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In: 2012

24
Sep

Was tut man nicht alles für einen Punkt

Es gibt Tage, da mag ich selber kaum glauben, was ich tu. Ich wage es ja kaum auszusprechen: in dieser Stunde sitze ich im Bus. Auf der Autobahn. Bei der Rückfahrt aus Bremen. Ganz recht, schon jetzt schreibe diese ersten Zeilen, nachdem das Spiel abgepfiffen wurde. Es war in vielerlei Hinsicht nicht unbedingt, was man erwartet und befürchtet hat \” es war besser als das. Die Lüftung funktioniert hier im Bus nicht wirklich, statt kühler Luft kommt nur warme stickige Luft, wir doch eh schon alle schwitzen. “Wir” ist in diesem Fall eine sympathische Truppe von VfBaway, bei denen ich das erste Mal mitgefahren war. Eine weitaus weniger schockierende und verstörende Erfahrung, als ich befürchtet habe. Es ist still geworden, nachdem die Freude über das am Ende dann doch irgendwie unerwartete Ergebnis sich mittlerweile wieder gelegt hat. Es sei uns verziehen, für die meisten von uns begann der Tag sehr…

22
Sep

Da wär mehr drin gewesen

Wir Fußballfans wissen: 5 Minuten können sich ganz unterschiedlich anfühlen. Ist eine Niederlage unausweichlich, sind die letzten 5 Minuten unendlich lang. Läuft es auf ein unentschieden hinaus können 5 Minuten ungeheure Hoffnungen wecken, dass noch ein dreckiger und glücklicher Sieg dabei rauskommt. Wir kennen beides, schon alleine in dieser Saison. Und ein weiteres Mal wurden wir in der Hoffnung enttäuscht, dass 5 Minuten genug sind, um das rettende Tor zu erzielen. Endlich wieder international, das erste Spiel der Gruppenphase. Donnerstag, 19 Uhr Anpfiff gegen Steaua Bukarest aus Rumänien. Eine unbefriedigende Uhrzeit, wenn es im Geschäft sehr viel zu tun gibt und man es sich eigentlich kaum leisten kann, sich rar zu machen. Ging nicht anders, Prioriäten eben. Halb 5 setzte ich mich in Böblingen-Goldberg in die S-Bahn, die mich zum Stadion bringen sollte, die Zeit war zu knapp, um zuvor noch einmal heim zu gehen. Den Weg zum Neckarstadion lief…

16
Sep

Der perfekte Fehlstart

Es hat nicht sollen sein. Kopfschüttelnd blieben wir zurück und fragten uns, was passiert ist seit dem Ende der letzten Saison, als wir nach einem Rückstand stets noch gewannen, teilweise sogar richtig hoch. Was hat sich geändert, hat man trotz einiger Abgänge völlig das Fußballspielen verlernt? Oder greift \” wie alle Jahre wieder \” der Mechanismus, der als Entschuldigung für schlechte Spiele herhalten muss: der VfB kann einfach keine Hinrunde. Schon am 3. Spieltag standen wir mit dem Rücken zur Wand. Letzter mit einem Torverhältnis von 1:7. Es musste, ohne Wenn und Aber, endlich der erste Dreier her. Gegen Wolfsburg verloren wir unglücklich, gegen München war es ein Totalausfall, die Hoffnung war dennoch groß, zumindest den Aufsteiger aus Düsseldorf besiegen zu können. Wir haben es uns alle viel zu einfach vorgestellt, die Jungs vermutlich auch, die sich nach dem grottigen Kick unseren lautstarken Unmut haben anhören müssen, zu Recht. Spieltermin:…

