Hier sitze ich nun, im improvisierten “Büro” im Hause meiner Eltern, im schönen Leipzig, das ich vor mehr als 2 Jahren verließ, um in Stuttgart glücklich zu werden (was ich auch wurde). Lange ist es her, seit ich das letzte Mal Silvester mit meinen Eltern und meinem Bruder gefeiert habe. Für 5 Tage sind Felix und ich hier, Zeit genug, um zwischendurch ein wenig zurück zu blicken, was 2012 für mich bereit gehalten hatte: viele VfB-Spiele, eine Knie-OP und jede Menge Spaß und Freude.
Das Fußballjahr 2012 ist um! 39 nervenaufreibende, tolle, denkwürdige, enttäuschende, mitreißende und auch frustrierende Spiele sind vorbei, es war von allem etwas dabei. Im Vergleich zum Vorjahr konnte ich mich nur um 338 Kilometer verbessern, keine gravierende Verbesserung. Woran lags? Sicherlich zum einen an der Tatsache, dass ich von Februar bis April wegen meiner Knie-OP aussetzen musste, zum anderen daran, dass wir die Spiele in Molde, Moskau und Bratislava nicht mitgenommen haben. Dafür ist die Hinrunde unserer geplanten 34er-Saison komplett. Ich schaue zurück…
Über unzählige rot-weiße Nikolausmützen hinweg schaute ich wie viele andere zur Anzeigetafel über der Cannstatter Kurve. Ich lachte herzlich und war erfreut angesichts der musikalischen Darbietungen in dem Video, das uns nach Abpfiff gezeigt wurde. Die Mannschaft sang “Jingle Bells“, begleitet von absolut gruseligen Videoeffekten, aber herzerwärmend authentisch und spontan. Es ist ein gelungener Abschluss der Hinrunde, die ihre Höhen und Tiefen hatte. Dabei fehlte am Ende gar nicht so viel, um den sicher geglaubten Sieg doch noch herzuschenken. Was soll man sagen, auch das ist ein Stück weit der VfB, eine Wundertüte, die uns jedes Mal zum Staunen bringt. Mit einem 2:0 zur Pause schien man ein gutes Polster zu haben und hoffte lediglich auf weitere Tore für den VfB, diesmal vor der Cannstatter Kurve. Noch einmal allen Frust vor heimischem Publikum von der Seele schießen. Wenns denn nur so einfach wäre… Als am 4. November das Los darüber…
Fragt mich nicht wieso, aber irgendwie habe ich es geahnt. Zu verbittert meine Erinnerung an vergangenes Jahr, die Freude war einst groß, als wir in Führung gingen. Das selbe Ergebnis, 1 Jahr, 1 Monat und 11 Tage später. Ein merkwürdiges Gefühl, wenn sich binnen 2 Stunden Anspannung, Hoffnung, Nervosität, Angst, Glaube, Enttäuschung und tiefster Frust miteinander vermischen, am Ende bleibst du zurück und weißt nicht so recht, was du davon halten sollst. Im Vorfeld war klar, dass es heute um mehr gehen würde, als um 3 Punkte in der Bundesliga, ein positiver Hinrundenabschluss war in den Hintergrund gerückt, die Entscheidung der 36 Bundesliga-Vereine und der Verbände DFB und DFL bereitete uns große Sorgen. Nicht nur uns, alle aktiven Fans und Ultras in ganz Deutschland sehen das bedroht, was wir mit Liebe und Leidenschaft ausleben möchten: unsere Fankultur. Wir alle haben es mitbekommen. Unser Kampf und unser Protest gegen das sogenannte…

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