicht zusammen. Was will man auch anderes erwarten bei einer Mannschaft, die von der Zusammenstellung weder vollständig noch eingespielt ist. Bis Ende August wird sich vielleicht noch etwas tun, doch ist die Riesenbaustelle in der Abwehr nicht erst seit letzter Woche da und das kreative Vakuum bei Abwesenheit von Alexandru Maxim doch mehr als überdeutlich, auch das wissen wir nicht erst seit Montag.

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An Verletzungen mangelt es im Kader momentan wahrlich nicht. Das Lazarett ist groß und die Alternativen mehr als überschaubar, da passte es ins Bild, dass unser Neuzugang Hajime Hosogai nach gut zehn Minuten schon vom Feld musste. Diagnose: Muskelfaserriss, und damit mindestens zwei bis drei Wochen Pause, nach der Erfahrung beim VfB eher sechs Wochen. Man könnte fast meinen, das habe nichts mehr mit einfachem Pech zu tun. Kürzlich las ich auf Twitter einen Kommentar, bei manchen würden mit der Vertragsunterschrift beim VfB die Knochen, Gelenke und Muskeln schlagartig spröde werden.

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Immer wieder hörte ich dieser Tage in meinem Umfeld, man könne auf nichts anderes hoffen, als sich irgendwie durchzubeißen und mit Glück den August zu überstehen, und natürlich, dass Jan Schindelmeiser noch etwas Brauchbares aus dem Hut zaubert. Das muss er auch, das sollte nicht erst die Erfahrung von den ersten beiden Spielen gezeigt haben. Man hätte in Düsseldorf auch einfach Glück haben können, wie bei Jean Zimmers Kopfball nach einer guten Viertelstunde, bis hin zu jener diskutablen Szene am Ende der Partie.

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Viel zu wenig Durchschlagskraft

Dass man wieder einmal mit leeren Händen heimkehrt, konnten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen. Sie gaben sich Mühe, das kann man ihnen beileibe nicht absprechen, doch reicht es einfach nicht aus, um in einer harten zweiten Liga zu bestehen, in der man zwingend Erster oder Zweiter werden muss, um nicht endgültig in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. Im Gegensatz zu uns hatte die Fortuna ihre Abwehr weitgehend im Griff. Schon jetzt ahnte ich, was folgen würde, doch böse Vorahnungen hatte ich einfach schon viel zu oft – auch dann, wenn es am Ende gut ausging.

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Der schmerzhafte Abstieg war verdaut und die Fans bereit, wieder alles zu geben, bis zum letzten Atemzug. Um mich herum sang, klatschte und hüpfte alles, an unserer Unterstützung hatte es nie gelegen. Dass das allein nicht ausreicht, um die Mannschaft zum Sieg zu schreien, wissen wir aber allerdings auch. Alle schienen wahrhaftig zu hoffen, am Ende des Tages mit einem Auswärtssieg in die Busse, Bahnen und Autos zu steigen, lange war man über jeden Zweifel erhaben. Auch dann noch, als Mitch Langerak seine Reflexe unter Beweis stellen musste.

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Torlos ging es in die Pause und ich machte es mir auf der Betonstufe gemütlich, scrollte bei guter Internetverbindung durch Twitter und Facebook und dachte mir, wie ewig lang mitunter so eine Halbzeitpause sein kann. Danach konnte es weitergehen, diesmal auf das Tor dem Gästeblock. Doch wir würden heute keine Tore sehen, die uns hätten erfreuen können. An diesem Tag hatte stattdessen Düsseldorf im wahrsten Sinne des Wortes mehr Fortune.

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Zuerst hast du kein Glück…

Kaum waren die Seiten gewechselt, ertönte der Pfiff des Unparteiischen Benjamin Cortus und das Publikum applaudierte. Ich habe nicht einmal richtig gesehen, was vorgefallen war, aber ein einziger Fingerzeig auf den Punkt machte schnell meine Illusionen zunichte, hier noch als Sieger heimzufahren. Möglicherweise war es schwer zu sehen, doch doppelt bitter, dass es nicht Stephen Sama war, der Oliver Fink zu Fall brachte, sondern seine eigene Tollpatschigkeit, denn er trat selbst auf den Ball und rutschte aus.

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Nicht das erste Mal, dass der VfB das Nachsehen in einer strittigen Situation hatte. Nicht, dass der VfB es alleine wegen des Schiedsrichters verloren hatte, vielmehr wegen eigener Unzulänglichkeiten, ein Geschmäckle blieb am Ende dennoch. Natürlich machte die Fortuna das Tor und so hechelte der VfB wieder hinterher und fand kein konkretes Gegenmittel. Es waren mehr Zufallsaktionen im Stuttgarter Offensivspiel als ein überlegter und cleverer Aufbau, von den Abschlussqualität unseres völlig abgemeldeten Sturms ganz abgesehen.

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Ohne es zu wollen machte sich in meinem Kopf ein frustrierender Gedanke breit: sie könnten wohl für Stunden weiterspielen, ohne das Tor zu treffen, dabei war es im grundsätzlichen Ansatz durchaus nicht ungefährlich. Weiterhin wurde gesungen im Gästeblock, doch hinterließ der diskussionswürdige Elfmeter seine Spuren und ließ die hinteren Reihen nahezu verstummen. Auch gegen St. Pauli hatte man zurückgelegen, doch wer will uns nach all den Jahren unsere Übellaunigkeit bei Gegentoren verdenken.

