“Komm schon, Mädchen, du hast schon Schlimmeres durchgestanden als das hier” sprach meine innere Stimme zu mir, und so presste ich meine Lippen zusammen, vergrub sie in meinem Schal und versuchte zu ignorieren, dass von meinen Füßen die Kälte nach oben stieg. Es gab schon Schlimmeres. Wer erinnert sich nicht auch an jenes Heimspiel gegen Hoffenheim vor gut sieben Jahren, als man bei -17 Grad in der Kurve stand und allenfalls das Spiel für warme Gemüter sorgte.

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Schmunzelnd sagte ich noch vor der Partie, dass einst die Partie mit 3:1 für den VfB endete. Ha, das fand ich beinahe selbst amüsant. Denn wirklich daran glauben konnte ich nicht. Aber konnte ich das denn jemals? Ausgerechnet Nürnberg, jene, die ohnehin nicht zu unseren besten Freunden zählen, spätestens seit dem Pokalfinale 2007. Gegen das dumpfe Gefühl in meinem Bauch konnte selbst der illustre Blick auf die Tabelle nichts ändern. Zwar konnten wir Braunschweig an diesem Spieltag nicht mehr überholen, doch wir konnten ihnen erneut auf die Pelle rücken.

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Schon jetzt war ich erschöpft und müde, dabei hatte ich nur den halben Tag im Geschäft verbracht. Völlig aus der Puste erreichte ich die Kurve, denn mein Weg führte mich diesmal nicht aus Richtung des Cannstatter Bahnhofs, sondern aus Richtung Untertürkheimer Kurve, denn ich war beim „VfB Influencer Day“ dabei und eilte eine gute Dreiviertelstunde vor dem Anpfiff herbei, mit einem Stück Kuchen in der Hand und einem hochroten Gesicht.

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Ein Teil davon

Bereits Stunden zuvor stand ich bereits an Ort und Stelle, in einem nahezu menschenleeren Block 33 in der Cannstatter Kurve. Der VfB Influencer Day ermöglichte mir nicht nur eine ausgedehnte Stadionführung, doch was ich da gemacht habe und wie es dazu kam, das erzähle ich euch an einer anderen Stelle. Tief durchatmen, ganz ruhig. Das waren zumindest die Worte meines Kumpels Eric, den ich zum Heimspiel gegen Nürnberg wieder in der Kurve begrüßen durfte, natürlich war auch Philip im Schlepptau sowie deren Kumpel Max.

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Viele Eindrücke galt es schon jetzt zu sortieren, dabei hatte die Partie noch nicht einmal angefangen. Volle Konzentration, reiß dich jetzt bloß zusammen. Es ist nur ein Fußballspiel. Nur. Wenn es doch nur so einfach wäre. Viele Fragen in meinem Kopf, die meisten davon kreisten fortwährend um den Gedanken, wie wichtig es wäre, dass der VfB zur Winterpause einer der ersten drei Vereine ist, die sich anschicken, auch in der Rückrunde um den Aufstieg zu spielen. Das letzte Wort ist noch lange nicht gesprochen. Ob das gut oder schlecht ist, werden wir abwarten müssen.

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Seit vielen Jahren gehe ich nun schon ins Neckarstadion, dabei gibt es so viele Menschen in meinem Umfeld, die jetzt schmunzeln und sich denken, dass sie ja bereits viel länger dabei sind. Doch spielt das wirklich eine Rolle? Kennen wir nicht alle dieses Kribbeln im Bauch, wenn wir den ersten Blick ins weite Rund werfen und uns spätestens jetzt bewusst wird, dass wir ein weiteres Mal Teil eines großen Ganzen sein dürfen?

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Willkommen zuhause

Als ich einst noch pendelte und gut 500 Kilometer zwischen meinem Zuhause in Leipzig und dem Neckarstadion lagen, murmelte ich in diesem Moment immer „Willkommen zuhause“. Aussprechen muss ich es nicht mehr, doch an der Bedeutung hat sich nichts verändert. Ein Teil der Kurve zu sein, bedeutet mir viel, an manchen Tagen sehr viel mehr, als gut für mich wäre. Jene, die es gut mit mir meinen, wissen das. Jene, die es nicht gut mit mir meinen, auch.

