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Author: Ute

33 Jahre, gebürtig aus Leipzig, seit 2010 wohnhaft in Stuttgart - Bad Cannstatt. Dauerkartenbesitzerin, Mitglied, ehemalige (Fast-)Allesfahrerin und Fotografin für vfb-bilder.de. Aus Liebe zum VfB Stuttgart berichte ich hier von meinen Erlebnissen - im Stadion und Abseits davon. Mehr über mich

02
Apr

Auf Eiersuche

VfB Stuttgart – Hamburger SV

Gebruddelt wird immer. Ganz egal, ob der VfB nun gut gespielt hat oder nicht, ob er nur einfach oder dreifach (oder auch gar nicht) gepunktet hat, ob er nun glücklich oder souverän agierte – etwas zu meckern gibt es immer. Entgegen anderslautender Meinungen, geht es mir aber nicht alleine ums Ergebnis, oder anders gesagt, es geht mir gar nicht ums Ergebnis. Sehr wohl geht es mir aber um die Art und Weise, wie dieses erzielt wurde. Was am Ende übrig bleibt ist Unzufriedenheit und Frustration. Nicht nur verpasste man das Erreichen der 40-Punkte-Marke, vielmehr schaffte man es als gefühlt einziger Club in den jüngsten Wochen nicht, gegen die Hamburger zu gewinnen.

19
Mrz

Ein Stück näher am Ziel

SC Freiburg – VfB Stuttgart

Als ich um 22:32 Uhr einen simplen Tweet absetzte, in dem nichts anderes stand als “Geil.”, waren meine Follower sehr verwirrt. Kein Einziger wollte mir abkaufen, dass ich das selbst geschrieben hatte und binnen weniger Minuten reichten die Verschwörungstheorien von einem gekaperten Smartphone bis hin zu besorgniserregend hohem Fieber. Hat man sich einmal den Ruf der ewigen Pessimistin erarbeitet, wird man ihn nicht so schnell wieder los. Noch immer hängt mir die Erinnerung an 2016 nach, auch wenn diese Szenarien spürbar an Brisanz verloren haben. Ein weiteres Mal reichten uns die Ergebnisse der Konkurrenz sowie der eigene Sieg, um erneut zu klettern. Platz Acht steht am Ende des 27. Spieltags zu Buche. Nicht unbedingt das, was ich vor einigen Wochen erwartet hatte.

13
Mrz

Weniger ist mehr

VfB Stuttgart – RB Leipzig

Es hätte auch anders laufen können. Die Gäste aus meiner alten Heimat hätten in der Nachspielzeit noch das Siegtor machen können. Mario Gomez hätte per Kopf zum womöglich entscheidenden 1:0 treffen können. Wir hätten auf den achten Platz vorrutschen können. Es hätte Elfmeter für den VfB geben können. Ich hätte aber auch stattdessen ein langeweiliges Leben in Leipzig führen können. Wären da nicht die Momente und Entscheidungen gewesen, die mich genau an diesen Punkt gebracht haben. Viel ist passiert seit ich vor fast zwölf Jahren begann, mich für Fußball zu interessieren. So viele Leute, die seitdem mein Leben begleitet haben und noch begleiten. Und dann gibt es noch die Freundschaften, die während schon viel länger als all das.

07
Mrz

Vorsicht ist besser als Nachsicht

1. FC Köln – VfB Stuttgart

“Ich habe mir das irgendwie anders vorgestellt” murmelte ich mit betretener Mine in Richtung meines Kumpels Thibault. „Ja, ich auch“ seufzte der junge Belgier aus Gent, dem ich nach seinem ersten Heimspiel gegen Wolfsburg nun zu seinem ersten Auswärtsspiel verhelfen durfte. Eine gute halbe Stunde war das Spiel alt, mein Schädel dröhnte und der VfB lag auswärts beim Tabellenletzten zurück. Es gab schon bessere Momente in dieser Spielzeit. Eine Niederlage konnte man sich in Köln nicht leisten, das wusste jeder der weit über 5.000 VfB-Fans, die sich aus Nah und Fern auf den Weg gemacht hatten. Dass das Grauen der ersten halben Stunde doch noch mit drei Punkten belohnt wurde, hat vermutlich keiner von uns allen so recht verstanden. Und wirklich wohl ist mir mit dieser unerwartet entspannten Tabellenkonstellation auch nicht.

