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In: VfB Stuttgart

24
Dez.

Die übermenschlichen Fähigkeiten des Sven Ulreich

So oft im Leben wird gesagt \”Das Beste kommt zum Schluss\” – doch wo sich wochenlange Frustration und Enttäuschung breit gemacht hat, ist es schwer, das \”Beste\” zu erwarten. Das letzte Hinrundenspiel hatte der VfB in Wolfsburg kläglichst verloren und lief Gefahr, den eigenen Fans noch das Weihnachtsfest zu ruinieren, in dem sie ihre Schwächephase fortsetzen und im Pokal auch noch gegen Hamburg rausfliegen. Sollte dem so sein, stehen gewiss keine besinnlichen Weihnachtsfeiertage bevor. Neben dem Weiterkommen gegen eine wieder erstarkte Mannschaft hatte ich noch eine weitere \” berechtigte \” Hoffnung: das Ausbleiben von Verlängerung und Elfmeterschießen. Tags zuvor hat man beim Spiel von 11 Düsseldorfern gegen 10 Dortmunder recht gut gesehen, wie aufregend es werden kann. Ich brauche diese Nervosität nicht. Darüber hinaus sollte am nächsten Morgen um 7:00 Uhr unser Flieger in meine Heimat Leipzig abheben, ein wenig Schlaf wäre schon toll gewesen. Es war der letzte Arbeitstag…

18
Dez.

Die guten Samariter der Liga

Ich hatte das Unheil schon kommen sehen. Vielleicht hätte ich mir vorher gar nicht erst einreden dürfen, dass ich das Spiel einfach auf mich zukommen lasse, aber schon von vorn herein damit rechne, dass in Wolfsburg nichts zu holen ist. Ein weiteres Mal, und es nervt mich zutiefst, wie oft ich von solchen Situationen schreiben muss, reicht die Qualität in der Mannschaft nicht aus, um gegen einen schlechten Gegner nicht auch noch schlechter zu sein. Aufbaugegner 2011, Stuttgart ist dabei. Als ich letzte Woche nach meinen Tipps für das letzte Bundesliga-Spiel der Hinrunde gefragt wurde, schüttelte ich stets den Kopf. Mit dem Hintergrund meines Wolfsburg-Traumas ist mir jeder Glaube, dass der VfB in Wolfsburg gewinnen kann, abhanden gekommen. Das letzte Mal gewann der VfB in der Betriebssportstätte des VW-Werks, als ich noch nicht den Weg zum Brustring gefunden habe. Und in einer Phase, in der das Spiel unserer Mannschaft wenig…

16
Dez.

Knapp gescheitert im Zehn gegen Zwölf

Ich weiß, ich weiß. Ich bin spät dran. Und ich wiederhole mich: Schiedsrichter-Schelte sollte das letzte Mittel zum Zweck sein. Et Cetera Pe Pe. Lasst es mich doch einfach so ausdrücken: zu Weihnachten wünsche ich mir fähige deutsche Schiedsrichter, die man tatsächlich als das bezeichnen darf, was sie eigentlich sein sollten: Unparteiische. Ob mir der Wunsch erfüllt wird? Wohl kaum. Stattdessen: wieder jede Menge Frust über eine unnötige Niederlage und die Tatsache, dass so mancher Spielführer macht, was er will. Ein weiteres Mal kann man sich dem Gefühl nicht verwehren, mit fadenscheinigen und kleinlichen Entscheidungen habe man erneut das Spiel so beeinflusst, wie man es bezaht bekommen hatteoder es selbst eben offenbar wollte. Aber eines muss ich ebenfalls anmerken: es hätte schlimmer kommen können. Noch einige Tage vor dem Spiel waren meine Hoffnungen, dieses Spiel zu gewinnen, recht gering. Vermutlich zurecht. Doch warum nicht gegen Bayern München gewinnen, wenn man…

