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In: Auswärtsspiele

01
Dez

Advent, Advent, der Strafraum brennt

Borussia Dortmund – VfB Stuttgart

“Was mache ich hier eigentlich? Ist es das hier wirklich wert? Ich könnte jetzt daheim sein, unter einer kuscheligen Decke auf der Couch sitzen und ein Buch lesen oder ein bisschen fernsehen. Ich könnte einen leckeren Tee trinken und mich entspannen.” Das könnte ich. Aber ich entschied mich anders. Meine Waden krampften schon, als mir unablässig der Regen ins Gesicht prasselte, der kalte Wind meinen durchnässten Körper auskühlte, meine Brille beschlug und ich für einen Moment überall sein wollte, nur nicht hier.

08
Nov

Heillos überfordert

FC Bayern München – VfB Stuttgart

“Was auch immer passiert: du kannst nur positiv überrascht werden!” – so sehr ich mir vornahm, mir von keinem üblen Ergebnis die Laune verderben zu lassen, desto mehr scheiterte ich an mir selbst. Wenn es ein Spiel gibt, über das man sich wahrlich nicht aufzuregen brauch, so war es dieses – und doch blieb am Ende Verbitterung und Enttäuschung. Es ist schwer, gegen die Bayern zu bestehen, am Ende bleibt ein Geschmäckle, dass man drei Mal in dieser Partie benachteiligt wurde und sich letztendlich als „bemitleidenswert“ betiteln lassen muss. Es sollte mir egal sein. Ist es aber nicht.

30
Okt

Zittern unter Flutlicht

FC Carl Zeiss Jena – VfB Stuttgart

Ein wenig absurd ist es ja schon ein wenig. Anders kann man die Tatsache nicht bezeichnen, dass es die Mannschaft mit einem der gefälligsten Offensivspiele geschafft hat, nur bei mehr als mäßigen bis geradezu richtig schlechten Spielen die Siege einzufahren. Welcher Logik das Ganze folgt, habe ich noch nicht entschlüsseln können – vermutlich gibt es gar keine. Gedankenverloren sitze ich hier mit einem Radler zu meiner linken, der zuletzt benutzten Eintrittskarten zu meiner rechten, auf meiner linken Schulter ruht ein heißes Kirschkernkissen.

25
Okt

Alles und Nichts

Bayer 04 Leverkusen – VfB Stuttgart

Es gibt Momente, da wird es ganz schnell schwarz um einen. Man fällt in ein Loch und während man auf den Schmerz beim Aufschlag wartet, fällt man immer weiter, bis man kein Licht mehr sieht. Überall ist Dunkelheit, sie lähmt, sie verängstigt und entzieht die Fähigkeit zu Atmen. Regungslos schwebt man in einem luftleeren Raum, orientieren kann man sich nicht, festhalten kann man sich nicht. Welch beklemmendes und ohnmächtiges Gefühl uns umhüllt, während uns ein modriger Geruch in die Nase steigt. Und dann schlägt man unvermittelt am Boden auf.

04
Okt

Mehr schlecht als recht

TSG Hoffenheim – VfB Stuttgart

Ob es wohl jemandem aufgefallen wäre, hätte ich einfach an Stelle eines aktuellen Spielberichts meine Worte von letzter Saison verwendet hätte? Bittere Erinnerungen an den Valentinstag 2015, das letzte Gastspiel in Sinsheim endete jäh mit einem Gegentor in der Nachspielzeit. Für viele war klar, dass wir jetzt absteigen würden, zu einem weit späteren Zeitpunkt der Spielzeit als jetzt. Das Wort „Abstiegskampf“ möchte keiner so recht in den Mund nehmen, dabei deuten viele Zeichen darauf hin. Dass wir vor dieser Spielzeit mit ganz anderen Erwartungen, Hoffnungen und Träumen ins Stadion gingen, scheint nun beinahe vergessen.

