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Author: Ute

33 Jahre, gebürtig aus Leipzig, seit 2010 wohnhaft in Stuttgart - Bad Cannstatt. Dauerkartenbesitzerin, Mitglied, ehemalige (Fast-)Allesfahrerin und Fotografin für vfb-bilder.de. Aus Liebe zum VfB Stuttgart berichte ich hier von meinen Erlebnissen - im Stadion und Abseits davon. Mehr über mich

26
Apr.

Nicht zu fassen

VfB Stuttgart – SC Freiburg

“Unfassbar” – Das wohl am häufigsten benutzte Wort der letzten 24 Stunden. Unfassbar, wie man nach einer 2:0-Halbzeitführung eine Partie so aus der Hand geben kannst. Unfassbar, wie man einen absolut harmlosen Gegner so bereitwillig wieder aufbauen kann. Unfassbar, dass man sich eine denkbar gute Ausgangsposition für die nächsten Wochen selbst wieder zunichte machen kann. Ich kann mich nicht erinnern, wann mich ein Spiel das letzte Mal so frustriert, gewurmt und aufgeregt hat, wie dieses. Wo sind sie, die letzten Optimisten?

19
Apr.

Kämpfen und siegen, niemals aufgeben!

FC Augsburg – VfB Stuttgart

Nichts wiegt schwerer als der Frust am nächsten Tag. Wie gerne ich nun darüber schreiben würde, dass es der VfB geschafft hat, all jene Patzer der Konkurrenz auszunutzen und den Sprung auf den Relegationsplatz geschafft hat. Hannover: Verloren. Paderborn: Verloren. Freiburg: Verloren. Eine Steilpassvorlage, die man nur noch über die Linie zu drücken brauchte. Wir reihten uns letztendlich ein in die Riege der Abstiegskandidaten, die keine Punkte geholt hatten. Nun müssen uns die lange Zeit gefürchteten Heimspiele retten. Die Spiele werden weniger und wöchentlich schwanke ich zwischen Verzweiflung und Zuversicht.

13
Apr.

Das Glück des Tüchtigen

VfB Stuttgart – SV Werder Bremen

Mit Tränen in den Augen lagen wir uns in den Armen, laut schreiend und mit zitternden Knien. Noch besser kann man ein Spiel nicht erfinden. Führung, Ausgleich, Führung, Platzverweis, Ausgleich kurz vor Schluss und das Siegtor in der Nachspielzeit. Es ist der Stoff, aus dem die verrücktesten Geschichten entstehen. Eine solche hat der VfB am Sonntag Nachmittag geschrieben. Keine solche, die uns den sicheren Klassenerhalt bescheren wird. Aber ohne jeden Zweifel eine solche, die in Erinnerung bleiben wird. Eine Geschichte über den Wagemut eines Tabellenletzten, die Verzweiflung der Treuesten und einen goldenen Pass ins Glück.

06
Apr.

Eine Halbzeit zu viel

VfL Wolfsburg – VfB Stuttgart

“Warum sollte es auch im verflixten siebten Jahr anders laufen?” bruddelte ich und knallte frustriert mein Bauchtäschle auf die Couch meiner Eltern. Auf dem Tisch klappte ich den Laptop auf und setzte meine Bildbearbeitung in den Abendstunden fort, nachdem wir aus Wolfsburg zurückgekehrt waren. Vor meinem inneren Auge erschienen noch einmal all jene Auswärtspartien bei den Wölfen, die dieses Spiel seit Jahren zu meinem ganz persönlichen Trauma gemacht haben. Eine Geschichte über einen jahrelangen Fluch, über unzählige Stiche ins Herz und über die Suche nach einer Antwort auf die Frage, warum es mich trotz alledem immernoch hierher zieht.