14
Sep

Besser spät als nie

Oh weh, das tut weh. Ihr habt lange darauf warten müssen, dass ich wieder schreibe. Sehr lange. Ich bin untröstlich, das könnt ihr mir glauben. Verschiedene Umstände haben es mir unheimlich schwer gemacht, zu Potte zu kommen, doch nun, bevor noch mehr Zeit verstreicht, liefere ich schnell noch das nach, worauf ich auf gar keinem Fall verzichten will: die Spielberichte. Teilweise schon einen Monat alt. Wie gesagt: ich bin untröstlich. Nachzulesen: FC Bayern München – VfB Stuttgart VfB Stuttgart – VfL Wolfsburg VfB Stuttgart – Dynamo Moskau (EL Qualifikation) SV Falkensee-Finkenkrug – VfB Stuttgart VfB Stuttgart II – Karlsruher SC Mein Knie und ich – Teil 2 Saisonrückblick 2011/2012 Wer noch Interesse hat, die alten Berichte zu lesen, kann dies gern tun. Wer nicht, bleibt einfach regelmäßig mit dabei, ich versuche, wieder regelmäßiger zu schreiben. Ich möchte darüber hinaus noch die Gelegenheit nutzen und mich bei meinen Lesern bedanken, die…

14
Sep

Gedemütigt, vorgeführt und abgeschlachtet

Ein Tag, der mich eigentlich wütender und verbitterter als je zuvor hätte machen sollen, hat mich stattdessen ruhiger gemacht. Die Momente wie die, die wir alle in München erleben mussten, gehören glücklicherweise nur selten zum Liga-Alltag. Es war die reinste Demontage. Trotz allem nehme ich so einiges Positive mit: die Tatsache, selbst beim Stand von 1:6 noch immer lauter zu supporten als die Bayernfans, dass ein 1:6 besser ist als 6 mal 0:1 und dass ich alles, was noch in dieser Saison kommen mag, gelassen sehen kann: denn schlimmer als das kann es kaum werden. Für mich haben Ausflüge zur Allianz Arena nur selten mit Erfolgserlebnisssen zu tun. Krame ich in meiner Erinnerung, muss ich mich rasch korrigieren: es gibt schlichtweg keine Erfolgserlebnisse in München, zumindest nicht für mich. Mit der Nationalmannschaft verlor ich 2007 gegen Tschechien genauso wie die anderen frustrierenden Spiele mit dem VfB, 2010/2011, 2011/2012 und nun…

09
Sep

Von Hundert auf Null in 3 Minuten

Auch so kann Fußball manchmal sein. Da denkst du, du bekommst in der 88. Minute den Sieg geschenkt, und dann wird dir so fies ein Bein gestellt. Aber fangen wir mal von vorne an. Es war der späteste Anpfiff seit Bestehen der Bundesliga, die in dieser Saison ihren 50. Geburtstag feiert. Grund dafür war die Auslosung unseres Gegners Dynamo Moskau, oder vielmehr der wenige Stunden später folgenden Verlegung des Spiels auf je 2 Tage vorher, da sonst zeitgleich 3 Moskauer Vereine Spiele hätten. Dass der VfB dann nach dem ursprünglich für Sonntag geplanten Spiel gegen Wolfsburg nur 2 Tage Pause hätte, wäre der UEFA egal gewesen. Deshalb beantragte der VfB eine Spielverlegung, stieß zunächst auf taube Ohren beim DFB und es klappte dann doch, Samstag Abend, 20:45 Uhr. So spät wie noch nie. Das hatte natürlich auch Einfluss auf den traditionell vor jedem ersten Saison-Heimspiel stattfindenden Fanumzug, die Karawane Cannstatt,…

09
Sep

Mit einem Bein im internationalen Geschäft

Für Begeisterungsstürme sorgte ein Freitag im August nicht gerade. Es war 13 Uhr, als im schweizerischen Nyon die Hand in den Lostopf griff und ausgerechnet den schwersten aller Gegner in diesem Topf herauszog: Dynamo Moskau. Als wir vor 2 Jahren in die Qualifikation zur Europa League mussten, trafen wir auf Molde und Bratislava und kamen nur mit Müh und Not weiter. Moskau war definitiv kein Freifahrtschein. Habe ich die “Europapokal-Brezeln” zu früh im Geschäft ausgegeben? Stunden später, als ich in den Reihen meiner Kollegen das Sommerfest in unserem Büro in Sindelfingen genoss, war klar, dass das Auswärtsspiel wohl kaum machbar sein dürfte, aus zeitlichen und finanziellen Gründen. Auch, wenn die Termine dafür noch am selben Abend neu vergeben wurden, da mehrere Moskauer Vereine sonst am selben Tag spielen müssten. Das betraf natürlich auch das Hinspiel, welches in Stuttgart ausgetragen werden würde. Die Nervosität war selbstredend groß, doch eine Art hämische…

