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In: 2017

31
Dez

Fußballkilometer 2017

Das Jahr in Zahlen

Wenn es eines gibt, wofür unser Fußballjahr 2017 steht, dann ist es ohne jeden Zweifel der Aufstieg an jenem wunderbaren Tag im Mai. Die Zweitligasaison wurde zu meiner dritten 34er-Saison (d.h. alle Bundesligaspiele), es war das reinste Abenteuer und von allen Auswärtsspielen in diesem Kalenderjahr ist jenes in Nürnberg wohl das unvergesslichste Erlebnis. Nach dem Aufstieg ist wieder Routine eingekehrt, die gleichen Stadien, die gleichen Gegner, dafür eine eine lange nicht dagewesene Häufung an weiten Auswärtsspielen innerhalb von einer Halbserie. Ich blicke zurück.

30
Dez

Das war mein Jahr 2017

Ein Blick zurück

Was. Für. Ein. Jahr. Die emotionalen zwölf Monate des Jahres 2017 sind nun vorüber und bieten mir zwischen Weihnachtsvöllerei und Silvesterfeierei die Gelgenheit, zurückzublicken, auf dass was war, auf das was ist und auf das, was sein wird. Ohne jeden Zweifel war der emotionale Höhepunkt der 21. Mai, als sich der VfB nach einem denkwürdigen Aufstiegsfinale in die Bundesliga zurückkehrte. Für mich persönlich jedoch stand eine der wichtigsten und größten Entscheidungen der letzten Jahre an: nach sieben einhalb Jahren werde ich den Arbeitgeber wechseln und ab Januar direkt in Stuttgart arbeiten. Es war durchaus einiges los in diesem Jahr – aber nicht immer nur Gutes.

23
Dez

Pokal-Aus und Paukenschläge

1. FSV Mainz 05 – VfB Stuttgart

Wir schreiben den 23. Dezember 2017. In den Supermärkten und Geschäften ist heute das Chaos ausgebrochen und kurz vor Weihnachten wird man wohl kaum weiter vom Zustand der Besinnlichkeit entfernt sein als bei den letzten Einkäufen am heutigen Tag. Das war schon immer so und wird wohl auch immer so bleiben. Genauso, wie es beim VfB seit jeher Tradition ist, dass an Weihnachten der Baum brennt – entweder als kleine Flamme wie letztes Jahr, oder auch etwas stärker, so wie in diesem Jahr. Hinter uns liegen bewegte Tage, an das Pokal-Aus in Mainz denkt so gut wie keiner mehr. Außer mir jedenfalls.

18
Dez

Die Launen des Schicksals

VfB Stuttgart – FC Bayern München

Als vor 47 Tagen der Rückfallzieher von Sebastian Haller im Tor landete, war ich mir sicher, uns könne in dieser Spielzeit unmöglich etwas passieren, das schlimmer sein konnte. In der 93. Minute hätte man mit einem Punkt nach Hause fahren können, bis man binnen von Sekunden ohne einen Punkt dastand und sich fragen musste, warum so etwas einem immer selbst passieren muss. Nichts würde schlimmer kommen können als jener Nachmittag in Frankfurt. Doch ich hatte mich geirrt.

16
Dez

Trübe Aussichten

TSG Hoffenheim – VfB Stuttgart

Was mache ich eigentlich hier? Warum bin ich nicht im kuschlig warmen Bettchen geblieben? Vor meiner Tastatur steht meine VfB-Tasse und ich nehme einen großen Schluck Kaffee, es ist kurz vor 7 Uhr morgens und in einigen Stunden wird unsere Mannschaft auf den FC Bayern treffen, dabei vermutlich trotz bester Leistung knapp verlieren und das obligatorische Lob des gegnerischen Trainers erhalten. Kaufen können wir uns davon nichts. Nach einer harten Woche im Büro hätte ich an diesem frühen Morgen ohne Zweifel etwas Besseres zu tun, als auf ein Spiel zurückzublicken, das wie so viele andere Auswärtsspiele meinen Frust geschürt hat. Und trotzdem sitze ich hier, wohlwissend, dass ich mich in 24 Stunden nicht wesentlich anders fühlen werde.