26
Feb

Kann Spuren von 2016 enthalten

VfB Stuttgart – Eintracht Frankfurt

Eigentlich ist das mit dem Fußball gar nicht so schwer. Weniger quatschen, mehr Leidenschaft zeigen. Weniger schwadronieren, mehr Tore machen. Weniger heiße Luft, mehr Punkte. Klingt eigentlich gar nicht so kompliziert, nicht wahr? Doch das eigentlich Schwierige ist es, das Zutrauen in diese Mannschaft, in diesen Verein wiederzufinden. So viel ist kaputt gegangen, der Weg nach unten unaufhaltsam. Ich hatte mich bereits damit abgefunden, mit so etwas ähnlichem wie einer neu gewonnenen Gelassenheit eine emotionale Distanz aufzubauen, weil sich diese Mannschaft offenbar nicht bemühen will. Nun sitze ich wieder hier, am Tag danach, und der VfB hat in den letzten vier Spielen zehn Punkte geholt. Eigentlich ein Grund zur Freude. Wenn da nur nicht diese finsteren Erinnerungen wären. Feels like 2016.

21
Feb

Auswärts siegen ist schön

FC Augsburg – VfB Stuttgart

183 Tage waren vergangen, seit die laufende Bundesliga-Saison begonnen hatte. 736 Tage waren vergangen, seit der VfB sein letztes Auswärtsspiel in der Bundesliga gewonnen hatte. 2140 Tage waren vergangen, seit der VfB zum letzten Mal in Augsburg gewonnen hatte. Acht Bundesliga-Auswärtsspiele habe ich diese Saison bereits gesehen, bei den beiden Punktgewinnen in Hannover und Wolfsburg war ich nicht vor Ort. Viele von euch können sich vielleicht nicht vorstellen, wie sich das anfühlt. 6.730 Auswärts-Kilometer 2017/2018, die Pokalspiele noch nicht einmal mit eingerechnet, stets geprägt von Frust, Enttäuschung und Wut.

15
Feb

Nur eine Momentaufnahme

VfB Stuttgart – Borussia Mönchengladbach

Es gibt Tage, da will ich in den Dingen mehr sehen, als sie eigentlich sind. Dann sehe ich in einem einzigen Spiel den Moment des Umbruchs, den Funken der Hoffnung, das verheißungsvolle Zeichen einer besseren Zukunft – oder auch das bittere Ende einer erfolgreichen Phase, das Vorüberziehen von Möglichkeiten, das Versagen im wichtigsten Augenblick. Es gibt aber auch Tage, da will ich nicht mehr sehen als das, was es eigentlich ist: eine Momentaufnahme. Drei Punkte. Nicht mehr, nicht weniger.

31
Jan

Von Hundert auf Null

VfB Stuttgart – FC Schalke 04

Ich sitze hier, um meinen Spielbericht zur Niederlage gegen Schalke zu schreiben. Wir alle wissen aber, dass es um weitaus mehr geht als der erwartbare Punktverlust eines inviduell bestens besetztem Team der Top 3 der Bundesliga. Die richtigen Worte für die zurückliegenden drei Tage zu finden, fällt dabei alles andere als leicht. Gerade eben bist du noch Tabellenzwölfter mit der Hoffnung, sich weiter zu stabilisieren und dem Abstiegskampf zu entfleuchen, und dann geht auf einmal alles schief. Tage später sitzt der Schock noch in den Knochen, der bei der Verarbeitung der Geschehnisse nicht sehr förderlich ist. Das Protokoll eines lähmenden Chaos-Wochenende.

23
Jan

Ist das Fußball oder kann das weg?

1. FSV Mainz 05 – VfB Stuttgart

“Du schon wieder?!” – auf mich wartete eine lachende, herzliche Begrüßung. Da war ich schon wieder, mit regennasser Jacke und genau der gleichen Kameraausrüstung wie beim letzten Mal. Gerade einmal einen Monat und einen Tag war es her, da stand ich bereits an gleicher Stelle: vor den Toren des Mainzer Stadions, umgeben von einem Kartoffelacker. Mit schlechtem Wetter, mit einem unguten Bauchgefühl und nicht den Hauch von Motivation, überhaupt da zu sein. Nicht zu Unrecht, wie ich erneut feststellen musste.

14
Jan

Mitten ins Herz

VfB Stuttgart – Hertha BSC

Ein gemütlicher, fauler Sonntag im Januar, der Heizkörper hinter mir blubbert vor sich hin, vor mir steht eine längst kalt gewordene Tasse Kaffee. Mein Kopf ist schwer von all den Gedanken darin. Der VfB hat gewonnen, es sollte einfach sein, diese Zeilen zu schreiben. Aber das ist es nicht. Hier und jetzt ist es gar sehr viel schwerer, die richtigen Worte zu finden. Es geht nicht um 90 Minuten, die es zu beschreiben gilt, um ein zähes Spiel mit einem glücklichen Sieg. Es geht um die Verarbeitung unverarbeiteter Emotionen, die so viele Jahre schon als vergessen gegolten hatten.