09
Sep

Favoritensterben – aber ohne uns!

5:0. Ich würde mal sagen: anstandsgemäß, zufriedenstellend, erwartet. Genau so sollte es sein. Dass wir damit aber zur Ausnahme an einer verrückten 1. DFB-Pokal-Runde wurden, konnte ja keiner voraussehen. Der erste Spieltag, verteilt auf ein Wochenende in der Mitte vom August. So einige Erstligisten waren sich nicht bewusst, dass der Pokal seine eigenen Gesetze hat und schieden überraschend aus. Und so schnell wird aus einem ungefärdeten Sieg eine Ausnahme. “Wo ist das denn?” fragte man sich, als am 23. Juni diesen Jahres der unterklassigste Gegner aus dem Topf gezogen wurde. Gestatten: SV Falkensee-Finkenkrug. Brandenburg. Nahe Potsdam, an der westlichen Grenze zu Berlin, einen Steinwurf vom Finalstadion entfernt. Sechstligist. Der vermeintlich einfachste Gegner von allen, zumindest wenn es nach der Ligazugehörigkeit geht. Meine Freude war riesengroß, als der kleine Ball mit dem VfB-Wappen aufgeschraubt und in die Kamera gehalten wurde. Meine bessere Hälfte und ich verfolgten die Auslosung im Fernsehen. Wir…

09
Sep

Unsre Kleinen sind für euch zu groß

Es war wie ein wunderschöner Ausflug in eine entfernte Zeit. Damals noch, als unsere Erstliga-Mannschaft zum Derby gegen Karlsruhe antrat und sie in 3 von 4 Fällen deutlich in die Knie zwingen konnte. Welch wunderbare Zeit, die Erinnerung an die eindrucksvolle Choreographie über die Cannstatter Kurve. Drei Jahre später ist Karlsruhe in die 3. Liga abgestiegen, der VfB hat seinen liebsten Feind aus den Augen verloren. Aber nicht aus dem Sinn, die Antipathie, hat nichts an Intensität verloren, auf beiden Seiten. Während wir uns mit kleinen “Alibi-Derbys” gegen Freiburg und Hoffenheim behelfen mussten, spielte der ungeliebte badische Nachbar gegen Paderborn, Oberhausen und Andere. Bald machte die Wahrscheinlichkeit die Runde, als würde es bald wieder das baden-württembergische Derby geben, doch nicht in der 1. sondern in der 3. Liga. Wo sich seit Jahren unsere jungen Wilden, der VfB Stuttgart II behaupten und ihr Können unter Beweis stellen können, landete nun auch…

09
Sep

Mein Knie und ich – Teil 2

Wer mich kennt, weiß bereits, dass ich vor einem halben Jahr am Knie operiert wurde. Immer wieder werde ich seitdem gefragt, wie es mir ergangen ist, ob das Knie wieder heile ist und ob ich noch Schmerzen habe. Euch sei gesagt: Alles gut, “es läuft” quasi. Ein kleiner Blick zurück… Ute33 Jahre, gebürtig aus Leipzig, seit 2010 wohnhaft in Stuttgart – Bad Cannstatt. Dauerkartenbesitzerin, Mitglied, ehemalige (Fast-)Allesfahrerin und Fotografin für vfb-bilder.de. Aus Liebe zum VfB Stuttgart berichte ich hier von meinen Erlebnissen – im Stadion und Abseits davon. Mehr über mich