24
Sep

Der Groschen ist gefallen

Hannover 96 – VfB Stuttgart

Es war kurz vor Mitternacht. Still saß ich auf dem weich gepolsterten Stuhl in unserem nett eingerichteten Hotelzimmer, legte meine Handflächen andächtig auf den braunen Holztisch und schaute auf meinen Laptop, den ich gerade eben aufgeklappt und eingeschaltet hatte. Ich schloss meine Augen und atmete drei Mal ganz tief ein und wieder aus. Mein Hals kratzte, dagegen konnten selbst zwei Lemocin-Tabletten nicht helfen. In den Speicherkartenschlitz steckte ich den ersten von zwei Datenträgern und schaute mir die Fotos an, die darauf gespeichert waren. Alles schmerzte. Ich war todmüde. Und grinste dennoch über beide Ohren.

14
Sep

Was soll man dazu noch sagen?

Hertha BSC – VfB Stuttgart

“Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn wir nicht Meister werden” – die Worte meines Kumpels Heinz, an Ironie kaum zu überbieten, trifft es doch den Kern der Sache: wer den Brustring im Herzen und auf dem Trikot trägt, braucht Galgenhumor, sonst sind die Geschehnisse der letzten Wochen, Monate und Jahre nur schwer zu verkraften. Eine Eigenschaft, die ich für mich selbst auch noch erst entdecken muss. Solange wird jede einzelne Niederlage ihre Spuren hinterlassen, und vor allem werden sie Zweifel hervorrufen.

24
Aug

Mit leeren Händen

Hamburger SV – VfB Stuttgart

Ich wünschte, ich hätte euren Optimismus. Ich wünschte, ich könnte diese Partie als das ansehen, was es wirklich ist, ein unglücklich verlorenes aber kein kriegsentscheidendes Spiel. Ich wünschte, ich hätte jenen Gedanken nicht, der mich an all das Unheil erinnert, was in nicht allzu ferner Vergangenenheit bereits hinter uns lag. Ich wünschte, ich könnte am Tag danach wieder lächeln. Ich kann es nicht. Eine Geschichte über unendlichen Frust, böse Vorhersehungen und fehlende Zuversicht.

18
Jul

Es gibt noch einiges zu tun

Young Boys Bern – VfB Stuttgart

Ja, wir stecken noch mitten in der Vorbereitung. Ja, die Mannschaft ist natürlich noch nicht eingespielt, wenn sie erst seit zwei Wochen miteinander trainiert. Ja, die Abstimmung im Team funktioniert noch nicht einwandfrei. Ja, der heutige Gegner startet bereits eine Woche später in die Saison und steht schon voll im Saft. Aber trotzdem: tut eine 4:1-Niederlage wirklich Not? Manche meinen, ein gehöriger Tritt auf die Euphoriebremse täte gut. Doch ich frage: Welche Euphorie meinen sie denn genau?

18
Jul

Meine Saison mit dem VfB Stuttgart 2014/2015

Ein Blick zurück

Eine Saison des Horrors liegt hinter uns, voller Schrammen, Frust und Enttäuschungen. Auch nächste Saison dürfen wir ein weiteres Mal erstklassig spielen, wofür wir ohne jeden Zweifel dankbar sein müssen. Lange hatte es nicht so ausgesehen, als würden es doch noch gut gehen. Was mit dem Ausscheiden in der ersten Pokalrunde begann, spitzte sich zu in einer unnachahmlich spannenden, kräftezehrenden und unheimlich anstrengenden Saison. Heute schreibe ich diese Zeilen mit dem Gefühl der Erleichterung. Wir haben es überstanden. Tränen würden fließen, egal wie es enden würde – dessen war ich mir sicher. Einige Wochen ist das Saisonende nun her, ich wurde bestätigt in meiner Annahme, dass die Emotionen Überhand nehmen würde. Sei es aufgrund des drohenden Abstiegs, den man große Teile der Spielzeit bereits hatte kommen sehen, sei es aufgrund des letztendlichen Klassenerhalts, sei es aufgrund der denkbar schlechtesten Konstellation in der Relegation. Mit Daniel Ginczeks Tor zum 2:1 in…