Lange hatte ich darauf hingefiebert, in Frankfurt war es schließlich so weit: Zweihundert Fußballspiele lagen hinter mir. Zwei Spiele bin ich bereits schon drüber, zwischenzeitlich sah ich noch das Länderspiel gegen Chile sowie das Heimspiel gegen Braunschweig. Vieles ist hängen geblieben aus den letzten sieben Jahren, seit ich das erste Mal ein Stadion betrat. Keines hat mich so in den Bann gezogen wie mein heimisches Neckarstadion. Ein Blick zurück auf tolle Heimsiege, denkwürdige Auswärtsspiele, Länderspiele, Champions League und Europa League. Ute33 Jahre, gebürtig aus Leipzig, seit 2010 wohnhaft in Stuttgart – Bad Cannstatt. Dauerkartenbesitzerin, Mitglied, ehemalige (Fast-)Allesfahrerin und Fotografin für vfb-bilder.de. Aus Liebe zum VfB Stuttgart berichte ich hier von meinen Erlebnissen – im Stadion und Abseits davon. Mehr über mich
Noch nie habe ich so viel Ratlosigkeit und Verzweiflung und den Gesichtern der Cannstatter Kurve gesehen. Keiner weiß, wie es weitergehen soll. Antworten gibt es nicht. Durchhalteparolen, jede Woche aufs Neue. Im Fanblock schlägt man sich schon gegenseitig die Köpfe ein, mehrere Raufereien untereinander. Die Stimmung am Neckar ist gekippt. Und forderte am Sonntag das erwartete Bauernopfer. Thomas Schneider kann einem wirklich leid tun. Wut, Frust und Enttäuschung, wohin man auch schaut. Anderthalb Stunden nach Abpfiff standen wir noch in der Cannstatter Kurve, fassungslose Blicke, frustriertes Pfeifen. Der Verein steht am Abgrund, jeder fürchtet um den Abstieg, doch keiner kann sagen, wie man ihn verhindern kann. Ein weiteres Mal kosteten uns die letzten zehn Minuten die Punkte, 2014 kommen wir somit bereits auf neun verschenkte Zähler, die am Ende so wichtig sein könnten. Fahrlässig, dämlich, unglücklich, in diesem mehr als grausamen Kalenderjahr war schon jede denkbare Erniedrigung dabei. Häme und…
78 Tage ist es her, dass ich zum letzten Mal etwas Positives vom VfB zu berichten hatte. Elf Wochen ist es her, dass ich in der Cannstatter Kurve das Gefühl der Glückseligkeit empfand. Fast drei Monate ist es her, dass der VfB zum letzten Mal gepunktet hatte. Eine gefühlte Ewigkeit. Vor einem halben Jahr mit dem Europapokal in unseren Träumen \” heute mit dem Abstieg in unseren Alpträumen. Es gibt nichts mehr, was mich lächeln lässt, wenn ich an unseren Verein denke. Die Angst sitzt einem im Nacken und mit jeder Woche kommst du dem Abgrund immer näher. Wortlos stand ich ein weiteres Mal im Block, wie so unzählige Male in den letzten Monaten. Ich wollte nicht glauben, was ich hier ein weiteres Mal mit ansehen musste. Warum tu ich mir das überhaupt noch an? Wäre es nicht so viel einfacher, jeglichen Stadien \” und damit dem Schmerz und dem…
Langsam bin ich es leid. Woche für Woche die selben frustrierenden Momente. Wenn es schon nicht die Mannschaft ist, für die die aktuelle Situation um den roten Brustring sichtbar mürbe macht, so sind es am Ende doch wir Fans, die das Lehrgeld zahlen. All unsre Zeit, unser Geld, unsere Opfer, unsere Liebe. Zum Dank ist uns offenbar keiner verpflichtet. So stehen wir da, mit nichts in der Hand, teilweise nicht einmal mehr mit dem letzten Rest Hoffnung. Am Abend danach brachte ich es nicht fertig, mich an den Rechner zu sitzen und die ersten Tasten zu drücken. Der größte Frust ist nun abgeflacht, eine Leere bleibt zurück. Eine Lehre auch? Wie konnte das nur passieren? Die wenigsten von uns hatten es so kommen sehen. Mit Sicherheit werde ich am Montag Abend nicht fertig werden, ein paar Tage werde ich mich noch damit befassen müssen, bis der Spielbericht beendet, die Partie…
Schwarz. Dunkelheit um mich herum. Der Blick leer. Die Augen aufgerissen. Starrend ins Nichts. Gar nichts. Es war vorbei. Mit Nichts standen wir da. Und hatten doch eigentlich Alles, was wir wollten. Und bekamen das, was man seinem schlimmsten Erzfeind nicht wünschen würde. Der Fußball ist mitunter unheimlich grausam. Wir haben es am Mittwoch Abend gesehen, wie unheimlich bitter es manchmal sein kann. Am Ende herrschte nur die große Leere. Ich legte meinen Kopf in den Nacken, schaute hinauf zum Himmel und murmelte leise: Warum? Eigentlich dachte ich, das würde irgendwie anders laufen. Bis wenige Stunden vor Anpfiff wurde ich nach meinem Tipp für das Nachholspiel gegen Bayern München gefragt, welches erst jetzt statt fand, da die Bayern im Dezember ihre Klub-WM hatten. “0:5 oder höher” \” es ist nicht wirklich eine optimistische Phase, die man derzeit zu durchleben hat, im Gegenteil. Meilenweit hinkt man dem eigentlichen Anspruch hinterher und…
