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In: Heimspiele

23
Apr.

Der Abschluss einer perfekten Woche

Am Sonntag noch im Stadion, einen Tag später im Ost-Allgäu zu Fuße von Schloss Neuschwanstein. Während mein Felix gerade draußen im Dunklen herumläuft, um Fotos von den beleuchteten Schlössern Neuschwanstein und Hohenschwangau zu machen, habe ich meinen Surfstick in einer Gegend mit schlechter Netzabdeckung zum Laufen bekommen. Und ohne Internet folglich auch kein Spielbericht \” im Stadion immer hautnah dabei, ist es unabdingbar, dass ich mir das Spiel oder zumindest die Highlights nochmal zu Gemüte führe. Nach dem ersten anstrengenden Tag unseres Kurzurlaubs kann ich nun schlussendlich doch noch in die Tasten hauen, auch wenn ich am späten Montag Abend vermutlich nicht mehr fertig werde mit meinem Rückblick auf den Schlusspunkt einer perfekten Woche. Es war wieder Bundesliga-Alltag in Stuttgart, heutiger Gegner: wieder mal Freiburg. Erst vor wenigen Tagen schlugen wir an gleicher Stelle den SCF mit 2:1 im DFB-Pokal und zogen damit ins Finale gegen die Bayern ein. Unbeschreibliche…

21
Apr.

Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!

Lange verharre ich vor einem leeren Blatt in der Textverarbeitung meines Rechners. Der Cursor blinkt, mit den Ellenbogen stütze ich mich auf der buchefarbenen Platte meines Computertisches ab, das Kinn auf die gefalteten Hände gelegt. Wortlos starre ich minutenlang die erste Seite des Word-Dokuments an. Der größte Moment meines Fandaseins. So viel zu schreiben, so unendlich viel zu erzählen. In Worten lässt sich das Erlebte nicht wiedergeben. Ich versuche mich dennoch und blicke zurück auf unfassbar emotionale Momente. Die Geschichte beginnt bereits vor über anderthalb Monaten, am 3. März diesen Jahres. Nervös und angespannt saßen Felix und ich am Sonntag Abend vor dem Rechner und warteten ungeduldig auf die Auslosung des DFB-Pokal-Halbfinale. Vier Kugeln waren noch in dem gläsernen Behältnis, aus dem Rennfahrer Timo Glock die erste Kugel mit den Bayern zog. Größer konnte die Anspannung nicht sein, als er nach der zweiten Kugel griff. “Bitte nicht den VfB, bitte…

19
Apr.

Frühlingserwachen in Bad Cannstatt

Als wäre es die Meisterschaft. Euphorisch schwappte die Laola-Welle durchs Stadion, laute Gesänge, begeistertes Klatschen, wir feierten die Mannschaft, wir feierten uns, wir feierten wie in fast schon längst vergessenen Zeiten. Eine unterirdische Leistung des Gegners ebnete dem VfB den Weg zum ersten Bundesliga-Heimsieg des Jahres 2013, doch auch, wenn das die eigene Leistung schmälert, so bringt es das Lächeln auf unsere Lippen zurück, und hoffentlich auch das nötige Selbstvertrauen, so kurz vor dem wichtigsten Spiel der gesamten Saison. Die Sonne schien auf uns hinab, als wäre es das Normalste der Welt. Der Frühling war bis zu jenem Sonntag Nachmittag schlichtweg nicht existent gewesen, ein jeder verließ mit unsicherem Gefühl das Haus, ob Petrus halten würde, was er versprach: Sonne satt. Fast alle hatten noch einen Pulli oder eine Jacke dabei, als man sich auf den Weg machte zum Neckarstadion. Hand in Hand legten wir die Meter auf unserer heiligen…

