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In: 2014

04
Mai

Endlich überstanden

Die letzten Sekunden waren angebrochen, nur noch ein kurzer Augenblick. Es ist still geworden im Stadion, die Ruhe vor dem Sturm, so dachte ich. Tick. Tack. Tick. Tack. Pfeif schon ab, dann hat all das Elend und aller Schmerz, der uns diese Saison so schwer gebeutelt hatte, endlich ein Ende. Tick. Tack. Tick. Tack. Ein schriller Pfiff ertönte. Damit war der VfB gerettet und die Saison am vorletzten Spieltag schon gelaufen. Trotz allem blieb es still. Die Enttäuschung überwog, denn aus eigener Kraft haben wir es nicht geschafft. Es ist endlich überstanden. Noch heute, am Tag darauf, kann ich es kaum glauben. Eine Rückrunde, wie sie kein Horrorfilm hätte erschreckender gestalten können. Ein halbes Jahr des verbitterten Kummers und der grenzenlosen Verzweiflung. All die Wochen, die uns die letzte Kraft und den letzten Nerv geraubt haben. Die vielen Male, als man mit den Blick auf die verstörende Tabelle richtete und…

27
Apr

Entscheidung vertagt

Es hätte so wunderbar einfach und unkompliziert sein können. Die Idealvorstellung eines weiteren perfekten Fußballwochenendes rumorte tagelang in meinem Kopf. Mit einem Sieg des VfB in Hannover würde es beginnen, gefolgt von einer Niederlage der Hamburger sowie keinem Sieg von Nürnberg und Braunschweig. Wir hätten schon durch sein können. Und die Tatsache, dass man es hat liegen lassen, schürte am Freitag und Samstag unheimlichen Frust, zumindest bei mir. Dass ich damit offenbar alleine dastand und keiner außer mir derartige Sorgen zu haben scheint, finde ich eigenartig. Wie kann man nur leichtfertig davon ausgehen, dass uns die \” nach dem Spielende \” fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz ausreichen, bei zwei ausstehenden Partien, in denen auch nochmal sechs Punkte zu vergeben sind? Wo soll ich meinen Optimismus herholen, es würde schon “irgendwie reichen”, weil alle anderen schließlich zu schwach und/oder zu blöd sind, um die Punkte zu sammeln? Nein, ich habe…

21
Apr

Eiskalt ausgenutzt

Wie grausam und schmerzhaft der Fußball sein kann, haben wir oft genug und lange genug in dieser Saison erleben müssen. Eine nervenaufreibende Odysee quer durch Deutschland, eine Rückrunde, die an all unseren Kräften zehrt und uns bis zum Ende der Spielzeit nahezu vollständig ausgelaugt haben wird, das große Sehnen nach dem Ende dieser Höllensaison. Fußball ist nicht immer die schönste (Neben)Sache der Welt, sondern eben auch manchmal das Gegenteil davon. Doch es gibt Tage, da kann der Fußball auch so schön sein. Einfach schön. Und schön einfach. 30 Spieltage mussten wir nun darauf warten. Ob das am Ende die womöglich entscheidenden drei Punkte waren, bleibt jedoch weiterhin abzuwarten. Wenn es ein Wort gibt, für diesen gesamten Spieltag, so möchten nicht wenige von einer “Wiederauferstehung” zu den Osterfeiertagen sprechen. Besser hätte es kaum laufen können. Der Druck war immens, wie oft scheiterte der VfB schließlich schon der Großchance und vertendelte fahrlässig…

14
Apr

Das wäre Ihr Preis gewesen

Ich hatte es kommen sehen. Sie hatten um das Gegentor teilweise gebettelt. Es wundert mich nicht, dass es früher oder später fallen musste. Was am Ende wieder übrig bleibt: Der Frust über den Zeitpunkt, als es gefallen war. Wieder einmal in der Schlussphase. Wieder einmal hergeschenkt. Wieder einmal wichtige Punkte liegen lassen. Direkt nach dem Abpfiff war zumindest die Erleichterung da, dass man sich kein zweites einfing. Lieber ein Punkt als gar keine. Doch lieber drei als einer \” es waren doch nur noch zwei Minuten. Wenn es am Ende aber trotzdem nicht reicht, werden wir uns wehmütig zurück denken und uns fragen, wie es hätte laufen können, oder sogar müssen. So viele Punkte, die man nach einer Führung aus der Hand gab, ganz zu schweigen von den liegen gelassenen Zählern in den letzten zehn Minuten, die Sorgen um den VfB reißen einfach nicht ab. Woche für Woche zittern wir,…

06
Apr

Nichts für schwache Nerven

“Sag nichts, man sieht es dir an!” – so schloss mich Kumpel und Stamm-Auswärtsfahrer Gerd um etwa 17:30 Uhr am Samstag Nachmittag in die Arme. Völlig entkräftet, aber erleichtert. All die Sorgen und der Kummer, der Frust und die Enttäuschung, auf einmal hatte sich alle Anspannung für einen Moment entladen und schenkte uns zumindest einen Tag der Glückseligkeit. Nicht mehr als ein kleiner Schritt, doch dafür ein umso wichtiger. Mit den Kräften und den Nerven war ich am Ende. Wir wussten, was auf dem Spiel steht: Siegen oder Absteigen. Mit schwerem Gemüt stand ich im Wohnzimmer, atmete schwer und starrte auf das Kalenderblatt, was ich nun, vier Tage zu spät, umgeblättert hatte. Ich hatte ganz vergessen, welches Bild darauf sein würde. “FINALE” war darauf zu lesen. Jener magischer Abend, als wir die Freiburger, die auch heute zu Gast waren, mit 2:1 im DFB-Pokal-Halbfinale schlugen und ins Finale in Berlin einzogen….

