Ich weiß, ich weiß. Ich bin spät dran. Und ich wiederhole mich: Schiedsrichter-Schelte sollte das letzte Mittel zum Zweck sein. Et Cetera Pe Pe. Lasst es mich doch einfach so ausdrücken: zu Weihnachten wünsche ich mir fähige deutsche Schiedsrichter, die man tatsächlich als das bezeichnen darf, was sie eigentlich sein sollten: Unparteiische. Ob mir der Wunsch erfüllt wird? Wohl kaum. Stattdessen: wieder jede Menge Frust über eine unnötige Niederlage und die Tatsache, dass so mancher Spielführer macht, was er will. Ein weiteres Mal kann man sich dem Gefühl nicht verwehren, mit fadenscheinigen und kleinlichen Entscheidungen habe man erneut das Spiel so beeinflusst, wie man es bezaht bekommen hatteoder es selbst eben offenbar wollte. Aber eines muss ich ebenfalls anmerken: es hätte schlimmer kommen können. Noch einige Tage vor dem Spiel waren meine Hoffnungen, dieses Spiel zu gewinnen, recht gering. Vermutlich zurecht. Doch warum nicht gegen Bayern München gewinnen, wenn man…
Ich hätte nicht gedacht, dass mich etwas noch mehr frustrieren würde als die weitgehend sinnlose Auswärtsfahrt nach Bremen am Wochenende zuvor. Jede Menge Frust und Enttäuschung ist zurück geblieben, das Spiel am gestrigen Abend ist Sinnbild für unnötig verschenkte Punkte. Mit ein wenig Hoffnung kam ich ins Stadion, mit weniger Hoffnung wieder heraus. Hier schreibe ich, warum ein Punkt nicht immer besser ist als gar keiner. Die Niederlage aus Bremen steckte einem noch in den Knochen. Dort wurden vorgeführt, einen besseren Beweis mangelnder Qualität und lascher Einstellung konnte es kaum geben. Selbstredend fiel es sehr schwer, sich für das Heimspiel gegen Köln richtig zu motivieren, auch wenn diese zuletzt ihr Derby gegen Gladbach mit 0:3 verloren hatten. Und für die Statistik gabs auch was: seit 15 Jahren hatte der VfB daheim nicht mehr gegen die Geißböcke gewonnen. Das kann ja heiter werden. Einzig und allein die Serienbrecher-Mentalität machte mir ein…
Hätte ich mein Mundwerk nur nicht so weit aufgerissen. Auf der mehrstündigen Zugfahrt nach Bremen sagte ich noch, ich wäre im Falle einer Niederlage weniger enttäuscht, als wenn wir zuvor gegen Augsburg verloren hätten. Wenn ich mich da mal nicht täuschen sollte. Und dass Vorfreude, wenn der beste Torschütze des Gegners verletzt ist, auch nicht immer berechtigt ist, haben wir schmerzhaft erfahren müssen. Die Frage, ob wir zum Auswärtsspiel nach Bremen fahren oder nicht, stand lange Zeit im Raum. Grund dafür war die Unsicherheit, mit welchem Verkehrsmittel wir hinkommen. Ursprünglich sollte das Spiel an einem Freitag stattfinden, als wir einst beim Auswärtsspiel in Kaiserslautern waren, erfuhren wir, dass das Spiel auf Sonntag Nachmittag verlegt wurde. Viele würden am Montag wieder arbeiten müssen. Und ob das Wetter mitspielt, konnte zu diesem Zeitpunkt auch noch keiner voraussagen. Der Entschluss kam auf den letzten Drücker, am Tag als die Bestellphase für die Fanclub-Tickets…
Mit der Zeit lernt man, Vorsicht walten zu lassen. Kaum ein Spiel fürchtete ich in dieser Saison so sehr wie jenes Heimspiel gegen Tabellenschlusslicht Augsburg. Unter normalen Umständen wäre die Sache ja klar gewesen: überlegen spielen, schnelle Tore, dem Gegner den Zahn ziehen und bestenfalls noch hoch und zu Null gewinnnen. So viel zur Theorie. Die Praxis aber sieht anders aus: es ist in der Hinrunde die 4. Mannschaft, die zu dem Zeitpunkt lange nichts Zählbares mehr geholt hat. Die bisherigen Spiele hat der VfB allesamt verloren. Voilá, hier haben wir ihn: den Grund zur Panik. Nach Berlin, Hamburg und Mainz kam nun Augsburg nach Stuttgart, um sich, wie man leider zurecht befürchten musste, wieder aufbauen zu lassen, sehr zu unserem Leidwesen, versteht sich. Obligatorisch wurde ich Freitag Nachmittag noch von meinem Chef gefragt: “Wie ist ihr Tipp?” – zum ersten Mal konnte ich nicht antworten, ich konnte nur ahnend…

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