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In: 2013

01
Apr

Kämpferischer Einsatz ohne Belohnung

Alle erhoben sich, wandten sich den Jungs mit freundlichem Gesicht zu, als sie in die Kurve gelaufen kamen. Jeder klatschte in die Hände, zeigte “Daumen hoch!”. Als hätten wir das Spiel gewonnen. Haben wir aber nicht. Auch, wenn wir am Ende ohne Punkte dastehen, so hat uns dieses Spiel etwas gegeben, was so manche knappen Siege in dieser Saison nicht konnten: uns die Hoffnung zurückgeben, dass man mit Kampf, Leidenschaft und Einsatz so manches erreichen kann. Relativ schnell nach dem Spiel setzte bereits die Medienhetze ein. Jürgen Klopp, den ich immer sympathisch fand, sagte im Interview, dass seine Spieler Prellungen, Brüche, Risswunden und Beulen haben, er hätte Angst um seine Spieler gehabt. Auch die Bild-Zeitung beteiligte sich daran, BVB-Fans, die nichts besseres zu tun haben, nehmen sich die Zeit und fluten sämtliche VfB-Seiten auf Facebook, um nur einige Beispiele zu nennen. Das war mit Sicherheit kein Kindergeburtstag. Lieber BVB, vielleicht…

29
Mrz

Mit dem Kopf durch die Wand

Dabei hatte ich meine Stadionjacke gerade erst gewaschen. Hinter mir flogen die Bierbecher, gut festhalten, in Deckung gehen und die Kamera in Sicherheit bringen, für den Fall, dass ich im tosenden Jubel zu Boden geh. Mittendrin zwischen 3.000 Schlachtenbummlern, die dem VfB bei etwas beiwohnen durften, was sie schon seit exakt 4 Monaten nicht mehr geschafft hatten: ein Spiel zu drehen. Ein immens wichtiger Sieg, der nicht alles wieder heil gemacht hat, aber uns zumindest ein paar Steine vom Herzen hat fallen lassen. Frankfurt. Main-Metropole. Mit 700.000 Einwohnern die fünftgrößte Stadt Deutschlands. Hier ist die Heimat der Eintracht mit ihrer respektablen Fankurve. Ein nicht ungefährliches Pflaster für die anreisenden Gästefans. Beinahe wäre unser beider Vorhaben “34er-Saison” an dieser Tatsache gescheitert. Felix und ich sprachen lange über das Pro und Contra einer kompletten Saison. Es brauchte 2 große Kompromisse: ich fahre entgegen eigener Aussagen dennoch ein weiteres Mal nach Wolfsburg. Und…

29
Mrz

Bittere Erkenntnisse

Unangenehme Aufgaben sieht man mir auf kurz oder lang deutlich an. Heute ist Karfreitag, morgen tritt der VfB daheim gegen Dortmund an. Statt zu schreiben habe ich die Wohnung geputzt, Wäsche gewaschen, mit einer sehr guten Freundin telefoniert und ziellos im Internet gesurft. Hauptsache ablenken von der Tatsache, dass seit 3 Wochen ein Spielbericht auf mich wartet, den ich aus Gründen der Vollständigkeit nicht einfach weglassen kann. Ich hätte es schnell hinter mich bringen können. Als vor 19 Tagen der Hamburger SV an einem Sonntag zu Gast war, lautete meine Ausrede: “Es ist zu spät, ich muss früh raus \” ich schreibe den Bericht morgen!”. Eine geschäftige Arbeitswoche, viel zu tun, später Feierabend. “Ich schreibe den Bericht am Wochenende!”. Und so weiter… Eine Behandlung für diese Form der Aufschieberitis gibt es aktuell nicht wirklich. Die Erinnerung ist fast verblasst, statt die frische Erinnerung für ein paar Zeilen zu verwerten, verdrängte…