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Unten angekommen war ich wie Zuhause. Um mich herum die gleichen Gesichter wie fast jedes Mal, ein herzliches „Hallo“, ein Händeschütteln, eine Umarmung und das Gefühl, an keinem Ort besser aufgehoben zu sein als hier. Ob wir diesen Ort am Ende des Tages mit einem Lächeln verlassen können, das lag vornehmlich an den Herrschaften, die applaudierend den Rasen betraten und sich aufwärmten. Ich schnaufte noch immer ein bisschen vor mich hin. Ich hätte einen Sitz in der Untertürkheimer Kurve haben können, doch verzichtete beim Gedanken daran, dass mich die Kurve ja brauchen würde.

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Mehr als 48 Stunden sind seit diesen Momenten schon vergangen und auch, wenn ich es schon oft vorhatte und am Ende nie so wirklich einhalten konnte: ich werde wirklich versuchen, mich kurz zu halten. Hinter mir blubbert die Heizung fröhlich vor sich hin, neben mir steht mein Sprudel und obwohl ich mit meinem ganzen Geist bei der Partie vom Montagabend sein sollte, so bin ich es nicht, denn mein Kalender ist voller Aufgaben, Termine und Notizen für alles, was ich noch erledigen muss, bevor sich das Jahr dem Ende neigt. Jahresendstress nennt man sowas, glaube ich. Wie wird das dann erst bei den letzten drei Spielen, die uns noch bevor stehen?

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Auf bestem Weg zum Zuschauerrekord

Der VfB steuert schnurstracks auf den Zuschauerrekord der zweiten Liga zu. Ein paar Hundert noch, die es gilt, jedes Heimspiel zu mobilisieren. Sollte eigentlich kein allzu großes Problem sein, möchte man meinen – wären da nicht die von der DFL diktierten Anstoßzeiten, die fast jeden Versuch torpedieren, die Hütte voll zu bekommen. Von bisher sieben Heimspielen, diesem eingeschlossen, bekam der VfB nur ein einziges Heimspiel am Wochenende zugestanden, dem gegen Bielefeld. Darüber hinaus: Drei Mal Montags, zwei Mal Freitags und einmal Dienstags.

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Fanfreundlichkeit sieht anders aus, aber seit wann interessiert sich schon die DFL dafür. Umso erstaunlicher, dass es meine ostdeutschen Freunde auf sich genommen haben. Chapeau, ihr Lieben – ihr erinnert mich so sehr an mich selbst, als ich einst jedes Heimspiel besucht hatte. Wer weiß, wo ich jetzt wäre, wenn ich nie den Weg zum VfB gefunden hätte. Doch viel wichtiger wäre die Frage: würde mir dann irgendetwas fehlen? In den dunkelsten Momenten wünschte ich mir manchmal, es wäre so. Doch dies hier sind nicht die dunkelsten Momente, auch wenn ich das immer gedacht hatte, wenn ich an den Abstieg dachte.

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Die Uhr tickte, gleich konnte es losgehen. Welch prestigeträchtiges Duell, alleine schon von den Namen her ein Erstligaspiel, die Realität sieht am Ende des Jahres 2016 anders aus. Wie es im Mai 2017 aussehen wird, da haben wir schon eine recht konkrete Vorstellung davon. Ich will dabei sein, wenn sich am 21. Mai um ca. 17:10 Uhr die Presseleute und Ordner vom Acker machen und gar nicht erst versuchen, uns aufzuhalten, weil die komplette Kurve, gefolgt vom Rest des ausverkauften Neckarstadions bei strahlenden Sonnenschein aufs Feld stürmt und unter einem undurchdringlichen Getümmel die Mannschaft unter sich begräbt. Bis dahin ist der Weg noch steinig und zäh. Aber Träumen darf man ja.