04
Dez.

Selbst um den verdienten Lohn gebracht

Ich hätte nicht gedacht, dass mich etwas noch mehr frustrieren würde als die weitgehend sinnlose Auswärtsfahrt nach Bremen am Wochenende zuvor. Jede Menge Frust und Enttäuschung ist zurück geblieben, das Spiel am gestrigen Abend ist Sinnbild für unnötig verschenkte Punkte. Mit ein wenig Hoffnung kam ich ins Stadion, mit weniger Hoffnung wieder heraus. Hier schreibe ich, warum ein Punkt nicht immer besser ist als gar keiner. Die Niederlage aus Bremen steckte einem noch in den Knochen. Dort wurden vorgeführt, einen besseren Beweis mangelnder Qualität und lascher Einstellung konnte es kaum geben. Selbstredend fiel es sehr schwer, sich für das Heimspiel gegen Köln richtig zu motivieren, auch wenn diese zuletzt ihr Derby gegen Gladbach mit 0:3 verloren hatten. Und für die Statistik gabs auch was: seit 15 Jahren hatte der VfB daheim nicht mehr gegen die Geißböcke gewonnen. Das kann ja heiter werden. Einzig und allein die Serienbrecher-Mentalität machte mir ein…

30
Nov.

Einmal sinnlos und zurück

Hätte ich mein Mundwerk nur nicht so weit aufgerissen. Auf der mehrstündigen Zugfahrt nach Bremen sagte ich noch, ich wäre im Falle einer Niederlage weniger enttäuscht, als wenn wir zuvor gegen Augsburg verloren hätten. Wenn ich mich da mal nicht täuschen sollte. Und dass Vorfreude, wenn der beste Torschütze des Gegners verletzt ist, auch nicht immer berechtigt ist, haben wir schmerzhaft erfahren müssen. Die Frage, ob wir zum Auswärtsspiel nach Bremen fahren oder nicht, stand lange Zeit im Raum. Grund dafür war die Unsicherheit, mit welchem Verkehrsmittel wir hinkommen. Ursprünglich sollte das Spiel an einem Freitag stattfinden, als wir einst beim Auswärtsspiel in Kaiserslautern waren, erfuhren wir, dass das Spiel auf Sonntag Nachmittag verlegt wurde. Viele würden am Montag wieder arbeiten müssen. Und ob das Wetter mitspielt, konnte zu diesem Zeitpunkt auch noch keiner voraussagen. Der Entschluss kam auf den letzten Drücker, am Tag als die Bestellphase für die Fanclub-Tickets…

26
Nov.

Ausnahmen bestätigen die Regel

Mit der Zeit lernt man, Vorsicht walten zu lassen. Kaum ein Spiel fürchtete ich in dieser Saison so sehr wie jenes Heimspiel gegen Tabellenschlusslicht Augsburg. Unter normalen Umständen wäre die Sache ja klar gewesen: überlegen spielen, schnelle Tore, dem Gegner den Zahn ziehen und bestenfalls noch hoch und zu Null gewinnnen. So viel zur Theorie. Die Praxis aber sieht anders aus: es ist in der Hinrunde die 4. Mannschaft, die zu dem Zeitpunkt lange nichts Zählbares mehr geholt hat. Die bisherigen Spiele hat der VfB allesamt verloren. Voilá, hier haben wir ihn: den Grund zur Panik. Nach Berlin, Hamburg und Mainz kam nun Augsburg nach Stuttgart, um sich, wie man leider zurecht befürchten musste, wieder aufbauen zu lassen, sehr zu unserem Leidwesen, versteht sich. Obligatorisch wurde ich Freitag Nachmittag noch von meinem Chef gefragt: “Wie ist ihr Tipp?” – zum ersten Mal konnte ich nicht antworten, ich konnte nur ahnend…

13
Nov.

Flutlicht, Frust und Fremdverschulden

Lange ist es her, dass ich mir bewusst so viel Zeit mit dem Spielbericht gelassen habe. Wo ich sonst binnen der nächsten 24 Stunden nur allzu gerne in die Tasten hau, schauderte es mir dieses Mal täglich vor dem Gedanken, dass ich dieses Spiel noch niederschreiben muss. Muss! Das hat in diesem Falle nichts mehr mit Wollen zu tun. Zu schmerzhaft die Erlebnisse aus der Karnevalsstadt Mainz, die mich schwer in Mitleidenschaft gezogen haben. Es ist natürlich immer wieder einfacher, über Spiele zu schreiben, die einem Leicht aus dem Handgelenk kommen können, jene, die für mehr Begeisterung als Ernüchterung gesorgt haben. Selbst nach manch anderen Spielen, die nicht zu Gunsten unseres Brustrings ausgegangen sind, standen hier immer zeitnah zum Lesen bereit. Doch dieses Mal? Lange Tage des Frustes, lange Tage des Nicht-Schreiben-Wollens. Mainz. Mein erstes Auswärtsspiel in der rheinland-pfälzischen Hauptstadt. Das erste Mal die Füße auf Mainzer Boden gesetzt habe…

