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In: 2017

19
Mrz

Wer hat Angst vorm Aufstiegskampf?

SpVgg Greuther Fürth – VfB Stuttgart

Ich hasse es, wenn ich Recht habe. Ich hasse es, wenn meine schlimmsten Befürchtungen eintreten. Ich hasse es, wenn die Entwicklung genau diese Richtung annimmt, die ich geahnt habe. Ich hasse es, dem VfB dabei zuzusehen, wie er ein Spiel verliert und damit den schönen Vorsprung, den man hatte, geradewegs wieder hergegeben hat. Ich hasse es, mit dem Gefühl allein gelassen zu sein, dass sich unsere Aufstiegshoffnungen fürs erste in Luft aufgelöst haben. Dass noch immer neun Spiele Zeit sind, dieses Polster wieder draufzupacken und das einzige zu tun, was uns weiterhilft – Spiele zu gewinnen – ist mir bewusst. Es kann klappen. Und genau das ist das Problem: es kann nämlich genauso gut noch schief gehen. Ich hasse diesen Gedanken, das könnt ihr mir glauben.

11
Mrz

Halb so gut ist nicht genug

VfB Stuttgart – VfL Bochum

Fünf Tage. Zwei Spiele. Zwei Untentschieden. Im Jahr 2017 weiterhin ungeschlagen. Man sollte meinen, das alleine reicht, um nach dem Freitagsheimspiel gegen Bochum gut gelaunt am Rechner zu sitzen und diese Zeilen niederzuschreiben. Aber das alleine reicht eben nicht. Unterschiedlicher konnten beide 1:1-Spiele gegen Braunschweig und Bochum nicht sein. Das eine fühlte sich wie ein Sieg an, doch gegen Bochum fühlte es sich wie eine Niederlage an. Im Grunde ist das doch vollkommen absurd, oder etwa nicht?

09
Mrz

Mit aller Macht gewehrt

Eintracht Braunschweig – VfB Stuttgart

„Okay, das wars jetzt“ murmelte ich in mein Halstuch hinein. Mit Marcin Kaminski verließen meine Hoffnungen das Spielfeld, die Mannschaft am Ende ein weiteres Mal feiern zu können. Das letzte Mal, als ich das schon zur Halbzeitpause sagen musste, gerieten wir in Dresden komplett unter die Räder. Das ist nun 134 Tage her. Der Nackenschlag nach dem euphorischen Heimsieg gegen Fürth landeten wir unsanft auf dem Boden der Tatsachen. Wie soll der Aufstieg denn gelingen, wenn man sich noch nicht einmal gegen einen Aufsteiger behaupten kann? Nach 19 Wochen bin ich umso zuversichtlicher – was nicht bedeuten soll, ich wäre mir schon sicher.

04
Mrz

Die Ruhe vor dem Sturm

VfB Stuttgart – 1. FC Kaiserslautern

Fünf Siege in Folge. Souveräne Mannschaftsleistung. Positiver Teamspirit. Motivierter Trainer. Enthusiastische Fans. Immernoch Tabellenführer. Es gab schon schlechtere Zeiten als VfB-Fan. Lange nach Abpfiff stand ich noch auf meiner Betonstufe am ersten Wellenbrecher des Blocks 33, öffnete den Knoten meiner Jacke, die ich darum gebunden hatte und machte mich milde lächelnd auf den Weg nach nach draußen. Ein Lächeln, dass davon zeugt, wie sehr ich versuche, jeden einzelnen Moment in mich aufzusagen, im Bestreben, alles zu konservieren, als sei es für schlechte Zeiten gedacht. Ein Körnchen Wahrheit mag durchaus dabei sein – denn so sehr ich die aktuelle Zeit genieße, zurücklehnen kann und will ich mich nicht. Das sollte keiner von uns.

18
Feb

Schweig, mein dummes Herz!

1. FC Heidenheim – VfB Stuttgart

Die vermeintlich einfachsten Worte sind oftmals die schwersten. Der Plan war genial, am Vormittag die Fotos fertigmachen, Mittagessen und dann am Nachmittag bereits mit diesen Zeilen fertig sein. Und dennoch fiel es mir schwer, wo doch jene magische Momente noch frisch im Gedächtnis sind und besonders gut zu Papier gleiten sollten. Mitnichten, wie ich in den letzten Stunden feststellen musste, denn das eigentliche Problem war: Wo fängt man da an? Beginne ich damit, wie ich grinsend in einem leeren Gästeblock stand? Oder wie ich vor der Partie ein ganz mieses Gefühl hatte? Oder doch lieber damit, dass es Momente gibt, die man aufsaugt wie ein Schwamm und für nichts auf der Welt hergeben möchte?

15
Feb

Um jeden Preis

VfB Stuttgart – SV Sandhausen

Der dänische Schriftsteller Søren Kierkegaard hat einmal gesagt, dass man das Leben nur rückwärts verstehen kann, leben jedoch müsse man es vorwärts. Wisst ihr noch, wie weit entfernt uns die Rückkehr zum Guten vorkam, als wir einst in Wolfsburg mit hängenden Köpfen das Stadion verließen? In Tränen versinken wollte ich nicht, also redete ich mir ein, dass man jetzt nicht weiß, wozu das alles gut gewesen sein soll. Einige von uns hat der Abstieg gelassener gemacht, einige von uns entdeckten ihre Liebe zum Verein auf eine ganz neue Weise, doch das wohl wichtigste ist, dass es uns allen bewiesen hat, dass es irgendwie immer weiter geht.

11
Feb

Zurück an der Spitze

VfB Stuttgart – Fortuna Düsseldorf

Minutenlang schallte es durchs Stadion, immer und immer wieder, mit jeder Runde deutlicher, lauter, begeisterter. Außenstehende mögen uns Größenwahn und Hochmut vorwerfen, doch aus unseren Kehlen vernahm man nichts anderes als die Melodien einer längst vergangenen Zeit. “Wenn du mich fragst, wer Meister wird, dann sage ich zu dir, das können nur die Schwaben sein, die Jungs vom VfB” – nach allem, was wir in den letzten Jahren durchgemacht haben, tat das verdammt gut. Auch ich sang jene Zeilen mit, ungeachtet der Tatsache, dass man in der gesamten Cannstatter Kurve vermutlich keinen größeren Pessimisten als mich finden wird.

04
Feb

Späte Erlösung

FC St. Pauli – VfB Stuttgart

“Ich werde zu alt für diesen Scheiß” murmelte ich und fiel nahezu komatös ins Bett. Fast 24 Stunden war ich nun auf den Beinen, jeder einzelne Kilometer, jede einzelne Minute steckte mir in den Knochen und ließ mich binnen weniger Minuten einschlafen. Gefühlt waren wir die letzten VfB-Fans, die sich auf den weiten Weg nach Hamburg gemacht haben, die einzigen, die sich mit dem Spiel nicht ganz zufrieden zeigten, waren wir jedoch nicht.