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In: Auswärtsspiele

19
Mrz

Wer hat Angst vorm Aufstiegskampf?

SpVgg Greuther Fürth – VfB Stuttgart

Ich hasse es, wenn ich Recht habe. Ich hasse es, wenn meine schlimmsten Befürchtungen eintreten. Ich hasse es, wenn die Entwicklung genau diese Richtung annimmt, die ich geahnt habe. Ich hasse es, dem VfB dabei zuzusehen, wie er ein Spiel verliert und damit den schönen Vorsprung, den man hatte, geradewegs wieder hergegeben hat. Ich hasse es, mit dem Gefühl allein gelassen zu sein, dass sich unsere Aufstiegshoffnungen fürs erste in Luft aufgelöst haben. Dass noch immer neun Spiele Zeit sind, dieses Polster wieder draufzupacken und das einzige zu tun, was uns weiterhilft – Spiele zu gewinnen – ist mir bewusst. Es kann klappen. Und genau das ist das Problem: es kann nämlich genauso gut noch schief gehen. Ich hasse diesen Gedanken, das könnt ihr mir glauben.

09
Mrz

Mit aller Macht gewehrt

Eintracht Braunschweig – VfB Stuttgart

„Okay, das wars jetzt“ murmelte ich in mein Halstuch hinein. Mit Marcin Kaminski verließen meine Hoffnungen das Spielfeld, die Mannschaft am Ende ein weiteres Mal feiern zu können. Das letzte Mal, als ich das schon zur Halbzeitpause sagen musste, gerieten wir in Dresden komplett unter die Räder. Das ist nun 134 Tage her. Der Nackenschlag nach dem euphorischen Heimsieg gegen Fürth landeten wir unsanft auf dem Boden der Tatsachen. Wie soll der Aufstieg denn gelingen, wenn man sich noch nicht einmal gegen einen Aufsteiger behaupten kann? Nach 19 Wochen bin ich umso zuversichtlicher – was nicht bedeuten soll, ich wäre mir schon sicher.

18
Feb

Schweig, mein dummes Herz!

1. FC Heidenheim – VfB Stuttgart

Die vermeintlich einfachsten Worte sind oftmals die schwersten. Der Plan war genial, am Vormittag die Fotos fertigmachen, Mittagessen und dann am Nachmittag bereits mit diesen Zeilen fertig sein. Und dennoch fiel es mir schwer, wo doch jene magische Momente noch frisch im Gedächtnis sind und besonders gut zu Papier gleiten sollten. Mitnichten, wie ich in den letzten Stunden feststellen musste, denn das eigentliche Problem war: Wo fängt man da an? Beginne ich damit, wie ich grinsend in einem leeren Gästeblock stand? Oder wie ich vor der Partie ein ganz mieses Gefühl hatte? Oder doch lieber damit, dass es Momente gibt, die man aufsaugt wie ein Schwamm und für nichts auf der Welt hergeben möchte?

04
Feb

Späte Erlösung

FC St. Pauli – VfB Stuttgart

“Ich werde zu alt für diesen Scheiß” murmelte ich und fiel nahezu komatös ins Bett. Fast 24 Stunden war ich nun auf den Beinen, jeder einzelne Kilometer, jede einzelne Minute steckte mir in den Knochen und ließ mich binnen weniger Minuten einschlafen. Gefühlt waren wir die letzten VfB-Fans, die sich auf den weiten Weg nach Hamburg gemacht haben, die einzigen, die sich mit dem Spiel nicht ganz zufrieden zeigten, waren wir jedoch nicht.

31
Dez

Das war mein Jahr 2016

Ein Blick zurück

Bin ich die Einzige, die sich fragt, wo nur die ganze Zeit hin ist? Viel ist passiert in diesem Jahr und ehe wir uns versahen, ist es nun schon wieder vorbei. Heute Abend verabschieden wir uns vom Jahr 2016, das für die meisten meiner Stammleserschaft nur unter einem Stichwort zu verbuchen ist: vorbei ist jenes Jahr, in dem der VfB abgestiegen war. Uns alle hat das viel Kraft und Nerven gekostet, doch haben wir nun auch an Zuversicht und neuer Hoffnung gewonnen. Für mich persönlich gab es allerdings noch mehr: ich bin Tante geworden und habe im Alter von 30 Jahren noch meinen Führerschein gemacht.

