In genau diesem Moment bin ich in einer seltenen Situation. Ich sitze an meinem Computer, habe das leere Textdokument vor mir und mir will nicht einfallen, wie ich einen der denkwürdigsten Tage meines Daseins als VfB-Fan beschreiben soll. Nicht, weil es nichts zu erzählen gibt. Sondern vielmehr, weil so viele Einflüsse auf mich eingewirkt haben, dass es schwer fällt, diese Emotionen zu ordnen und schriftlich zu formulieren. Zwei lange Jahre hat es nun gedauert, 24 Monate war unser geliebtes Neckarstadion eine Baustelle. Geplanterkmaßen, setzte man sich seit vielen Jahren dafür ein, dass die Laufbahn im Stadion entfernt wird und das weite Rund zu neuen Tribünen dicht am Spielfeldrand umgebaut wird. Ein reines Fußballstadion für die Landeshauptstadt, der Traum von vielen Menschen kostete uns einige Entbehrlichkeiten in den Spielzeiten 2009/2010 und 2010/2011 \” seit ich mich stolze Dauerkartenbesitzerin nennen darf. Bevor wir jedoch unsere neue Kurve in Augenschein nehmen konnten, stand…
Knapp ein Jahr ist vergangen, seit ich den letzten Saisonrückblick geschrieben habe. Die Tatsache, das in wenigen Tagen die neue Saison 2011/2012 losgeht, ist eine ähnliche Situation wie letztes Mal. Dennoch ist vieles anders. Damals saß ich an einem geborgten Laptop in einer Zeit des Umbruchs in einem Cafe im Stuttgarter Hauptbahnhof, heute schreibe ich euch aus meiner eigenen Wohnung in Bad Cannstatt. Das letzte Jahr hat vieles verändert. Leider hatte es noch nicht den gewünschten Einfluss auf schnell veröffentlichte Großbeiträge, die zugegebenermaßen viel Vorbereitung brauchen. Viele Faktoren spielten mit rein, dass ich erst jetzt den Saisonrückblick veröffentlichen kann, war natürlich nicht im Sinne des Erfinders. Ein wenig war es fehlende Zeit, ein wenig der neu einzurichtende Rechner (von Windows XP auf Windows 7), vielmehr war es vielleicht die Tatsache, dass diese Saison viel, fast schon zu viel Nerven und Kraft gekostet hat. Wessen Herz für den Verein für Begeisterung…
Tage wie dieser lassen einen vergessen, welch steiniger Weg hinter einem liegt, wie viel Schmerz man erlitten hat und auch da noch gehofft hat, wo es manchmal schon fast vergebens schien. Tage wie dieser lassen sich nicht mit vernünftiger Logik oder nachhaltiger Statistik vorhersagen. Tage wie dieser geben dir das Gefühl zurück, was du bei jedem Spiel in dir trägst: Leidenschaft, Begeisterung und den Willen, auch da noch ein zartes Licht in harten Zeiten zu sehen, wo andere nur Dunkelheit sehen. Wir haben es geschafft. Und es fühlt sich gut an. Freud und Leid in dieser Saison wurden ja eingehend behandelt, mal mit mehr, mal mit weniger Schreibfreude. Zwischenzeitlich kam mein Bestreben nach zeitnahen Berichtsveröffentlichungen ganz zum Erliegen, was erst wieder gegen Ende dieser denkwürdigen Spielzeit besser wurde. Es gab insgesamt betrachtet wenig Gutes und dafür viel Schlechtes, was uns bisweilen geboten wurde. Dass es der VfB geschafft hat, den…