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Mein immerwährendes Bauchgefühl

Meine Freundin Nina dackelte kurz vor Anpfiff noch einmal zu mir, schaute mich grinsend an und fragte mich „Und? Was hast du für ein Gefühl?“. Ich hielt inne, runzelte die Stirn, spürte mein Bauchweh und zog eine Schnute. Nina warf mir einen Blick zu, der nichts anderes bedeuten konnte als die Tatsache, dass sie das jetzt lieber nicht gehört hätte und überließ mich wieder meiner Kamera, die stets auf die Kurve gerichtet war.

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Wurde ich vor der Partie gefragt, was ich denn tippen würde, so war ich mir sicher, dass es entweder in die Hose geht oder bestenfalls eine knappe Kiste wird, ein umkämpftes, anstrengendes und nervenzehrendes Spiel, das nicht schön anzusehen sei. Vielleicht sollte ich aber auch einfach meine Klappe halten und Hannes Wolf und die Mannschaft machen lassen. Bisher konnte ich das nicht, immer mit dem flauen Gefühl in der Magengegend und geprägt vom Gedanken, dass es sowieso schief geht. Die aktuelle sportliche Situation spricht eine andere Sprache.

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So etwas wie gegen Fürth würde so schnell eher kein zweites Mal passieren, dessen war ich mir fast genauso sicher, wie die Tatsache, dass alles, was der VfB anpackt, notorisch in die Hose gehen muss. Drei Minuten gespielt, schon wieder lag ich falsch. Wer konnte denn auch ahnen, dass die Spieler so schnell auf Betriebstemperatur sein würden? Eine Berliner Tageszeitung schrieb nach unserem Auswärtsspiel an der alten Försterei, dass der VfB so Vieles an sich hatte, das ihn von anderen Zweitligisten unterscheidet, vor allem ist es jener Eindruck, nur „zu Gast“ zu sein. Wir wollen ja „nur zu Gast“ sein. Auch wenn unser Gefühl uns etwas anderes zuflüstert.

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Der VfB und seine frühen Tore

Es war der Pass von Carlos Mané direkt in die Schnittstelle der Nürnberger Viererkette, die Vorlage von Takuma Asano und schlussendlich der Fuß von Simon Terodde, der scheinbar aktuell nach Belieben trifft und dies bitte lange, lange so beibehalten soll. Ja gibt’s das denn? Schreiend viel ich meinen Freundinnen Jasmin und Isabell in die Arme, nachdem mein Blick naturgemäß zum Linienrichter und dann zum Schiedsrichter Jochen Drees ging, besser einmal zu viel geschaut als einmal zu wenig, nur um dann festzustellen, dass man umsonst gejubelt hatte.

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Keine drei Minuten hat das alles gedauert. Hin und wieder stelle ich mir in einem ruhigen Moment die Frage, was wohl gewesen wäre, wenn wir nicht abgestiegen wären, wie es dann für den VfB laufen würde. Ich mag eine Schwarzmalerin sein, aber das muss man nicht einmal sein um auszusprechen, was wir alle doch insgeheim denken: wir würden jetzt ein weiteres Mal am Tabellenende herumkrebsen, einen weiteren Trainer verschlissen haben und die Angst vor dem Abstieg haben, der eines Tages ja ohnehin hätte kommen müssen.

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Noch in Wolfsburg sagte ich: „Wer weiß, wozu das alles am Ende gut ist“, ohne zu wissen, was passieren würde. Wir wussten nichts vom Rücktritt von Bernd Wahler, der späten Entlassung von Robin Dutt, der Vertragsauflösung von Jürgen Kramny, der vollkommen irrsinnigen Verpflichtung von Trainer Jos Luhukay und der monatelangen Präsidentensuche. Und wir wussten auch nichts von Hannes Wolf, von Jan Schindelmeiser und dessen scharfsinnige Verpflichtungen und von der neuen Hoffnung, die wir bald schöpfen sollten. Mussten wir erst absteigen, um unseren Weg wiederzufinden? Es wird noch gut zwei, drei Jahre dauern, bis wir diese Frage beantworten können.