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… und dann kommt auch noch Pech dazu

74 Minuten waren gespielt und ich fühlte mich erinnert an jenes schicksalhafte Heimspiel gegen Hannover in der vergangenen Spielzeit, für mich ohne Wenn und Aber der Hauptauslöser des Abstiegs. Timo Werner hätte das Tor einfach nur machen müssen und wir hätten noch eine Woche länger frei, statt in der zweiten Liga gegen Düsseldorf zu spielen, dessen bin ich mir sicher. Er machte das Tor nicht. Und auch Simon Terodde machte es nicht, als er die Musterflanke von Emiliano Insua ans Außennetz drosch, statt ins leere Tor direkt vor seiner Nase.

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Viele hatten die Arme zum Jubeln bereits hochgerissen, doch verharre ich bereits seit geraumer Zeit so lange bei VfB-Toren, bis ich mir sicher bin, dass diese gegeben werden. Zu schmerzhaft ist sonst der Moment, in dem du feststellst, dass du dir umsonst die Seele aus dem Leib geschrien hast. Ich will nicht sagen, dass sich Resignation breit machte, aber für mich fühlte es sich beinahe so an.

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Verstohlen schaute ich auf die Anzeigetafel über der Düsseldorfer Fankurve, atmete tief und schwer und hätte so gerne das I-Tüpfelchen auf eine tolle Woche gehabt. Es war uns nicht vergönnt. Ich hatte nicht das Gefühl, der VfB würde hier noch den Ausgleich machen, wie knapp er am Ende dennoch dran gewesen war, macht es auch nicht besser. Die letzte Minute der vierminütigen Nachspielzeit war bereits angelaufen, da räumte Alexander Madlung im Strafraum Simon Terodde ab, ein glaskarer Elfmeter. Aber nicht in den Augen von Benjamin Cortus.

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Zwischen Betrug und Bauchgefühl

Kurz darauf war es vorbei. Wir wurden betrogen. Wieder einmal. Doch wissen wir auch, dass es nicht Benjamin Cortus war, der uns die Punkte kostete, sondern die Einfalls- und Bisslosigkeit unserer Offensive. Wieder einmal. Zum ersten Mal in der Saison fahren wir ohne Punkte nach Hause und sehen die selben Probleme wie seit Jahren. Wieder einmal. Dass es weitgehend Applaus für die Mannschaft gab, konnte ich nicht ganz nachvollziehen, doch wären auch Pfiffe nicht angebracht gewesen.

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Wohin ich auch sah, ich sah nichts anderes als Kopfschütteln. Wer sich gegen Düsseldorf nicht behaupten kann, gegen wen denn dann? Der Block leerte sich zügig und wie sonst auch immer blieben wir noch lange zurück, bis sich die Reihen weitgehend gelichtet hatten. Ein paar Gespräche wurden noch geführt, bevor ich mich auf den Weg nach draußen machte. Momente wie diese sind mir nicht fremd, verloren hatte der VfB schließlich oft genug in den letzten Jahren, auch wird es noch öfter passieren. Die Frage ist nur: Wie gelassen können wir damit umgehen? Oder anders: Wie gelassen kann ich damit umgehen?

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Still zogen wir in die Nacht hinaus, vorbei an einem Spalier der Ordnungskräfte, vorbei an breit grinsenden Fortuna-Fans, vorbei an einer völlig überfüllten Bahnstation, eine gute Viertelstunde zu Fuß zum Auto. Es ist zu früh, den Teufel an die Wand zu malen, doch ist es angebracht, Neuzugänge einzufordern. Wir haben vielleicht keine Zeit, darauf zu warten, dass sich diese Mannschaft zur Mitte der Hinrunde langsam „eingroovt“, bis dahin haben uns andere ambitionierte Aufstiegskandidaten längst abgehängt.

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Wir brauchen einen langen Atem

So endete also die Geschichte unserer ersten Auswärtsfahrt der zweiten Liga. Im Grunde eigentlich so wie immer: die Hinfahrt fast verschlafen, große Hoffnungen, tolle Stimmung, schlechte spielerische Leistung, unnötige Gegentore, Fassungslosigkeit und eine zähe und lange Heimfahrt ohne Punkte. Wir kennen das alles schon. Genau das ist ja das Problem, genau so kennen wir unseren VfB. Das erklärte Ziel sind die Plätze eins und zwei, die gilt es zu erreichen, ohne Wenn und Aber. Wenn das der VfB nicht erreicht, was dann?

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Die Erfahrung lehrt uns, dass jedwedes Übel am zweiten Spieltag bei Weitem noch nicht so groß sein kann, die Hoffnung zu verlieren. Doch kennen wir auch die Erfahrung, so früh in der Saison bereits weit abgeschlagen zu sein, dass man sich fragt, wo man hätte am Ende sein können, wäre man einfach in der einen oder anderen Situation etwas cleverer gewesen wäre.

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Ich will hoffen, dass sich alles regelt, dass noch einige brauchbare Neuzugänge kommen, dass genug Selbstbewusstsein auch für schwere Gegner entwickelt und dass man einen Weg findet, einen stets engagierten und funktionierenden Alexandru Maxim ins Spiel einzubinden. In Düsseldorf haben wir gesehen, dass er alleine das Ruder nicht immer rumzureißen vermag. Es liegt noch sehr viel Arbeit vor uns. Und bis das Ziel erreicht ist, werden es sehr harte Monate sein, denn die aktuelle Saison ist immer die schwerste.

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