Am Abend zuvor war ich noch mit einem breiten Grinsen im Gesicht eingeschlafen. Soeben hatte der VfB den nicht ungefürchteten Hamburger SV nach allen Regeln der Kunst geputzt, da konnte man nicht schlecht drauf sein. Der Sonntag sollte eigentlich mit einer weiteren Trainings-Session im Beisein von Freundin Katrin und ihrem Freund Ronny sowie meinem Schatz gestaltet werden, was kurzerhand flach fiel durch Bruno Labbadias Entscheidung, der Mannschaft über Ostern freizugeben. So kamen wir zu der Erkenntnis, ein Nachmittag bei den Amateuren wäre trotz der Lage im feindlichen Gebiet auf der Waldau in Degerloch ganz nett. Mit dem Auto in Richtung Fernsehturm, für mich war der erste Besuch im GAZi-Stadion. Für 6 Euro ermäßigt bezogen wir Stellung im Stehbereich und verbrachten die Zeit bis zum Anpfiff gegen Rot Weiss Ahlen mit Fotografieren. Es war mal was anderes, so ein Drittliga-Spiel mit 450 Besuchern, es hatte schon etwas Familiäres. Dass Sven Schipplock…
Es war einer der perfekten Fußballnachmittage. Perfektes Wetter, die Sonne knallte vom Himmel herunter und machte aus meinem Programmiererweiß ein leichtes Rot, die Eröffnung des Cannstatter Frühlingsfestes, dem wir aber am Eröffnungstag fern geblieben sind, tolle Leute und 3 Punkte in einem verdammt wichtigen Spiel. Das erste Spiel, welches nicht gegen einen direkten Mitabstiegskonkurrenten stattfand. Es waren nicht nur 3 Punkte, es waren 3 Tore, die einen optimistischer in die letzten 3 Spiele gehen lassen. Eine Seuchensaison liegt schon fast hinter uns, jetzt gilt es, die Kräfte zu bündeln und für die letzten 4 Spiele alles zu geben, damit wir auch am Abend des 14.05. singen können: “2. Liga, niemals, niemals, niemals!”. Mit Hamburg wartete ein doch recht starker Gegner auf uns, doch wie uns auch die Vergangenheit gelehrt hat, ist das nicht immer schlecht. Denn oft tat sich der VfB gegen die Großen leichter als gegen die Kleinen. Wir…
Mit einer Verspätung von teilweise 2 Monaten ist es mir endlich gelungen, alle ausstehenden (Spiel)Berichte noch online zu bringen. Wen es interessiert, hier alles nochmal im Überblick. Schande auf mein Haupt, dass ich dafür teilweise so lang gebraucht habe. Ute33 Jahre, gebürtig aus Leipzig, seit 2010 wohnhaft in Stuttgart – Bad Cannstatt. Dauerkartenbesitzerin, Mitglied, ehemalige (Fast-)Allesfahrerin und Fotografin für vfb-bilder.de. Aus Liebe zum VfB Stuttgart berichte ich hier von meinen Erlebnissen – im Stadion und Abseits davon. Mehr über mich
Totenstarre. Totenstille. Totenblässe. Es fühlte sich an wie der Tod, der Tod in der 1. Liga. Jeder wusste, was dieses Ergebnis zu bedeuten hatte. So gibt man 3 wichtige Punkte aus der Hand, so unverständlich, so enttäuschend, so beängstigend in so ziemlich jeder Hinsicht, die man sich nur vorstellen konnte. Die Geschichte eines Spiels, das alles hatte: Schneller Rückstand, unerwarteter Ausgleich, bejubeltes Führungstor, erneuter Ausgleich und zwei weitere Tore für den Gegner. Nur keine weiteren Punkte. Es wird eng werden am Ende. Samstag, 18:30 Uhr, besser als die Sonntagsspiele, aber dennoch kann man sich schönere Uhrzeiten vorstellen, zumal wir danach noch zu einem Geburtstag in Waiblingen eingeladen waren. Der Frühling hat Einzug gehalten, mit teilweise schon sommerlichen Temperaturen. In der Sonne knackig heiß, im Schatten dennoch recht frisch, eine gute Idee, die Jacke dennoch mitzunehmen. Es war alles bereit für einen schönen Fußballnachmittag, an dessen Ende ich gern einen Sieg…