30
Dez

Fußballkilometer 2016

Das Jahr in Zahlen

Das Jahr 2016 hat uns fußballtechnisch Einiges abverlangt – überraschenderweise jedoch sind es die wenigsten Kilometer seit Beginn meiner (Fast-)Allesfahrerei im Sommer 2012. Ganze 38 Spiele stehen (wie bereits vergangenes Jahr) zu Buche, davon allerdings gleich zehn Spiele im Umkreis von gut 200 Kilometern oder weniger. Tränen wurden vergossen, der Abstieg bedauert, neue Hoffnung gewonnen und einige Siege bejubelt. Begann das Jahr noch mit der vagen Hoffnung, sich des Abstiegskampfs zu entledigen, endet das Jahr auf Platz drei der Tabelle und einer nicht weniger kleinen Hoffnung, nach nur einem Jahr der Zweitklassigkeit wieder aufzusteigen – dorthin, wo all die Stadien warten, die man bereits schon einmal gesehen hat. Ich blicke zurück.

20
Dez

Wehe dem, der Böses denkt

Würzburger Kickers – VfB Stuttgart

Weihnachten. Diese besinnliche Zeit im Jahr, in der man nervlich herunterfährt, sich auf die schönen Dinge des Lebens besinnt und sich bewusst wird, wie wundervoll und kostbar das Leben ist. Oder wie man es beim VfB kennt: die Zeit, in der man sich kollektiv gegenseitig an die Gurgel geht, einander wüst beschimpft und sich die Fangemeinde in zwei Lager spaltet. Kochend vor Wut trennen sich hier diejenigen, die weiterhin das Positive sehen und sich auf nichts Anderes konzentrieren wollen von denjenigen, die ihre dunkelsten Befürchtungen schon frühzeitig kundgetan haben. Zurück bleibt Frust, Unverständnis dem Anderen gegenüber und mitunter zerrüttete Freundschaften. Oh du besinnliche Weihnachtszeit.

05
Dez

Eiskalte Chancenverwertung

Erzgebirge Aue – VfB Stuttgart

Meine Nase hatte ich tief in den Schal vergraben, als ich mich entspannt auf einem der noch immer von Schneereif bedeckten Wellenbrechern abstütze. Ein Mal schnaufte ich tief durch, die Gläser meiner Brille beschlugen und für einen Moment konnte ich die Leute nicht sehen, die sich an mir vorbei nach draußen drängte. Meine Füße fühlten sich komplett gefroren an, aber ein Ende war bereits in Sicht. Schon bald würde ich im warmen Auto sitzen, den Laptop auf meinem Schoß aufklappen und mich an die Arbeit machen, hunderte Bilder zu sichten. Mit einem Schmunzeln schaute ich minutenlang in den malerischen Sonnenuntergang und dachte mir: „Was für ein tolles Wochenende“.

21
Nov

Insgesamt zu wenig

Union Berlin – VfB Stuttgart

Es war einfach zu wenig. Zu wenig von Vielem. Zu wenig Konsequenz. Zu wenig Durchschlagskraft. Zu wenig Wille. Zu wenig Konzentration. Zu wenig Tore. Zu wenig Punkte. Man könnte fast sagen “Luxusprobleme”. Mein Papa sagte mir am Abend, als wir auch Berlin zurückgekehrt waren: “Ganz schön weite Reise für nur einen Punkt”. Ich schaute ihn an, runzelte kurz die Stirn und entgegnete: “Wir sind schon weiter gefahren für weniger”. Bedenkt man die Vielzahl der Möglichkeiten, die sich den Eisernen am Ende der Partie noch geboten hatten, sollten wir zufrieden sein, mit einem Punkt heimzufahren. Aber wir sind es nicht.

31
Okt

Derbysieg mit Dauergrinsen

Karlsruher SC – VfB Stuttgart

Ich wünschte, ich hätte nur annähernd die richtigen Worte dafür. Lange sitze ich vor einem leeren Blatt und stelle mir die Frage, wie ich anfangen sollte. Mit dem erhabenen Moment, in dem uns Alexandru Maxim endgültig zum Derbysieger machte? Dem grenzdebilen Dauergrinsen, das seit gestern Nachmittag mein Gesicht ziert? Oder vielmehr darüber, wie es sich so anfühlte, kritisch beäugt inmitten von einer Heerschar an Sicherheitskräften mein erstes Derby in Karlsruhe erleben zu dürfen. Eines nach dem anderen.