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Tag: Wolfsburg

12
Mai

Eine Frage des Charakters

VfB Stuttgart – VfL Wolfsburg

Keine andere Frage beschäftigt mich und viele andere am Tag danach so sehr wie diese: Warum erst jetzt? Diese Jungs können rennen, kämpfen, Fußball spielen. Und sie können gewinnen. Sie haben die Qualität, alles aus sich rauszuholen, für den anderen mitzurennen und all die Leidenschaft zu zeigen, die wir als Cannstatter Kurve vorleben und im gleichen Maß von unseren Spielern erwarten. Warum nur können sie es erst dann abrufen, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist? Warum nur war es nicht möglich, diese Leistung vorher zu zeigen, als es noch darum ging, das schlimmste abzuwenden? Warum nur musste es erst so weit kommen?

19
Sep

Vom Kampfzwerg bis zum Kieferbruch

VfB Stuttgart – VfL Wolfsburg

“Da ist was Schlimmes passiert” – ich lehnte mich hinüber zu meinen Freunden, sprach mit zitternder Stimme jene Worte aus und musste mit ansehen, wie er krampfhaft nach Luft rang. Weit über 48 Stunden sind vergangen und noch immer stehe ich unter Schock. Es hätte alles so wunderbar sein können, nass triefend bis auf die Unterwäsche den Heimsieg bejubeln, von einem argentinischen Kampfzwerg schwärmen und ein rundum tolles Wochenende genießen. Am Ende bleibt nur der Moment, der uns allen, weit über die Grenzen Baden-Württembergs hinaus, den Atem stocken ließ.

16
Mai

Die bitterste aller Stunden

VfL Wolfsburg – VfB Stuttgart

Wie schnell sich der Gästeblock wirklich geleert hat, habe ich nicht einmal mitbekommen. Mit weit aufgerissenen Augen stand ich da, frierend ob des doch recht frischen Windes, der uns um die Nase wehte, mit Rückenschmerzen, Magengrummeln, dickem Kopf und der letztendlichen Gewissheit, dass jetzt alles vorbei ist. Vorbei ist sie, die Saison voller Tiefen und auch einigen Höhen. Vorbei ist sie, eine erneute Niederlage, die sich nahtlos in all das einreihte, dass ich seit acht Jahren in Wolfsburg hinnehmen musste. Vorbei ist sie, die wunderbare Zeit in der ersten Liga. Der VfB ist abgestiegen. Und zwar mit Ansage.

20
Dez

Vorweihnachtliche Glücksgefühle

VfB Stuttgart – VfL Wolfsburg

Wohin nur mit all diesen Emotionen? Darauf war ich absolut nicht vorbereitet. Was wir gestern im Neckarstadion zu sehen bekamen, entbehrt normalerweise jeglicher Logik, fassungslos standen wir ein weiteres Mal da, doch nicht vor entsetzen, sondern gar vor Freude. Wer hätte es denn ahnen können? Am Tag danach, den ich unfreiwillig ausgeschlafen begann, sollte man eigentlich meinen, diese Zeilen würden sich so einfach schreiben lassen wie noch nie in dieser Saison. Ein Trugschluss, wie ich gut zwei Stunden nach dem Aufstehen feststellen musste.

06
Apr

Eine Halbzeit zu viel

VfL Wolfsburg – VfB Stuttgart

“Warum sollte es auch im verflixten siebten Jahr anders laufen?” bruddelte ich und knallte frustriert mein Bauchtäschle auf die Couch meiner Eltern. Auf dem Tisch klappte ich den Laptop auf und setzte meine Bildbearbeitung in den Abendstunden fort, nachdem wir aus Wolfsburg zurückgekehrt waren. Vor meinem inneren Auge erschienen noch einmal all jene Auswärtspartien bei den Wölfen, die dieses Spiel seit Jahren zu meinem ganz persönlichen Trauma gemacht haben. Eine Geschichte über einen jahrelangen Fluch, über unzählige Stiche ins Herz und über die Suche nach einer Antwort auf die Frage, warum es mich trotz alledem immernoch hierher zieht.

02
Nov

Nichts zu machen

VfB Stuttgart – VfL Wolfsburg

Es gibt so Tage, da soll es einfach nicht sein. Ein bisschen Wehmut ist dabei, wenn meine Gedanken noch immer um das 3:3 gegen Leverkusen und das 5:4 gegen Frankfurt kreisen. Für solche Spiele lebt man, dafür gibt man sein Herzblut, hält die Flagge weit nach oben und sagt voller Stolz, wie froh man ist, Fan dieses Vereins zu sein. Zu was der VfB im Stande ist, haben wir zuletzt eindrucksvoll gesehen. Umso ernüchternder die Tatsache, dass man nun auf dem Boden der Tatsachen angekommen ist.