Irgendwie habe ich es geahnt. 42 Tage ohne Fußball. Viele fußballfreie Wochenenden, Zeit für mich, Zeit für uns \” ohne Bruddeln, Nörgeln und Schimpfen nach erneuten Niederlagen unseres geliebten VfB. Dem Frieden des “besten Trainingslagers aller Zeiten” traute ich nicht so ganz, offenbar nicht zu Unrecht. Kaum ist sie da, die Rückrunde, erinnere ich mich wieder, weshalb ich entgegen aller Behauptungen die Bundesligapausen ganz nett finde. Kaum spielt der VfB wieder, sorgt er für Ärger und Frustration. Sind die Gründe für nicht erbrachte Leistungen seit Jahren durchwachsen, vom falschen Trainer bis hin zu gezielten Schwachpunkten in der Formation, so ist der Grund für Pfiffe von den Rängen allzu oft immer wieder der selbe: enttäuschte Erwartungshaltung. Vor nicht allzu langer Zeit spielten wir regelmäßig um die vorderen Plätze in der Bundesliga, waren international verteten und es gab durchaus Gegner, gegen die ohne jeden Zweifel mit drei Punkten gerechnet werden konnte. Nichts…
Das Jahr neigt sich dem Ende, in wenigen Tagen schreiben wir bereits eine Vier hinter der Jahreszahl. Ich persönlich freue mich auf das kommende Jahr, aus Erfahrung sind die geraden Jahreszahlen meist die besseren. Es waren durchwachsene 365 Tage, nicht alles lief rund, weder gesundheitlich, noch sportlich, noch arbeitsmäßig. Doch sind es auch jene Erfahrungen, aus denen man stets gestärkt hervorgehen sollte. Ob das alles geklappt hat, werde ich in etwa einem Jahr resümieren. Nun blicke ich erst einmal zurück. Ute33 Jahre, gebürtig aus Leipzig, seit 2010 wohnhaft in Stuttgart – Bad Cannstatt. Dauerkartenbesitzerin, Mitglied, ehemalige (Fast-)Allesfahrerin und Fotografin für vfb-bilder.de. Aus Liebe zum VfB Stuttgart berichte ich hier von meinen Erlebnissen – im Stadion und Abseits davon. Mehr über mich
Es endete, wie es begonnen hatte: mit einer Niederlage in Wolfsburg. Viel ist passiert im Fußballjahr 2013, Zeit also, um zurück zu blicken. Zu Buche stehen 45 Spiele und damit 6 Spiele und fast 3.000 Kilometer mehr als im vergangenen Kalenderjahr. Wir durchschritten tiefe Täler, träumten von Großem und feierten den Pokalsieger unserer Herzen im Pokalfinale in Berlin, schieden aus allen Wettbewerben bitter aus und erlebten einen frühen und doch überfälligen Trainerwechsel zu Beginn der aktuellen Saison, fuhren gern und fuhren viel und schauen zurück auf ein Fußballjahr, dass nur wenig gutes für uns bereit hielt. Ute33 Jahre, gebürtig aus Leipzig, seit 2010 wohnhaft in Stuttgart – Bad Cannstatt. Dauerkartenbesitzerin, Mitglied, ehemalige (Fast-)Allesfahrerin und Fotografin für vfb-bilder.de. Aus Liebe zum VfB Stuttgart berichte ich hier von meinen Erlebnissen – im Stadion und Abseits davon. Mehr über mich
Minuten des bangen Wartens, des Zitterns, der Ungewissheit. Reicht es? Oder reicht es, wie so oft, am Ende nicht? Die Uhr tickte herunter, jetzt bloß keinen Fehler machen. Auf der großen Anzeigetafel stand es in großen Lettern geschrieben. 3:2. Noch ein paar Minuten. Bitte nicht wieder ein Unentschieden, wir brauchten den Sieg so dringend. Welche Ironie des Schicksals, dass der ehemalige Hannoveraner sechs Minuten vor Schluss derjenige war, der den Sack zumachte. Stuttgart im Rausch, wenn man so möchte. Viele Stunden waren vergangen, seit ich ohne Unterbrechung auf den Beinen war, die Füße schmerzten. Innerhalb von Sekunden war jeder Schmerz vergessen, fast schwerelos umarmte man jeden, der im Taumel nicht gleich zu Boden gegangen war. Sechs Minuten vor Schluss entkam der VfB dem drohenden Schicksal und schenkte uns Fans den zweiten Heimsieg der Saison, nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein, doch natürlich gerne gesehen, bevor die Stimmung…
Null zu Zwei. Es war der erste Gedanke am Morgen und der letzte Gedanke am Abend. Dazwischen lagen etwa 19 Stunden. Gründe für Wut, Frust und Enttäuschung hätte ich genug gehabt. Die Laune im Keller, das Wochenende ruiniert und die Hoffnung, Dortmund sei nur ein Ausrutscher gewesen, zunichte gemacht. Meine Reaktion auf Niederlagen dürfte hinreichend bekannt sein. Sie blieb jedoch weitgehend aus, nach einem Spiel, was ohne jeden Zweifel seinen verdienen Sieger fand, so bitter es auch ist. Lag es an meiner Vorahnung, der “self-fulfilling prophecy”? Habe ich diese Saison gedanklich schon abgehakt? Oder lerne ich etwa mit der Zeit doch langsam, dass es immer wieder nach solchen Spielen schöne Zeiten geben wird und dass keine Niederlage so schlimm sein kann, dass es mir die Hoffnung und die Freude am VfB nehmen kann. So dämlich und sinnlos diese Partie auch war, ich hatte \” Stand: Sonntag Nachmittag \” trotz allem…

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