22
März

Land in Sicht

VfB Stuttgart – Eintracht Frankfurt

Was ist das da in meinem Gesicht, und warum fühlt es sich so gut an? Tiefe Grübchen in meinen Wangen zeugen von jenen Moment, auf den ich so lange hatte warten müssen. Welch ungewohntes Gefühl, am Sonntag Vormittag am Rechner zu sitzen und nicht erneut um Worte ringen zu müssen, die wie der Abgesang eines Vereines klingen, dem der bittere Gang in die zweite Liga bevor steht. Vermag sich zwar am Tabellenplatz zunächst nichts geändert haben, doch diesmal ist alles anders. Etwas, was wir schon lange verloren geglaubt haben, ist an den Neckar zurückgekehrt: die Hoffnung der Gescholtenen.

14
März

Der Letzte macht das Licht aus

Bayer 04 Leverkusen – VfB Stuttgart

Es tut so weh. Das, was wir am meisten lieben, wofür wir einstehen und woran wir immer geglaubt haben, es bricht uns das Herz. Es tut weh, Woche für Woche den Niedergang eines einst so stolzen Vereins mit ansehen zu müssen. Es tut weh, zu wissen, dass man vor gut fünf Jahren noch im Champions League Achtelfinale gegen den FC Barcelona stand. Es tut weh, zu sehen, wie ein Teil der Fans nach gut einer Stunde den Block verlassen und nach Hause fahren. Doch am meisten tut mir weh, dass wir, denen der Verein augenscheinlich am wichtigsten ist, das Wenigste bewirken können.

07
März

Ohne Tore keine Hoffnung

VfB Stuttgart – Hertha BSC

Von nichts und niemanden wollte und konnte ich mich trösten lassen. Als die meisten der leidgeprüften Fans der Cannstatter Kurve bereits in die Nacht entschwunden waren, verblieben wir noch lange Zeit vor den Toren des Stadions. Am Samstag wollte ich am liebsten über jenen umgestoßenen Bock berichten, der das Saisonende noch einigermaßen erträglich gemacht hätte. Was ich denn nun darüber schreibe sollte, hatte ich verzweifelt gefragt. Fanbetreuer Christian Schmidt hatte mir gesagt, ich solle nur einen Satz schreiben: „Dieses Spiel bewerte ich erst am Ende der Saison“.

01
März

Unter Zugzwang

Hannover 96 – VfB Stuttgart

Es gibt keine neuen Worte mehr, die ich finden kann. Woche für Woche ringe ich erneut, mit den Zeilen, mit den Gedanken – und nicht zuletzt mit mir selber. Woche für Woche der leere Blick, der Kloß im Hals, die Angst im Nacken. Woche für Woche sehen wir den Abgrund näher kommen. Stets erfüllt mit dem flehenden Gedanken, das Unheil müsse doch irgendwie aufzuhalten sein, doch Woche für Woche mit der ewig gleichen Frage: Ist es schon zu spät?

22
Feb.

Das Licht in der dunkelsten Stunde

VfB Stuttgart – Borussia Dortmund

Ein Schauer jagt mir über den Rücken. Meine Nackenhaare stellen sich auf. Der Kloß in meinem Hals wird größer. Jedes Mal, wenn ich das Bild sehe, wie der große junge Blonde in den Armen eines Fans versinkt, vermögen auch mir die Tränen zu kommen. Es war die eine Szene, die von der Partie gegen Dortmund die emotionalste war. Eine spontane Geste des liebevollen Trosts, in einer Zeit, in der Frust und Verzweiflung unsere Emotionen beherrschen.

15
Feb.

Angst essen Seele auf

TSG Hoffenheim – VfB Stuttgart

“Okay, das wars!” – Und kaum jemand konnte einem widersprechen. Auch am Tag danach lässt es sich schwer greifen, was in Hoffenheim vorgefallen ist. Man möchte fast meinen, man sei sie ja noch gewohnt, die späten Gegentore, mit denen man das Spiel verliert – und trotzdem schocken sie einen wie am ersten Tag. Was vor einigen Wochen und Monaten noch den Pessimisten vorbehalten war, hat mittlerweile weitreichend um sich gegriffen: die Angst vor dem Abstieg hat uns voll und ganz im Griff.