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Mit Glück und Verstand

Auch das Glück scheint uns wieder hold zu sein. Bereits das Gegentor, das im Heimspiel gegen 1860 München, zählte nicht und verschaffte uns die drei Punkte. Ich will mich nicht dem Gedanken hingeben, was geschehen wäre, wenn nach nicht einmal einer halben Stunde der Gewaltschuss von Tobias Kempe aus 25 Metern vom Innenpfosten ins Tor gegangen wäre, statt wieder herauszuspringen. Dass wir dennoch verdammtes Glück hatten, dass wir nicht ebenso wie bei Union Berlin aus dem Nichts heraus den Ausgleich hinnehmen musste, steht außer Frage.

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Einmal ganz tief durchatmen. Das dachten sich viele, unzählige Atemwolken stiegen aus der Kurve empor bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Die Stimmung war gut bei den Anwesenden, seien es auch nicht so viele gewesen wie erhofft. Gut 42.000 Leute nahmen den Weg zum Neckarstadion am Montagabend auf sich, für unsere bisherigen Zuschauerzahlen in der zweiten Liga ist das ein beinahe schon sehr kleiner Wert, nachdem sich andere Zweitligisten verzehren würden. Für viele sind Montagsspiele nicht machbar und uns Allesfahrern nötigen die Anstoßzeiten dieser Saison unheimlich viele Urlaubstage ab.

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Neben mir stand Jasmin, die ich zu meinem persönlichen Heimspiel-Glücksbringer erkoren habe. Mit ihrer weiß-roten selbstgehäkelten Mütze stand sie da, offensichtlich frierend, da neigte ich meinen Kopf zu ihr und murmelte „Wär jetzt nen guter Zeitpunkt für das zweite Tor“. Der VfB spielte in der ersten Halbzeit in Richtung Untertürkheimer Kurve, der nächste Angriff wurde aufgebaut und so weit, wie die Jungs von mir entfernt haben, können sie mich eigentlich nicht gehört haben. Oder vielleicht doch…?

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Ahoi Terodde!

Der Nürnberger Laszlo Sepsi konnte Carlos Mané nicht stoppen, stolperte über seine eigenen Füße und musste unseren Neuzugang ziehen lassen, von der Grasnarbe aus konnte er dann beobachten, wie die Flanke den Strafraum erreichte, wo Maxim einschussbereit dastand. Mach ihn, Junge! Luftlos. Aaaaah, scheiße! Für den Bruchteil einer Sekunde hörte ich einen Raunen der Enttäuschung, doch noch war es nicht vorbei. Zwei Nürnberger blockierten mir die Sicht, doch als ich sah, wie der Ball rechts unten im Netz einschlug und über mir schon die Bierbecher flogen, war es mir egal, wer das Tor gemacht hatte.

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Viel passierte nicht mehr bis zur Pause zwölf Minuten später, Zeit zum Durchatmen, wenn man das überhaupt so bezeichnen kann. Immer wieder wanderte mein Blick durch die Kurve, in der Hoffnung ein Stimmungsbild in den Gesichtern meiner Mitmenschen sehen zu können – denn ich selber wollte keines so recht entwickeln. Mein Bauch sagte „Es ist noch nicht vorbei“, mein Kopf sagte „Das musst du jetzt gewinnen!“. In 45 Minuten kann viel passieren und so viel Vertrauen habe ich in unsere Abwehr dann doch noch nicht.

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Meine Hoffnungen jedoch konnte ich klar formulieren: möglichst schnell das dritte Tor machen und den Nürnbergern damit die letzten Chancen nehmen, noch an den Punktgewinn zu glauben. Soviel zur Theorie. Dass es der VfB im zweiten Durchgang gemächlicher angehen ließ und den Nürnbergern etwas mehr Platz bot, war dann aber doch ziemlich konträr zu dem, was ich eigentlich gehofft hatte. Sie werden doch nicht wieder schludrig werden, oder? Das ist das Problem beim VfB: nur so viel tun, wie sie meinen, tun zu müssen und dann zurücklehnen. In der zweiten Liga wird das bitter bestraft. In jeder Liga eigentlich, wie wir ja selbst erfahren mussten.

