Nach unten im Schleudertempo. Das Heimspiel gegen Werder Bremen sollte die Rückkehr zum Erfolg symbolisieren, sah es die letzten beiden Jahre doch stets gut aus, als wir mit jeweils 6:3 und 4:1 gegen die Hanseaten gewannen. Dass 2 Erfolgserlebnisse aus vergangenen Saisons noch lange nicht den dritten machen, sollte ich bitter erfahren. Und auch der Cannstatter Wasen sollte als Glücksbringer dieses Mal nicht helfen.

Immer dieser Stress – erst kurz vor Spielbeginn kamen wir in Stuttgart an und ich schnürte meine Sachen für einen langen Tag, der an jenem frischen Sonntag auf dem Cannstatter Wasen in unmittelbarer Stadionnähe beginnen sollte. Um Zeit zu sparen, “schmiss” Stammfahrer Reinhart mich und VfB-Fan Torsten aus Weißenfels schon an einer roten Ampel raus. Nur war die Ampel schneller grün als wir die Klappe des Kofferraums schließen konnten – äußerst amüsant, Torsten schreiend und wild gestikulierend über die Mercedesstraße hinterher rennen zu sehen.

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Dann konnte ich endlich rüberlaufen zum Wasen. Dort warteten bereits meine Leute vom tooor.de-Forum auf mich, ich war in dem Sinne wichtig für dieses Treffen, hatte ich doch die selbstgestaltete Glückwunschkarte für unsere Freunde Micha und Jenny dabei, die einige Tage zuvor geheiratet hatten und im März Nachwuchs erwarten. Es wurde ein schönes geselliges Beisammensein, dass Micha, mein Dauerkartenorganisator und Sitzplatznachbar im Stadion in erster Linie Fan der gastierenden Grün-Weißen ist, war allseits bekannt.

Noch schnell eine Butterbrezel auf den sonst leeren Magen gefuttert ging es dann auch schon zum Stadion, die Vorfreude stieg, ich war mir sicher, es würde gut gehen. Die letzten beiden Saisons bereute ich jeweils, nicht schon runter gefahren zu sein, es waren jeweils eine der besten Spiele der jeweiligen Saison 2007/2008 und 2008/2009.

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Doch wenn du einmal Pech hast, ist dir nicht ohne weiteres ein Erfolgserlebnis vergönnt. Im Gegenteil – nach nur 4 Minuten stürzte die Laune in den Keller, unter dem kollektiven Raunen von 40.000 Zuschauern und einem grün-weißen Meer des Jubels, von dem ich hoffte, es nicht ertragen zu müssen. Auch nachhaltig vermochte das Spiel nicht besser zu werden. Ein Fehlpass folgte dem anderen, es war zum Davonlaufen. Mit 0:1 ging es schon fast “folgerichtig” in die Halbzeit.

Auch im zweiten Durchgang blieb die andauernde Pomadigkeit unseres Vereins nicht ohne Konsequenzen: nach 51 Minuten lichteten sich die Reihen in der Mercedes-Benz Arena. Wo ich dabei bleibe, ein Spiel nicht vorzeitig zu verlassen, folgten andere dem Ruf des Frustbieres und verschwanden aus dem Stadion und waren an diesem 4. Oktober nicht mehr gesehen worden. Bei einem Stand von 0:2 trug auch ich allmählich meine Hoffnunge zu Grabe.

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Der Abpfiff nach 90 gespielten Minuten kam einer Erlösung gleich. Nach dem Spiel trafen wir noch Bremen-Fan Micha und seine Frau Jenny zur Kartenübergabe, als Trost wurde mir ein VfB-Cappi überreicht. Es konnte den Frust aber nicht lindern. Kurz darauf machte ich mich schon auf dem Weg zu Ottos Kneipe, wo mein Stammfahrer Reinhart nur noch auf mich wartete und wir sogleich losfuhren. Schnell weg von diesem Ort der Schmach. Um 2 Wochen später zurückzukehren, mit neuer Hoffnung und alten Befürchtungen.

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