10
Mrz

Jetzt hilft nur noch ein Wunder

Felix zuckte die Schultern, als er die Treppenstufen zu mir hinunter lief. Er hatte keine Antworten. Fragend schaute ich ihn an, ob er glaubt, dass dies hier der Anfang vom Ende ist. Bis heute tu ich mich schwer mit einer Antwort. Eine gute Ausgangslage für das Weiterkommen ins Viertelfinale der Europa League sieht zumindest anders aus. Wieder einmal schaffte es der VfB nicht, das, wozu er eigentlich spielerisch im Stande sein müsste, umzusetzen. 20 Minuten gut mitgehalten, danach fatal eingebrochen. Wollen oder können sie es nicht besser? Schwer zu sagen. Fakt ist, dass das 0:2 gegen Lazio Rom viele enttäuschte Fans zurück gelassen hat. Wieder war es die katastrophale Chancenverwertung, mehrere Chancen beim 0:0 wurden vergeben. Hinterher trauern nützt jetzt auch nichts mehr, doch bin ich mir sicher, dass es auch anders hätte laufen können. Die eklatante Heimschwäche des VfB Stuttgart hält an. Kein einziges Heimspiel dieser Europa League (das…

03
Mrz

Alles und Nichts in 5 Minuten

Das Schlimmste an Allem: du kannst nicht davon laufen. Der Boden sollte sich auftun, ich wollte überall sein, nur nicht hier. Als Häuflein Elend saß ich zusammengekauert im Gästestehblock, starrte apatisch in die Leere vor mir und fragte mich, warum man als Fußballfan nur so hart bestraft werden kann. Es waren doch nur noch 10 Minuten zu spielen. Die nicht ungerechte Strafe, dass die Mannschaft es verpasst hatte, nachzulegen. Wir hatten schon beinahe die ersehnten 3 Punkte. Am Ende hatten wir Nichts.Wie konnte das nur passieren? Ein weiteres Mal die Schande der Nation, Ziel jeglichen Gespötts. Naja, Hoffenheim mag es im Moment noch schwieriger zu haben. Es tröstet mich nicht wirklich. Ein Tag, der so schön begann, endete abrupt, 5 Minuten zwischen Himmel und Hölle, manchmal geht es ganz schnell. Manchmal fragst du dich, wofür du dir das noch antust. Diese Frage konnte ich gestern nach dem Spiel nicht beantworten….

01
Mrz

Mit schwacher Leistung ins Halbfinale

Geradezu verhalten klatschte die Cannstatter Kurve, als die Mannschaft in die Kurve kam. Was sich wie eine Pflichtaufgabe anfühlte, war doch im Grunde so viel wichtiger gewesen. Es geht um Prestige, Image und so viel Geld. Vor gerade einmal 20.200 Zuschauern zog der VfB gegen den VfL Bochum ins Halbfinale des DFB-Pokals ein. Alles andere als ein alltäglicher Sachverhalt. Zusammen mit Bayern, Freiburg und Wolfsburg gehören wir zum Kreis der letzten Vier. Ein kurzes Klatschen, dann verzog sich die Mannschaft wie so oft schnell wieder in die Kabine. Die Freude war da, ohne Frage, doch trotz der letzten passablen Ergebnisse will das Zusammenwachsen von Mannschaft und Fans noch nicht so recht funktionieren. Die Stuttgarter Zeitung bezeichneten das treffenderweise als “Funke, der nicht überspringen kann”. Seit Monaten klaffen im Stadion immer wieder die Lücken, ganze Blöcke bleiben leer, schon längst wurden wir zum Gespött im deutschen Fußball. Schon traurig, sich von…

01
Mrz

Nach vorne nicht energisch genug

Hin und wieder muss manchmal der eine oder andere Spielbericht ein paar Tage liegen bleiben. Vor einer Woche traf der VfB im heimischen Neckarstadion auf die Franken aus Nürnberg. Schon am Samstag Vormittag wachte ich mit Halsschmerzen auf, was als “Hoffentlich wirds schon nicht so schlimm” begann, wurde abends schlimmer und mündete in einer Grippe, die mich erst einmal für ein paar Tage ausknockte. Zurück geblieben vom Spiel gegen die Nürnberger ist die Unbefriedigung, aus zahlreichen Chancen machte der VfB nicht genug, um als Sieger vom Platz zu gehen. Keine 48 Stunden war es her, dass der VfB mit 2.000 frenetischen Fans auf belgischem Boden feierte, der Sieg in Genk brachte uns ins Viertelfinale des Europapokals und sorgte hoffentlich für den richtigen Schwung, der unvermindert in die Bundesliga mitgenommen werden sollte. Ich war optimistisch gestimmt, wähnten wir uns doch schon langsam auf dem Weg der Besserung. Vor dem Stadion wieder…