10
Dez

(K)ein Grund, nervös zu werden

VfB Stuttgart – Bayer 04 Leverkusen

Es ist nicht so, dass wir eine solche Situation nicht schon einmal erlebt hätten. Als wir im Frühjahr 2016 nach einigen Siegen in Folge plötzlich keine Punkte mehr holten, hielt man mich für verrückt, das Wort Abstieg in den Mund zu nehmen. Oder als wir im Winter 2016/2017 in der zweiten Liga den einen oder anderen Punkt liegen ließen, hielt man mich für paranoid, das Wort Nichtaufstieg anzusprechen. Wann immer es beim VfB nicht so gut lief, wurde ich teilweise hart dafür angegangen, wenn ich anmerkte, dass es nicht rund läuft.

04
Dez

Am Ende werden die Dummen gezählt

SV Werder Bremen – VfB Stuttgart

“Wer nicht in der Lage ist, aus seinen Fehlern zu lernen, wird sich eines Tages umschauen und feststellen, dass es dieses Mal keine drei Dümmere geben wird – dann ist man nämlich selbst der Dumme”. Etwas ähnliches sagte ich vor gut anderthalb Jahren, als der VfB, mal wieder in allergrößter Abstiegsnot, auf bestem Wege war, endgültig den Faden zu verlieren. Ein paar wenige Wochen später war der VfB der Dumme und stieg zum ersten Mal seit den Siebzigern ab. Noch steht der VfB besser da, als ich es vor der Saison vermutet hatte, und natürlich würde ich viel lieber davon schreiben als neuerliche Abstiegsszenarien in pechschwarzer Farbe an die Wand zu malen, aber ist es nicht so, dass sich unser Herzensverein abermals ziemlich dumm angestellt hat?

19
Nov

Unverhofft kommt nicht so oft

VfB Stuttgart – Borussia Dortmund

Von allen Dingen, die ich mir an diesem Tag ausgemalt hatte, war dies so ziemlich das Unwahrscheinlichste. Lachend und schreiend lagen wir uns in den Armen, ohne es vermutlich richtig begreifen zu können. Ein Heimsieg gegen Borussia Dortmund. Sieben Jahre, neun Monate, zwei Wochen und drei Tage. Seit man zum letzten Mal die Dortmunder vor heimischer Kulisse bezwingen konnte, ist viel Wasser den Neckar hinuntergeflossen. Spieler und Trainer sind gekommen und gegangen, die Liebe zum Verein ist geblieben, genau wie die sture Überzeugung, dass der VfB nur selten zu wahrhaft großen Heldentaten imstande ist.

11
Nov

Gebrauchter Tag im hohen Norden

Hamburger SV – VfB Stuttgart

Es gibt Tage, an denen liebe ich das, was ich tue. Dann sitze ich am Tag danach, oder auch zwei Tage am Rechner, lächle wissend vor mich hin, schlürfe dazu einen Kaffee und bringe etwas zu digitalem Papier, was gemeinhin “Spielbericht” genannt wird, mit den harten Fakten einer Bundesligapartie jedoch nur wenig gemein hat. Ich lebe für die Emotionen, die der Fußball, der VfB und vor allem mein Umfeld in mein Leben gebracht haben und bin stolz und dankbar, die Möglichkeit und die Fähigkeit zu haben, diese Dinge anderen mitteilen zu dürfen. Und dann gibt es die Tage, an denen stelle ich die Frage, warum ich das eigentlich tue. Das Schreiben. Der Fußball. Die Leidenschaft.

31
Okt

In die Karten gespielt

VfB Stuttgart – SC Freiburg

So ganz traute ich dem Braten nicht. Dabei hätte ich eigentlich allen Grund gehabt, fröhlich zu sein, denn schließlich führte der VfB mit 2:0 und hatte einen Mann mehr auf dem Feld. Da konnte doch wirklich nichts mehr schief gehen, oder? Und dann erinnerte ich mich an das Auswärtsspiel in Frankfurt. Im Hier und Jetzt konnte mich die komfortable Führung nicht beruhigen, denn auf dem Feld kam vom VfB lange Zeit gar nichts mehr. Dass der Gedanke in mir wieder hochkam, man könnte ja doch noch durch einen blöden Patzer und einen Elfmeter den sicheren Sieg aus der Hand geben, dagegen konnte ich nicht das geringste machen. Denn sind wir mal ehrlich: dafür kennen wir unseren Verein zu gut.