30
Okt.

Mit Kampf, Glück und Ulle

Du liebe Zeit, hier war ja was los! Das letztendlich vorherrschende Gefühl war Erleichterung. Große Erleichterung und Stolz, ein solch hochklassiges, schnelles und weitgehend faires Spiel gesehen zu haben. Am Ende haben wir mehr einen Punkt gewonnen als Punkte verloren, trotz Führung ein insgesamt ansehnliches Spiel. Auch wenn da noch so einiges im Argen liegt. In den letzten Wochen ist es mir stets schwer gefallen, Tipps abzugeben, wie der VfB spielen würde. Bisher hat man sich immer noch mehr oder weniger achtbar aus der Affäre gezogen, bei diesem Spiel hatte ich aber zurecht ein wirklich schlechtes Gefühl. Mit Glück ein Unentschieden, auch wenn die Hoffnung auf Sieg steht, so wie immer. Felix musste noch bis Mittag schaffen, dann wurde noch schnell zu Mittag gegessen und dann zum Cannstatter Bahnhof aufgebrochen, wo wir uns fast immer mit unseren Leuten vom Fanclub treffen. Schon wieder so ein Stress am heutigen Tag, unglaublich….

29
Okt.

Locker-flockig ins Achtelfinale

Unfassbar, das aus meinem Mund zu hören, aber: dieses Spiel passte eigentlich gar nicht in meine Wochenplanung. Viele Projekt mit Deadline lagen auf meinem Schreibtisch, viele Überstunden wurden klaglos gemacht, um dafür die nächste Woche frei zu haben. Normalerweise wäre ich zur Uhrzeit des Spiels am Mittwoch Abend noch im Büro gesessen. Wie dem auch sei, entgehen ließ ich mir das 2. DFB-Pokal-Spiel natürlich nicht. In der Bundesliga können wir uns derzeit wirklich nicht beschweren. Doch DFB-Pokal ist wiederrum etwas anderes und bringt bekanntermaßen seine eigenen Gesetze mit. Erinnerungen wurden wach an den Februar 2008, als der VfB im Viertelfinale beim Elfmeterschießen am Zweitligisten Carl-Zeiss Jena scheiterte. Gegen die Kleinen tut man sich oft schwer, niemand von uns wollte hier eine Pokalsensation sehen. Ein Sieg, (fast) egal wie hoch und Selbstvertrauen für das kommende Bundesligaspiel gegen den Deutschen Meister Borussia Dortmund tanken \” mehr wollte ich ja gar nicht. Doch…

23
Okt.

Da geht dir der Arsch auf Grundeis

Krrrrzz. Krrrrzz. Krrrrzz. Die Auswärtsfahrt nach Nürnberg begann mit Eiskratzen. Wenige Wochen ist es her, da konnte man im fast noch kurzärmlig ins Stadion, schönster Altweibersommer. Nun stand ich da, dick eingemummelt und machte mich nützlich beim Eiskratzen des T5-Transporters, der uns 6 Brustringträger nach Franken bringen sollte. “Die erste Winterfahrt der Saison” meinte Gerd. Leider wurde es nicht nennenswert wärmer. Mit einem Umweg über Schwäbisch Gmünd war unsere Reisetruppe komplett und machte sich am frühen Vormittag auf den Weg Richtung Nürnberg \” ohne Pause, ohne Stau und ohne Zweifel. Fast jedenfalls, der VfB ist grade richtig gut drauf, besser als man erwartet hätte. Grund genug also, optimistisch zu sein. Da aber kein Spiel ist wie das andere und man nur allzu oft eines Besseren belehrt wurde, wenn ein Sieg schon eingefahren schien bevor das Spiel überhaupt angepfiffen wurde, ist wie immer Vorsicht geboten. Vor Ort machten wir Bekanntschaft mit…