22
Feb

Die Europareise geht weiter

Ernsthaft: ich werde aus dieser Mannschaft nicht schlau. Heute so, morgen so. Es dauerte Stunden, bis diese Erkenntnis endlich durchsickerte. Das Adrenalin in den Adern zog sich langsam zurück und ließ meine Augen immer schwerer werden. Die Autoheizung lief auf Hochtouren und sorgte für langsam steigende Behaglichkeit in dem Van, der stundenlang in der Kälte vor der Cristal Arena in Genk, Belgien, stand. Mein Rückblick auf ein Spiel, dass etwas schaffte, was ich noch vor einigen Wochen für ausgeschlossen hielt: eine wohlwollende Annäherung von Mannschaft und Fans. Alles grinste, alles lachte, alles hüpfte, alles schrie \” so unterschiedlich die Intensität der Freude sich bei den 2.000 mitgereisten VfB-Fans auch dargestellt hatte, so waren wir Zeuge eines Spiels, das von der Gästetribüne erschreckend schlecht aussah, doch am Ende den gewünschten Erfolg brachte. Ewige Zeiten ist es her, dass sich die Mannschaft zuletzt vor uns auf den Boden hockte und schlussendlich mit…

18
Feb

Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung

Keiner sang “Oh, wie ist das schön, sowas hat man lange nicht gesehen!” – denn es war alles andere als schön, trotzdem freute man sich natürlich sehr über den ersten Sieg des Jahres 2013. Es ist schon mitte Februar, hinter uns liegen ein paar frustrierende Wochen. Außenstehende bezeichneten die Partie unseres VfB im ungeliebten Hoffenheim als “Not gegen Elend”, so Unrecht hatten sie da nicht einmal. Es liegt noch so einiges im Argen, wirklich raus aus der Krise sind wir trotzdem nicht, aber es war zumindest ansatzweise die richtige Richtung. Selbst, wenn die Devise heißt “3 Punkte \” egal wie!”. Dieses Spiel war eine echte Belastungsprobe für unsere lädierten Nerven, 3.000 nach Sinsheim gereiste Stuttgarter und die, die daheim vorm Fernseher oder in Kneipen geschaut haben. Ganze 90 Minuten schaffte es der VfB nicht, ein Tor zu schießen \” und gewann trotzdem. Verdient? Vielleicht. Dreckig? Ganz bestimmt! Aktuell ist es…

17
Feb

Schluss ist erst, wenn der Schiedsrichter pfeift

Es gibt Dinge, die gibts eigentlich gar nicht. Das Ergebnis vom Heimspiel gegen Genk ist eines davon. Wann lernt die Mannschaft endlich, dass zum erfolgreichen Spiel nicht nur 20 gute Minuten gehören, dass man Tore schießen muss, um zu gewinnen, und vor allem: dass ein Spiel 90 Minuten dauert und Schluss erst dann ist, wenn der Schiedsrichter pfeift. Dem endgültigen Schlusspfiff folgte ein Pfeifkonzert \” wie so oft in den letzten Wochen. Ein romantischer Valentinstag sieht anders aus. Wie auch immer der viel beschworene “Stuttgarter Weg” aussieht, keiner weiß anscheinend so recht, wo dieser hinführen soll. In eine rosige Zukunft? In den Abgrund? Fans und Präsidium sind da geteilter Meinung. Ein weiteres Mal blieben wir mit Kopfschütteln zurück. Wir hatten den Sieg auf dem Silbertablett, leichtfertig verschenkt, weil man zu dumm war, ein zweites und drittes Tor zu schießen, und weil man der Meinung war, in der Nachspielzeit würde schon…