Im Oktober 2010 warf ich den vorerst letzten Blick auf meine Heimatstadt Leipzig – durch den Rückspiegel des Umzugstransporters, der ein letztes Mal bis unters Dach gefüllt war, die letzte von drei großen Umzugstouren. Es war das letzte Mal, das ich auf ostdeutschem Gebiet stand. Viele Monate hat es gedauert, bis ich wieder dorthin zurückkehrte, wo ich meine Eltern und meinen Bruder sowie einige Freunde, die in Leipzig geblieben sind, zurückgelassen habe für mein neues Leben in Stuttgart. Ein Wiedersehen mit der Vergangenheit, etwas Wehmut war dabei, aber auch erneut die Bestätigung, dass ich alles richtig gemacht hatte. Zuhause ist, wo das Herz ist. Nach einem schönen Wochenende mit Klassentreffen (Jahrgang 2002, wenig spektakulär mit dem Wissen, dass dieses Treffen jedes Jahr statt findet. Weiterhin wurden alte Freunde besucht und Zeit mit der Familie verbracht, Entspannung pur, keine Spur von Stress. Das alles war nur machbar durch das letzte Sonntagsspiel…
Ein zu Unrecht gegebener Elfmeter für den Gegner. Acht verweigerte Elfmeter. Ein wegen angeblichem Stürmerfoul nicht gegebener Treffer. Ein Gegentreffer trotz Abseits. Ein wegen angeblichem Abseits nicht gegebener Treffer. Eine kleine Zusammenfassung der Fehlentscheidungen, die uns in dieser Saison schon viele Punkte gekostet haben. Sich im Nachgang über eine Fehlentscheidungen aufzuregen, ist die eine Sache, doch sich einer Masse an Fehlentscheidungen hilflos beugen zu müssen, die mehr als ungewöhnlich ist, eine andere. Die Fans des VfB Stuttgart liebten einst Felix Magath, er bewahrte uns vor dem Abstieg und geleitete uns in die Champions League. Mittlerweile liebt man nur noch, wenn er nach Stuttgart zurückkommt, um ihn auszupfeifen. Da die Ära Magath vor meiner Zeit beim VfB stattfand, vermag ich das nicht zu beurteilen. Ausgepfiffen habe ich ihn trotzdem. Zu Beginn des Spiels wurden Erinnerungen wieder wach, Erinnerungen an das Jahr 2001, als die Vorzeichen bei dieser Partie ähnlich standen: Stuttgart…
Warum mussten es ausgerechnet blaue Krücken sein? Die Knieverletzung, die ich mir wenige Tage zuvor auf der Rückfahrt vom Auswärtsspiel in Leverkusen zuzog, zwang mich zu dem Schritt, erst einmal mit Gehhilfen vorwärts zu laufen. Unangenehme Begleiterscheinung: man ist langsam. Für den Weg zum Stadion, der sonst 15 Minuten Fußweg benötigt, brauchte ich eine Stunde. Das Laster der tampferen Kämpfernaturen. Auf dem Plan stand das Rückspiel gegen Benfica Lissabon. Nach dem Hinspiel in Portugal hatte ich eine Woche zuvor beigewohnt, leider wurde das Spiel knapp mit 1:2 verloren. Die Chancen zum Weiterkommen waren dennoch gegeben. Überschattet wurde das Spiel von Trainer Bruno Labbadias Entscheidung, Stammkeeper Sven Ulreich, der ein paar Böcke in den letzten Spielen geschossen hat, aus dem Tor zu nehmen, und dafür den erfahrene Marc Ziegler zu bringen, der erst Anfang der Saison zu uns zurückkehrte. Torwartwechsel hatte es schonmal beim VfB gegeben. Wir errinnern uns an unseren…

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