31
Mrz

Toll gekämpft und doch verloren

Perfektes Wetter, der erste kleine Sonnenbrand im Gesicht, unterwegs in T-Shirt und kurzen Hosen. Borussia Dortmund war zu Gast, das Stadion so gut wie ausverkauft. Es hätte ein richtig schöner Tag werden können. Wenn da nicht die äußerst präkere Situation in der Bundesligatabelle wäre. Wie egal einem das Ergebnis hätte sein können, würde es bei uns um nichts mehr gehen. Wir wären vielleicht Zehnter oder Elfter, ohne jegliche Relevanz nach oben oder nach unten. So wäre es wohl gewesen, wenn man sich nicht selbst so oft um den Lohn gebracht hätte. Am Ende standen wir wieder da mit leeren Händen. Nach der blutleeren Vorstellung vor einigen Tagen in Nürnberg führte der VfB gegen den Tabellendritten auf einmal mit 2:0. Und verlor dennoch. Worte dafür zu finden, gestaltet sich auch am Tag danach sehr schwer. Alleine die Tatsache, dass selbst der größte Kampf ein weiteres Mal nicht das Geringste gebracht hat,…

29
Mrz

So spielt ein Absteiger

Das wars. Nach einer derart blutleeren Vorstellung wie am Mittwochabend im Frankenland, dürften selbst die letzten Optimisten ihre Hoffnung verloren haben. Im Ländle geht die Angst um, in den Augen der VfB-Fans steht geschrieben: “Das wars”. Wo wollen wir die Punkte denn noch holen? So richtig weiß ich nicht, was ich sagen soll. Deswegen werde ich mich heute kurzfassen. Arbeitsverweigerung trifft es am ehesten, wenn es darum geht, die Leistung der Mannschaft zu beschreiben.Und das mitten im Abstiegskampf. Fast so, als wäre es ihnen völlig egal. Es hätte so ein schöner Tag in Franken sein können. Wir gönnten uns einen freien Tag und freuten uns regelrecht darauf, denn ein weiterer Sieg in Nürnberg, nur wenige Tage nach dem Befreiungsschlag gegen Hamburg, wäre Gold wert und würde weiteres Selbstvertrauen für die restlichen ausstehenden Spiele geben, die alles andere als einfach werden. Stunden später war das alles wieder hinfällig und wir fuhren…

23
Mrz

Es besteht noch Hoffnung

Für einen Moment war die Welt perfekt. Der Schmerz war vergessen und die Fehler vergeben, die in den letzten Wochen gemacht wurden. Für einen Moment feierten wir, als wäre es die Meisterschaft gewesen. Drei Punkte, so unendlich wichtig, wichtig für den Abstiegskampf, wichtig für die Tabelle, aber vor allem: wichtig für das krisengeschüttelte Nervenkostüm. Für einen Moment fand wir das Lächeln wieder, dass uns abhanden gekommen war. Heimsieg. Endlich. Uff. Das war nichts für schwache Nerven. Mittlerweile hat das Herzrasen sich gelegt, das Zittern hat aufgehört, mein Puls ist wieder normal. Gegen ein glattes 4:0 hätte ich heute auch nichts einzuwenden gehabt. Raus aus dem Schlamassel, in dem man sich vor einem Jahr noch nicht einmal wähnen musste, bei uns allen sind die Nerven überstrapaziert. Auch für einen dreckigen 1:0-Sieg gibt es drei Punkte, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wie knapp es am Ende war, zeigen 55.000 zitternde Knie….

18
Mrz

Punktverlust mit bitteren Folgen

So wirklich weiß wohl niemand etwas mit diesem Punkt anzufangen. Auf der einen Seite: zumindest nicht verloren! Auf der anderen? Es hätten drei Punkte sein müssen. Mal wieder. Weder so richtig glücklich noch so unglücklich wie in den letzten Wochen traten wir die Heimreise an. Und dennoch blieb der Hauch eines Lächelns auf unseren Lippen. Bevor wir den Gästeblock des Bremer Weserstadions verlassen hatten, riefen wir den Jungs zu: “Weitermachen!”. Und zwar genau so. Dann wirds auch bald mal was mit den so lang ersehnten drei Punkten. Wieder war man knapp dran, das Spiel zu gewinnen, dass die Wende hätte einläuten können. Wieder scheiterte man an den Möglichkeiten, die man auf dem Silbertablett serviert bekommen hatte. Wieder kassierte man Gegentore durch Möglichkeiten des Gegners, die eigentlich gar keine waren. Für Werder war hier viel Glück dabei, den Ausgleich zu erzielen. Dass man es zuvor wieder versäumte, den Deckel drauf zu…

13
Mrz

Zehn aus Zweihundert

Lange hatte ich darauf hingefiebert, in Frankfurt war es schließlich so weit: Zweihundert Fußballspiele lagen hinter mir. Zwei Spiele bin ich bereits schon drüber, zwischenzeitlich sah ich noch das Länderspiel gegen Chile sowie das Heimspiel gegen Braunschweig. Vieles ist hängen geblieben aus den letzten sieben Jahren, seit ich das erste Mal ein Stadion betrat. Keines hat mich so in den Bann gezogen wie mein heimisches Neckarstadion. Ein Blick zurück auf tolle Heimsiege, denkwürdige Auswärtsspiele, Länderspiele, Champions League und Europa League. Ute33 Jahre, gebürtig aus Leipzig, seit 2010 wohnhaft in Stuttgart – Bad Cannstatt. Dauerkartenbesitzerin, Mitglied, ehemalige (Fast-)Allesfahrerin und Fotografin für vfb-bilder.de. Aus Liebe zum VfB Stuttgart berichte ich hier von meinen Erlebnissen – im Stadion und Abseits davon. Mehr über mich