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In: 2014

10
Mrz

Die Nerven liegen blank

Noch nie habe ich so viel Ratlosigkeit und Verzweiflung und den Gesichtern der Cannstatter Kurve gesehen. Keiner weiß, wie es weitergehen soll. Antworten gibt es nicht. Durchhalteparolen, jede Woche aufs Neue. Im Fanblock schlägt man sich schon gegenseitig die Köpfe ein, mehrere Raufereien untereinander. Die Stimmung am Neckar ist gekippt. Und forderte am Sonntag das erwartete Bauernopfer. Thomas Schneider kann einem wirklich leid tun. Wut, Frust und Enttäuschung, wohin man auch schaut. Anderthalb Stunden nach Abpfiff standen wir noch in der Cannstatter Kurve, fassungslose Blicke, frustriertes Pfeifen. Der Verein steht am Abgrund, jeder fürchtet um den Abstieg, doch keiner kann sagen, wie man ihn verhindern kann. Ein weiteres Mal kosteten uns die letzten zehn Minuten die Punkte, 2014 kommen wir somit bereits auf neun verschenkte Zähler, die am Ende so wichtig sein könnten. Fahrlässig, dämlich, unglücklich, in diesem mehr als grausamen Kalenderjahr war schon jede denkbare Erniedrigung dabei. Häme und…

07
Mrz

Daheim und doch fremd

Fußball ist Leidenschaft, Emotion und Hingabe. 90 Minuten alles geben, für seinen Verein schreien, singen und klatschen. Er kann grausam sein, aber eben auch wunderschön. Du gehst ins Stadion mit einer positiven Anspannung und willst deine Mannschaft zum Sieg schreien. Und es gibt da noch so Tage, wo dir alles fast völlig egal ist, du einen entspannten Abend mit Freunden genießt und du trotz Heimstadion nicht wirklich heimisch bist. Das Länderspiel gegen Chile war so ein Tag. Nach Brasilien 2011 war es nun mein zweites Länderspiel, dass ich im Neckarstadion gesehen hatte. Die Nationalmannschaft hatte zum Test gegen Chile eingeladen, vergangenen Mittwochabend trafen beide in Stuttgart aufeinander. Wie grundentspannt es sein kann, wenn es mal nicht der VfB ist, der spielt \” der verzückt uns ja derzeit nun auch nicht gerade mit fußballerischer Feinkost. Sieben Niederlagen in Folge, Abstiegskampf, doch wenigstens an einem Abend konnte man im Stadion sein, ohne…

06
Mrz

Zehn Minuten zwischen Himmel und Hölle

Dabei sollte es etwas ganz Besonderes werden. 200 Spiele auf dem Buckel, in sechs einhalb Jahren. Unzählige Heimspiele, zahlreiche Auswärtsfahrten, spannende Derbys, legendäre Europapokalausflüge und spannende Länderspiele. Das Jubiläumsspiel warf lange seine Schatten voraus. In jenen schweren Zeiten kam die Euphorie und die Hoffnung aus dem Nichts, fast so, als wolle ich erzwingen, dass es besonders wird. Zehn Spiele aus diesen 200 habe ich mir bereits zurecht gelegt \” wie gerne ich doch am Sonntag Abend noch eines heraus gestrichen hätte. Stattdessen landet es auf der ungeliebten Liste der bittersten Niederlagen. Wie soll man da die richtigen Worte finden? Wochen ist es her, das letzte Erfolgserlebnis, immer wieder das gleiche Spiel: gut spielen, kämpfen, und ganz am Schluss noch die Niederlage kassieren. Bitter. So bitter, dass es jeglicher Beschreibung spottet und uns mit der Frage zurück lässt, womit wir Fans das verdient haben. Der Abgrund rückt immer näher. Gegen Mainz…

24
Feb

Ratlos, planlos, hoffnungslos

78 Tage ist es her, dass ich zum letzten Mal etwas Positives vom VfB zu berichten hatte. Elf Wochen ist es her, dass ich in der Cannstatter Kurve das Gefühl der Glückseligkeit empfand. Fast drei Monate ist es her, dass der VfB zum letzten Mal gepunktet hatte. Eine gefühlte Ewigkeit. Vor einem halben Jahr mit dem Europapokal in unseren Träumen \” heute mit dem Abstieg in unseren Alpträumen. Es gibt nichts mehr, was mich lächeln lässt, wenn ich an unseren Verein denke. Die Angst sitzt einem im Nacken und mit jeder Woche kommst du dem Abgrund immer näher. Wortlos stand ich ein weiteres Mal im Block, wie so unzählige Male in den letzten Monaten. Ich wollte nicht glauben, was ich hier ein weiteres Mal mit ansehen musste. Warum tu ich mir das überhaupt noch an? Wäre es nicht so viel einfacher, jeglichen Stadien \” und damit dem Schmerz und dem…