04
Mai

Endlich überstanden

Die letzten Sekunden waren angebrochen, nur noch ein kurzer Augenblick. Es ist still geworden im Stadion, die Ruhe vor dem Sturm, so dachte ich. Tick. Tack. Tick. Tack. Pfeif schon ab, dann hat all das Elend und aller Schmerz, der uns diese Saison so schwer gebeutelt hatte, endlich ein Ende. Tick. Tack. Tick. Tack. Ein schriller Pfiff ertönte. Damit war der VfB gerettet und die Saison am vorletzten Spieltag schon gelaufen. Trotz allem blieb es still. Die Enttäuschung überwog, denn aus eigener Kraft haben wir es nicht geschafft. Es ist endlich überstanden. Noch heute, am Tag darauf, kann ich es kaum glauben. Eine Rückrunde, wie sie kein Horrorfilm hätte erschreckender gestalten können. Ein halbes Jahr des verbitterten Kummers und der grenzenlosen Verzweiflung. All die Wochen, die uns die letzte Kraft und den letzten Nerv geraubt haben. Die vielen Male, als man mit den Blick auf die verstörende Tabelle richtete und…

16
Dez

Hätte, hätte, Unglückskette

Wer nichts erwartet, kann auch nicht enttäuscht werden. So einfach kann der Fußball sein. Sozusagen das Beste hoffen, aber das Schlimmste erwarten. Lange Zeit ist es her, dass ich aufgegeben habe, zu diesem einen Auswärtsspiel neben Kamera und Ticket auch die Hoffnung mitzunehmen. Jedes Jahr das Selbe. Du fährst hin und weißt eigentlich schon, was höchstwahrscheinlich passieren wird. Am Ende bist du dennoch frustriert \” denn es hätte auch anders laufen können. Kein Mensch in der Stuttgarter Fanszene hätte sich womöglich mehr über einen Auswärtssieg in Wolfsburg gefreut als ich. Fünf einhalb lange Jahre, mit einer Statistik von 1:12 Toren mein größter Dämon. Viele machen sich darüber lustig, singen die Tormelodie und ziehen mich mit Wolfsgeheul auf. Der Schmerz von vielen Jahren, er kann sich einfach nicht abbauen. Es war der vorletzte Spieltag der Saison 2007/2008, meine erste Saison mit dem VfB, der 10. Mai bei herrlichem Sonnenschein. Der VfB…

26
Jan

Alle Jahre wieder

“Nie wieder Wolfsburg! \” das hehre Ziel, eines Tages eine 34er-Saison hinzulegen, ist damit vorerst ad acta gelegt, bis der Verein […] dort ist, wo er meiner Ansicht nach hingehört: nicht mehr in die 1. Bundesliga”. Ich fand harte Worte nach der Niederlage in Wolfsburg. Voller Frust und Enttäuschung traten wir die Heimreise an. Irgendwie habe ich es geahnt. Und dabei stammen diese Zeilen bereits aus dem Jahre 2011. Wir schreiben mittlerweile 2013. Auch in meinem fünften Versuch seit 2008 hat es nicht sollen sein. Trotz des Versprechens, erst eine 34er-Saison absolvieren zu wollen, wenn die Wolfsburger abgestiegen sind, läuft aktuell unsere erste 34er-Saison. Ich hatte mich durchaus schwer mit dieser Entscheidung getan, wohlwissend, dass in Wolfsburg nichts zu holen ist. Zum Hinrundenabschluss der letzten Saison musste der VfB in die Autostadt, es wurde als Fanclub-Busfahrt auserkoren, sonst wäre ich nicht mitgefahren. Und leider gehört zu einer kompletten Spielzeit auch…

09
Sep

Von Hundert auf Null in 3 Minuten

Auch so kann Fußball manchmal sein. Da denkst du, du bekommst in der 88. Minute den Sieg geschenkt, und dann wird dir so fies ein Bein gestellt. Aber fangen wir mal von vorne an. Es war der späteste Anpfiff seit Bestehen der Bundesliga, die in dieser Saison ihren 50. Geburtstag feiert. Grund dafür war die Auslosung unseres Gegners Dynamo Moskau, oder vielmehr der wenige Stunden später folgenden Verlegung des Spiels auf je 2 Tage vorher, da sonst zeitgleich 3 Moskauer Vereine Spiele hätten. Dass der VfB dann nach dem ursprünglich für Sonntag geplanten Spiel gegen Wolfsburg nur 2 Tage Pause hätte, wäre der UEFA egal gewesen. Deshalb beantragte der VfB eine Spielverlegung, stieß zunächst auf taube Ohren beim DFB und es klappte dann doch, Samstag Abend, 20:45 Uhr. So spät wie noch nie. Das hatte natürlich auch Einfluss auf den traditionell vor jedem ersten Saison-Heimspiel stattfindenden Fanumzug, die Karawane Cannstatt,…