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Unnötig spannend gemacht

Immer wieder diese gottverfluchte Anspannung. Wie sehr genoss ich da das Heimspiel gegen Fürth, das uns schon früh auf die Siegerstraße brachte und ein Balsam für meine Fingernägel war. Seither fordert der VfB wieder viel Nervenstärke von seiner Anhängerschaft ein. Gut 20 Minuten vor dem Ende war der Ball dann nämlich im Tor, Mitch Langerak schaute sich verdutzt um, der Gästeblock jubelte. Doch dann der Blick zum Linienrichter: Abseits. Es schien in der Folge so, als würde sich der Club doch nochmal aufraffen wollen, ein Anschlusstor kann hier das zarte Gebilde nur allzu leicht wieder zum Einsturz bringen.

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Zwei Minuten waren seit dem Abseitstor der Gäste vergangen, da waren wir es, die jubelten und jene Freude schnell wieder verstummte. Aus einem Spaß heraus meinte ich kurz vor Ausführung eines Eckballs, Marcin Kaminski würde das Tor jetzt machen, und zwar per Kopf. Manchmal mache ich mir mit meinen Aussagen selber Angst, denn er traf tatsächlich wenige Sekunden später per Kopf zum 3:0. Ich fand diese Ironie des Schicksals zum Brüllen komisch – Jochen Drees aber leider nicht. Er sah unseren ehemaligen und jetzigen Nürnberger Keeper Kirschbaum behindert. Eine Fehlentscheidung. Mit Konsequenzen?

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Lange dauerte es nicht, bis diese Frage für mich beantwortet schien. Zehn Minuten galt es noch, die Zwei-Tore-Führung ins Ziel zu bringen, da spazierte Kevin Möhwald einfach durch die Abwehr und vollstreckte zum 2:1-Anschluss. Für einen kurzen Augenblick ein betretenes Schweigen in der Kurve, manche schienen sich noch nicht einmal sicher zu sein, ob dieser Treffer zählt, denn dafür fiel die Freude des prall gefüllten Gästeblocks doch etwas mau aus. Erst die Durchsage von Holger Laser schaffte Gewissheit: es zählt.

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Zehn Minuten Nervenflattern

Ich hasse diese verdammte Scheiße! Dieser Nervenkitzel, wenn man nur ein Tor vorne ist, oder mit dem Wissen, selbst das Siegtor noch schießen zu müssen. Für Viele macht dies den Reiz des Sports aus, ich jedoch hadere immer wieder mit meinem Nervenkostüm, zum Leidwesen meiner Fingernägel. Rafft euch! Verdammt nochmal, rafft euch! In solchen Momenten fehlt es mir vielleicht an Feingefühl und ich bin mir nicht sicher, ob mir nicht der eine oder andere fragende Blick „Hey Mädel, komm mal runter“ zuteil wurde, ich selber sah unseren tollen Vorsprung dahin schmelzen und noch den Nürnberger Ausgleich mitansehen.

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Drei Minuten Nachspielzeit schienen unendlich lang zu sein. Pfeif ab, du verdammter Vollidiot, wenn du uns schon nicht das 3:0 anrechnen konntest, dann pfeif jetzt wenigstens ab. Da können sich schon 48 Sekunden wie zwei einhalb Minuten anfühlen, denn angezeigt wird es auf der Anzeigetafel schließlich nicht. Es waren Carlos Mané und Simon Terodde, die gesehen haben, dass sich Takuma Asano von jedem Nürnberger unbehelligt auf der linken Seite auf den Weg machte.

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Zwei kurze Schritte war er auf den Keeper zugelaufen, als er uns Sekunden vor Schluss von den letzten Befürchtungen befreite. Das dritte Tor war die endgültige Entscheidung. Damit ging auch der Unparteiische d’accord und pfiff das Spiel nicht mehr an. Solche Momente sind die Antwort auf die Frage, warum man den Fußball so sehr liebt. Es war geschafft. Noch gilt es vieles zu verbessern für die Rückrunde, aber der Weg ist klar, das Ziel ist es sowieso. Gemeinsam Richtung Aufstieg. Schnell eilten wir nach Hause, der lange Tag forderte seinen Tribut. So sehr, dass selbst ich die Bilder einmal Bilder sein lassen musste. Es sei mir dieses eine Mal zugestanden.

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