01
Apr.

Kämpferischer Einsatz ohne Belohnung

Alle erhoben sich, wandten sich den Jungs mit freundlichem Gesicht zu, als sie in die Kurve gelaufen kamen. Jeder klatschte in die Hände, zeigte “Daumen hoch!”. Als hätten wir das Spiel gewonnen. Haben wir aber nicht. Auch, wenn wir am Ende ohne Punkte dastehen, so hat uns dieses Spiel etwas gegeben, was so manche knappen Siege in dieser Saison nicht konnten: uns die Hoffnung zurückgeben, dass man mit Kampf, Leidenschaft und Einsatz so manches erreichen kann. Relativ schnell nach dem Spiel setzte bereits die Medienhetze ein. Jürgen Klopp, den ich immer sympathisch fand, sagte im Interview, dass seine Spieler Prellungen, Brüche, Risswunden und Beulen haben, er hätte Angst um seine Spieler gehabt. Auch die Bild-Zeitung beteiligte sich daran, BVB-Fans, die nichts besseres zu tun haben, nehmen sich die Zeit und fluten sämtliche VfB-Seiten auf Facebook, um nur einige Beispiele zu nennen. Das war mit Sicherheit kein Kindergeburtstag. Lieber BVB, vielleicht…

29
März

Bittere Erkenntnisse

Unangenehme Aufgaben sieht man mir auf kurz oder lang deutlich an. Heute ist Karfreitag, morgen tritt der VfB daheim gegen Dortmund an. Statt zu schreiben habe ich die Wohnung geputzt, Wäsche gewaschen, mit einer sehr guten Freundin telefoniert und ziellos im Internet gesurft. Hauptsache ablenken von der Tatsache, dass seit 3 Wochen ein Spielbericht auf mich wartet, den ich aus Gründen der Vollständigkeit nicht einfach weglassen kann. Ich hätte es schnell hinter mich bringen können. Als vor 19 Tagen der Hamburger SV an einem Sonntag zu Gast war, lautete meine Ausrede: “Es ist zu spät, ich muss früh raus \” ich schreibe den Bericht morgen!”. Eine geschäftige Arbeitswoche, viel zu tun, später Feierabend. “Ich schreibe den Bericht am Wochenende!”. Und so weiter… Eine Behandlung für diese Form der Aufschieberitis gibt es aktuell nicht wirklich. Die Erinnerung ist fast verblasst, statt die frische Erinnerung für ein paar Zeilen zu verwerten, verdrängte…

10
März

Jetzt hilft nur noch ein Wunder

Felix zuckte die Schultern, als er die Treppenstufen zu mir hinunter lief. Er hatte keine Antworten. Fragend schaute ich ihn an, ob er glaubt, dass dies hier der Anfang vom Ende ist. Bis heute tu ich mich schwer mit einer Antwort. Eine gute Ausgangslage für das Weiterkommen ins Viertelfinale der Europa League sieht zumindest anders aus. Wieder einmal schaffte es der VfB nicht, das, wozu er eigentlich spielerisch im Stande sein müsste, umzusetzen. 20 Minuten gut mitgehalten, danach fatal eingebrochen. Wollen oder können sie es nicht besser? Schwer zu sagen. Fakt ist, dass das 0:2 gegen Lazio Rom viele enttäuschte Fans zurück gelassen hat. Wieder war es die katastrophale Chancenverwertung, mehrere Chancen beim 0:0 wurden vergeben. Hinterher trauern nützt jetzt auch nichts mehr, doch bin ich mir sicher, dass es auch anders hätte laufen können. Die eklatante Heimschwäche des VfB Stuttgart hält an. Kein einziges Heimspiel dieser Europa League (das…

01
März

Mit schwacher Leistung ins Halbfinale

Geradezu verhalten klatschte die Cannstatter Kurve, als die Mannschaft in die Kurve kam. Was sich wie eine Pflichtaufgabe anfühlte, war doch im Grunde so viel wichtiger gewesen. Es geht um Prestige, Image und so viel Geld. Vor gerade einmal 20.200 Zuschauern zog der VfB gegen den VfL Bochum ins Halbfinale des DFB-Pokals ein. Alles andere als ein alltäglicher Sachverhalt. Zusammen mit Bayern, Freiburg und Wolfsburg gehören wir zum Kreis der letzten Vier. Ein kurzes Klatschen, dann verzog sich die Mannschaft wie so oft schnell wieder in die Kabine. Die Freude war da, ohne Frage, doch trotz der letzten passablen Ergebnisse will das Zusammenwachsen von Mannschaft und Fans noch nicht so recht funktionieren. Die Stuttgarter Zeitung bezeichneten das treffenderweise als “Funke, der nicht überspringen kann”. Seit Monaten klaffen im Stadion immer wieder die Lücken, ganze Blöcke bleiben leer, schon längst wurden wir zum Gespött im deutschen Fußball. Schon traurig, sich von…