16
Feb

Im freien Fall

“Es wird spannend sein die nächsten Wochen, soviel steht schon einmal fest. Jeder von uns trägt die große Hoffnung in sich, dass dies nicht nur eine Ausnahme und ein purer Glücksfall war, sondern nur der Anfang von dem Aufbruch, den wir uns alle so ersehnt hatten. […] In der Hoffnung, dass dies häufiger der Fall ist als das Tragen von Schwermut. #aufbruch1893 \” die Mission hat begonnen!” – das waren meine Worte nach dem Hinspiel gegen Hoffenheim. 167 Tage waren seither vergangen. Aus dem Aufbruch ist Abstiegskampf geworden. Ein Kampf, den wir Fans offensichtlich alleine führen. Was soll ich sagen? Schreiben? Empfinden? Zurück bleibt die Ohnmacht. Wut. Frust. Und Hoffnungslosigkeit. Es wird nicht besser, jede Woche das selbe krumme Ding. Wo bleibt die Leidenschaft, mit der man im Abstiegskampf zu Werke geht? Wir sehen sie nicht. Stattdessen: Verunsicherung, schwere Beine und Spieler, die ihre Nerven nicht im Griff haben. Wo…

11
Feb

Die Angst im Nacken

Langsam bin ich es leid. Woche für Woche die selben frustrierenden Momente. Wenn es schon nicht die Mannschaft ist, für die die aktuelle Situation um den roten Brustring sichtbar mürbe macht, so sind es am Ende doch wir Fans, die das Lehrgeld zahlen. All unsre Zeit, unser Geld, unsere Opfer, unsere Liebe. Zum Dank ist uns offenbar keiner verpflichtet. So stehen wir da, mit nichts in der Hand, teilweise nicht einmal mehr mit dem letzten Rest Hoffnung. Am Abend danach brachte ich es nicht fertig, mich an den Rechner zu sitzen und die ersten Tasten zu drücken. Der größte Frust ist nun abgeflacht, eine Leere bleibt zurück. Eine Lehre auch? Wie konnte das nur passieren? Die wenigsten von uns hatten es so kommen sehen. Mit Sicherheit werde ich am Montag Abend nicht fertig werden, ein paar Tage werde ich mich noch damit befassen müssen, bis der Spielbericht beendet, die Partie…

03
Feb

Wer 1:0 führt, der stets verliert

Ein Spiel dauert 90 Minuten, aber Schluss ist erst, wenn der Schiedsrichter pfeift. Nicht nach 87 Minuten. Nicht nach 93 Minuten. Und auch nicht nach 84 Minuten. Erst dann, wenn er das Spiel beendet. Es gibt Tatsachen, die beim VfB ganz offensichtlich noch nicht angekommen sind. Zum dritten Mal in Folge gab man das Spiel in den letzten paar Minuten aus der Hand. Erst dämlich, dann unglücklich, und dann wieder dämlich. Wo soll der Weg enden, den der VfB in den letzten Monaten eingeschlagen hat? Er führt bedrohlich in eine Abwärtsspirale nach unten. Am Tag darauf sitze ich nun hier an meinem Rechner. Ich hasse Tage wie diese. Wenn das Schreiben keinen Spaß macht und du dich davor am liebsten drücken möchtest. Soviel schönere und sinnvollere Dinge könnte ich tun. Jetzt sitze ich vor dem leeren Word-Dokument, befreit von jeglicher Motivation. Woche für Woche das selbe Spiel. Niedrige oder gar…

01
Feb

Der grausame Dolchstoß mitten ins Herz

Schwarz. Dunkelheit um mich herum. Der Blick leer. Die Augen aufgerissen. Starrend ins Nichts. Gar nichts. Es war vorbei. Mit Nichts standen wir da. Und hatten doch eigentlich Alles, was wir wollten. Und bekamen das, was man seinem schlimmsten Erzfeind nicht wünschen würde. Der Fußball ist mitunter unheimlich grausam. Wir haben es am Mittwoch Abend gesehen, wie unheimlich bitter es manchmal sein kann. Am Ende herrschte nur die große Leere. Ich legte meinen Kopf in den Nacken, schaute hinauf zum Himmel und murmelte leise: Warum? Eigentlich dachte ich, das würde irgendwie anders laufen. Bis wenige Stunden vor Anpfiff wurde ich nach meinem Tipp für das Nachholspiel gegen Bayern München gefragt, welches erst jetzt statt fand, da die Bayern im Dezember ihre Klub-WM hatten. “0:5 oder höher” \” es ist nicht wirklich eine optimistische Phase, die man derzeit zu durchleben hat, im Gegenteil. Meilenweit hinkt man dem eigentlichen Anspruch hinterher und…

28
Jan

Der Blick geht nach unten

Irgendwie habe ich es geahnt. 42 Tage ohne Fußball. Viele fußballfreie Wochenenden, Zeit für mich, Zeit für uns \” ohne Bruddeln, Nörgeln und Schimpfen nach erneuten Niederlagen unseres geliebten VfB. Dem Frieden des “besten Trainingslagers aller Zeiten” traute ich nicht so ganz, offenbar nicht zu Unrecht. Kaum ist sie da, die Rückrunde, erinnere ich mich wieder, weshalb ich entgegen aller Behauptungen die Bundesligapausen ganz nett finde. Kaum spielt der VfB wieder, sorgt er für Ärger und Frustration. Sind die Gründe für nicht erbrachte Leistungen seit Jahren durchwachsen, vom falschen Trainer bis hin zu gezielten Schwachpunkten in der Formation, so ist der Grund für Pfiffe von den Rängen allzu oft immer wieder der selbe: enttäuschte Erwartungshaltung. Vor nicht allzu langer Zeit spielten wir regelmäßig um die vorderen Plätze in der Bundesliga, waren international verteten und es gab durchaus Gegner, gegen die ohne jeden Zweifel mit drei Punkten gerechnet werden konnte. Nichts…