01
März

Nach vorne nicht energisch genug

Hin und wieder muss manchmal der eine oder andere Spielbericht ein paar Tage liegen bleiben. Vor einer Woche traf der VfB im heimischen Neckarstadion auf die Franken aus Nürnberg. Schon am Samstag Vormittag wachte ich mit Halsschmerzen auf, was als “Hoffentlich wirds schon nicht so schlimm” begann, wurde abends schlimmer und mündete in einer Grippe, die mich erst einmal für ein paar Tage ausknockte. Zurück geblieben vom Spiel gegen die Nürnberger ist die Unbefriedigung, aus zahlreichen Chancen machte der VfB nicht genug, um als Sieger vom Platz zu gehen. Keine 48 Stunden war es her, dass der VfB mit 2.000 frenetischen Fans auf belgischem Boden feierte, der Sieg in Genk brachte uns ins Viertelfinale des Europapokals und sorgte hoffentlich für den richtigen Schwung, der unvermindert in die Bundesliga mitgenommen werden sollte. Ich war optimistisch gestimmt, wähnten wir uns doch schon langsam auf dem Weg der Besserung. Vor dem Stadion wieder…

17
Feb.

Schluss ist erst, wenn der Schiedsrichter pfeift

Es gibt Dinge, die gibts eigentlich gar nicht. Das Ergebnis vom Heimspiel gegen Genk ist eines davon. Wann lernt die Mannschaft endlich, dass zum erfolgreichen Spiel nicht nur 20 gute Minuten gehören, dass man Tore schießen muss, um zu gewinnen, und vor allem: dass ein Spiel 90 Minuten dauert und Schluss erst dann ist, wenn der Schiedsrichter pfeift. Dem endgültigen Schlusspfiff folgte ein Pfeifkonzert \” wie so oft in den letzten Wochen. Ein romantischer Valentinstag sieht anders aus. Wie auch immer der viel beschworene “Stuttgarter Weg” aussieht, keiner weiß anscheinend so recht, wo dieser hinführen soll. In eine rosige Zukunft? In den Abgrund? Fans und Präsidium sind da geteilter Meinung. Ein weiteres Mal blieben wir mit Kopfschütteln zurück. Wir hatten den Sieg auf dem Silbertablett, leichtfertig verschenkt, weil man zu dumm war, ein zweites und drittes Tor zu schießen, und weil man der Meinung war, in der Nachspielzeit würde schon…

10
Feb.

Vom Lieblingsgegner zur Demütigung

Ich könnte fast sagen: mir fehlen die Worte. So bitter war die Heimniederlage gegen Bremen, die sowohl vom Spielverlauf als auch vom Ergebnis her völlig gerechtfertigt war. Doch Worte finde ich genug, z.B. Arbeitsverweigerung, Schläfrigkeit, Lustlosigkeit. Als wäre Düsseldorf nicht schon schlimm genug gewesen, so schwärmen wir dennoch jedes Wochenende aus, um mit hängenden Köpfen zurück zu kehren. Woche für Woche das selbe Thema, die fünfte Niederlage in Folge veranlasst uns zu deutlichen Worten des Frustes. So schlecht war der VfB zuletzt vor 25 Jahren. Es ist ein Teufelskreis, in dem wir drin stecken: Verein, Mannschaft, Fans, das gesamte Gefüge ist grade unharmonisch, wirklich stolz auf seinen Verein kann man aktuell nicht sein. Wie sagt man noch so schön? “Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden” \” die Spieler sind völlig von der Rolle, Stammspieler, deren Stabilität man sich bisher immer sicher sein konnte, machen katastrophale Fehler, Trainer Bruno Labbadia, der…